Position der Max-Planck-Gesellschaft zu Horizon 2020

25. Mai 2012

Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) beteiligt sich seit vielen Jahren mit großem Erfolg an den Forschungsrahmenprogrammen der Europäischen Kommission. Auch zukünftig will die MPG dieses Engagement fortsetzen und beteiligt sich daher im Interesse der Wissenschaft und im Interesse eines Europäischen Forschungsraums an der Diskussion um die Ausgestaltung des Rahmenprogramms Horizon 2020. Die MPG begrüßt den von der Europäischen Kommission im November 2011 vorgelegten Entwurf: Die ausdrückliche Betonung des Exzellenzkriteriums bei der Auswahl EU-geförderter Projekte und die Vorschläge zur Vereinfachung andererseits werden bei einer konsequenten Umsetzung die Attraktivität und Effektivität von Horizon 2020 steigern.

In Reaktion auf den Entwurf der Kommission zu Horizon 2020 sind für die MPG folgende Punkte von besonderer Bedeutung:

1. Exzellenz und Wettbewerb um EU-Fördermittel müssen für Horizon 2020 bereits abschließend in den Beteiligungsregeln als maßgebliche Förder-prinzipien verankert werden. Die derzeitige Formulierung in Artikel 14 der Beteiligungsregeln sieht bisher nur für den Europäischen Forschungsrat (ERC) eine Evaluierung allein nach Exzellenz vor.

2. Die MPG weist mit Nachdruck darauf hin, dass die Möglichkeiten zur Durchführung wissensorientierter Forschung, die die Grundlage jeder Innovation ist, in allen Fördersäulen nach dem Vorbild des äußerst erfolgreichen EU-Programms New and Emerging Science Technologies (NEST) verankert werden sollte.

3. Die Autonomie des ERC sollte weiter ausgebaut werden und der Etat in Horizon 2020 eine Verdoppelung auf etwa 15 Milliarden Euro erfahren. Der Scientific Council und die ERC-Agentur sollten Maßnahmen ergreifen, um den ERC international noch sichtbarer zu machen. Die weltweite Anwerbung hochqualifizierter Wissenschaftler aller Altersgruppen sollte daher forciert werden, um den Wissenschaftsstandort Europa nachhaltig zu stärken.

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