
Geschichte vor Ort erleben und erkunden
Ausstellungen, Führungen, Gedenkorte
Manche Orte bewahren die Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft auf besondere Weise. Doch man sieht nur, was man weiß. Um die Vergangenheit vor Ort zugänglich und verstehbar zu machen, bietet die Max-Planck-Gesellschaft verschiedene Angebote für das Lernen und die Reflexion am historischen Ort an. Und ihr Archiv in Berlin steht als Speicher des dokumentarischen Erbes nicht nur Fachleuten offen, sondern auch allgemein Interessierten.
Berlin
In Berlin beginnt die lange Geschichte der MPG mit der Gründung ihrer Vorgängerin der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) im Jahr 1911, die den heutigen Campus Berlin-Dahlem entwickelte und den Forschungsstandort Berlin-Buch begründete. Viele gut erhaltene historische Wissenschaftsbauten, die nach wie vor der Forschung dienen, dokumentieren diese Vergangenheit. Erfolge und Verfehlungen der Forschung sind in Berlin ebenso sichtbar wie die historische Entwicklung der MPG/KWG im Windschatten der deutschen Geschichte. Auf dem Waldfriedhof Berlin-Zehlendorf erinnert ein Gedenkstein an die Opfer menschenverachtender und rassistischer Forschung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik.
München
München ist als Sitz der Generalverwaltung und zahlreicher Institute ein zentraler Ort der MPG. Ein Gedenkstein auf dem Münchner Waldfriedhof erinnert seit 1990 an die Opfer unethischer Forschung. Dort wurden Hirnschnitte von Menschen bestattet, die Opfer der NS-Krankenmorde wurden. Die Schnitte stammten aus wissenschaftlichen Sammlungen von Max-Planck-Instituten. Die Umgestaltung dieses Ortes zu einer zeitgemäßen Gedenkstätte, verbunden mit umfassender Forschung über die Opfer und ihre Schicksale, ist in Planung.
Frankfurt am Main
Das Max-Planck-Institut für Hirnforschung befindet sich seit 1963 in Frankfurt am Main und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Das Institut hat sich umfassend mit seiner Vergangenheit im Nationalsozialismus auseinandergesetzt und erinnert in seinem 2013 bezogenen Neubau an die Opfer unethischer Hirnforschung.