MaxPlanckForschung 1/2024

Zur Sache

„Demokratie lässt sich schneller demontieren als wiederherstellen“
Klares Wählervotum nach acht Jahren nationalkonservativer Politik der PiS-Partei: Polen will die Demontage von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stoppen. Doch wenn der Staatspräsident eine parteipolitische Agenda verfolgt und das Verfassungsgericht politisiert ist – wie lassen sich da demokratische Reformprozesse gestalten? Für Armin von Bogdandy und Dimitri Spieker zählen Umsicht, Taktik und Impulse aus der Bevölkerung.

Besuch bei

Besuch bei Martina Preiner
Dass eine Wissenschaftlerin den Laborkittel an den Haken hängt und Journalistin wird, ist nicht ungewöhnlich. Martina Preiner hat es genau andersherum gemacht. Nach einer Karriere als Wissenschaftsjournalistin wechselte sie mit Anfang dreißig noch mal die Seiten und kehrte ins Labor zurück. Der Grund für den Sinneswandel war ihre Faszination für die Entstehung des Lebens.

Biologie & Medizin

Ein Gen für die Männlichkeit
Braunalgen sind Außenseiter – weder Pflanze noch Tier, weder Pilz noch Bakterium. Diese Sonderstellung im Stammbaum des Lebens macht sie für Susana Coelho und ihr Team am Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen so interessant. Die Forschenden wollen herausfinden, ob die Evolution eine wichtige Erfindung mehrmals auf die gleiche Weise gemacht hat: die Entstehung weiblicher und männlicher Individuen.

Umwelt & Klima

Ein Schirm aus Blumenwolken
Tropische Passatwolken wirken wie ein Kühlelement im Klimasystem: In der Äquatorzone dienen sie als Schutzschirm gegen die wärmende Sonnenstrahlung. Doch reduziert der menschengemachte Klimawandel möglicherweise ihre Dichte, sodass sich die Erderwärmung verstärkt? Die Eurec4a-Feldstudie, die Bjorn Stevens, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, mitinitiiert hat, ist dieser und anderen Fragen zum tropischen Wolkengeschehen nachgegangen – mit überraschenden Ergebnissen.

Physik & Astronomie

Das digitale Universum
Dunkle Materie und dunkle Energie bestimmen, wie das Universum aussieht. Das ist aber auch schon so ziemlich das Einzige, was Kosmologinnen und Kosmologen über sie wissen. Ihre Natur ist noch völlig unklar. Beobachten lassen sie sich nicht, aber ein Team um Volker Springel am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching simuliert, wie die mysteriöse Materie und die rätselhafte Energie die Entwicklung des Alls geprägt haben – und lernt dabei nicht nur etwas über ihre Eigenschaften.

Material & Technik

Natürlich gut verpackt
Für Pflanzen sind Funktionsmaterialien überlebenswichtig. So schützen sich Bäume mit Rinde vor Schäden etwa durch Hagel, Steinschlag oder gar Feuer. Und Pflanzen verpacken auch ihre Samen so, dass diese nach Bedarf extreme Hitze oder Kälte überstehen und bei günstiger Witterung keimen können. Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für Kolloidund Grenzflächenforschung analysieren, wie die Biomaterialien zu ihren Eigenschaften kommen und ob sie etwa Leder oder Plastik ersetzen könnten.

Post aus

Post vom Nordpol
Max-Planck-Forschende kooperieren mit Partnern in mehr als 120 Ländern. Hier schreiben sie über ihre persönlichen Erfahrungen und Eindrücke. Christina Bienhold vom Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen war auf dem Forschungseisbrecher Polarstern für zwei Monate in der zentralen Arktis unterwegs. Als Co-Fahrtleiterin der ArcWatch-1-Expedition erreichte sie im Sommer 2023 den Nordpol.
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