Impfstoffe, Medikamente, Lebensmittel, Mode: Genetische Ressourcen und das kulturelle Erbe indigener Völker sind in der Industrie begehrt. Doch wem gehören sie, wer darf sie verwerten und zu welchem Preis? Das ist trotz vieler Abkommen und einer UN-Konferenz in Cali nicht klar. Welche Regelungen es bereits gibt und worin deren Schwächen bestehen, analysiert der Rechtswissenschaftler Pedro Henrique D. Batista.
Als Kind hat Meeyoung (genannt Mia) Cha einen Traum: Sie möchte Astrophysikerin werden. Ihr Weg verläuft jedoch anders. Nach einer harten Schulzeit wird sie sich nicht den Sternen, sondern der Informatik widmen. Heute untersucht sie als Direktorin am Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre, wie künstliche Intelligenz und soziale Medien die Gesellschaft verändern.
An einem Puzzle mit tausend Teilen kann man schon mal viele Stunden sitzen. Martin Beck vom Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt hat zwanzig Jahre gebraucht, bis er ein ganz besonderes Puzzle komplettiert hatte: Der Forscher und sein Team haben die Anordnung der tausend Proteinmoleküle aufgedeckt, aus denen jede Kernpore besteht – Proteinkomplexe, die einen tunnelförmigen Durchgang durch die Membran des Zellkerns bilden. Die Proteine sind Türe und Türsteher in einem: Sie verbinden den Zellkern mit der umgebenden Zelle und kontrollieren aktiv, was rein- und rausdarf. Viren zum Beispiel müssen draußen bleiben.
Mit dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit müssen auch Stahl und andere Materialien immer mehr Ansprüchen genügen: Sie sollen ungiftig sein, sich mit wenig Abfällen erzeugen und vollständig recyceln lassen. Außerdem will man bei Rohstoffen unabhängig von Nationen wie China werden. Das macht es recht knifflig, neue Materialien und Herstellungsprozesse zu entwickeln. Jörg Neugebauer und Dierk Raabe vom Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien setzen dabei jetzt auf künstliche Intelligenz.
In der Landwirtschaft stehen sich Wachstum und Nachhaltigkeit scheinbar unversöhnlich gegenüber. Künstliche Intelligenz kann dazu beitragen, den Widerspruch aufzulösen. Das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen entwickelt gemeinsam mit der Landwirtschaft einen Roboter, der Felder künftig effizient und nachhaltig bearbeiten soll.
Sie sollen manche Rechnungen etwa beim Design von Windrädern und Flugzeugturbinen, in der Materialentwicklung oder der Klimaforschung einmal viel schneller ausführen als heutige Computer. Daher setzen unter anderem Microsoft, Google und IBM auf Quantencomputer. 2022 ist auch das Garchinger Start-up planqc, eine Ausgründung des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik, in das Rennen eingestiegen – mit einem eigenen technischen Konzept. 2027 sollen die ersten Quantenrechner des Unternehmens betriebsbereit sein.
Max-Planck-Forschende kooperieren mit Partnern in mehr als 120 Ländern. Hier schreiben sie über ihre persönlichen Erfahrungen und Eindrücke. Marwa Kavelaars vom Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung ist für drei Wochen ins winterliche Skandinavien gereist. Sie untersucht menschliches Entscheidungsverhalten und erzählt von ihrer Arbeit mit finnischen Eisfischerinnen und -fischern.