Max-Planck-Präsident begrüßt Zwischenbericht des Regierungspräsidiums Tübingen

Rechtmäßigkeit der Tierversuche am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik bestätigt

22. Januar 2015

In einer Stellungnahme vom 16. Januar 2015 hat das Regierungspräsidium Tübingen mitgeteilt, dass das Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik seine Tierversuche ohne Einschränkungen fortsetzen kann. Es lägen keine Erkenntnisse vor, die einen Widerruf rechtfertigen würden. Präsident Martin Stratmann begrüßte diese Entscheidung.

In der Sendung stern TV vom 10. September 2014 waren Filmsequenzen aus der Tierhaltung des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik präsentiert worden, die ein von einer „Tierschutzorganisation“ als Tierpfleger eingeschleuster Aktivist heimlich aufgenommen hatte. Seitdem sieht sich das Institut einer diffamierenden Kampagne ausgesetzt, die unsachlich vorgetragen und nicht mit nachprüfbaren Argumenten hinterlegt ist. Es gibt inzwischen eine Reihe von Indizien, dass Bilder durch Manipulation der Tiere oder ihres Umfeldes provoziert oder mit falschen Erläuterungen versehen wurden. Bereits im September hatte der Leiter des Deutschen Primatenzentrums, Prof. Dr. Stefan Treue, auf Bitte des Präsidenten die Situation vor Ort geprüft und bestätigt, dass die schweren Vorwürfe unberechtigt sind.

Die Max-Planck-Gesellschaft hatte immer wieder erklärt, dass man dem hohen Anspruch an die Wissenschaft nur bei einem sachgerechten Umgang mit den Tieren entsprechen kann. Bei den Tierversuchen zur Untersuchung kognitiver Prozesse am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik bedeutet das, dass sich die Tiere in einem stabilen und gesunden Zustand befinden müssen, sie weder willkürlich unter Hunger oder Durst und schon gar nicht unter Angst oder Schmerzen leiden dürfen. Erkenntnisse, die unter solchen Umständen gewonnen würden, wären für allgemein gültige Aussagen unbrauchbar. Kein ernst zu nehmender Wissenschaftler würde sich dafür hergeben.

In einem ausführlichen Namensartikel im Schwäbischen Tagblatt Mitte Dezember 2014  hatte Martin Stratmann noch einmal hervorgehoben, dass die Forschungen von Nikos Logothetis national wie international einen herausragenden Ruf genießen. Der Max-Planck-Forscher habe mit seinen Arbeiten eine wertvolle Brücke geschlagen vom Tierversuch hin zu den am Menschen gewonnenen Befunden. Der Präsident sprach sich erneut für tierexperimentelle Forschung auch an nichthumanen Primaten aus: „Eine vertiefte Kenntnis der Funktionsweise des Gehirns ist zentral, um neue Therapien bei neurologischen Erkrankungen zu entwickeln. Und sie lässt sich ohne Versuche am Tier nicht erreichen.“

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