Dioscuri-Programm

Dioscuri-Programm

Spitzenforschung in Mittel- und Osteuropa stärken

International konkurrenzfähige Forschungsgruppen in Mittel- und Osteuropa einrichten – so lautet das Ziel des Dioscuri-Programms. Die Max-Planck-Gesellschaft hat es ins Leben gerufen, die Bundesregierung und die Regierungen der Partnerländer finanzieren das personenzentrierte Programm.

Dabei geht die Förderung im Rahmen des Dioscuri-Programms deutlich über herkömmliche Projektförderung hinaus. Die Finanzierung eines Dioscuri-Zentrums dient der Ausstattung herausragender Forscherpersönlichkeiten, die eine innovative und international sichtbare Forschungsgruppe in der Region etablieren möchten. 

Hierzu erhält die Gruppe für zunächst fünf Jahre bis zu 300.000 Euro jährlich und wird von erfahrenen Partnern aus Deutschland wissenschaftlich unterstützt. Die gastgebende Einrichtung stellt die zur Forschung benötigte Ausstattung sowie zusätzliche finanzielle Mittel bereit und bietet der Zentrumsleiterin oder dem Zentrumsleiter eine langfristige Perspektive. Die Finanzierung übernehmen zu gleichen Teilen das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Regierung des jeweiligen Landes.

Durch den Aufbau innovativer Forschungszentren in Mittel- und Osteuropa trägt Dioscuri zur Verankerung wissenschaftlicher Exzellenzstandards in der Region und zur Überwindung des bestehenden Leistungsgefälles zwischen West- und Osteuropa bei. Die Max-Planck-Gesellschaft leistet somit einen substantiellen Beitrag zur gesamthaften Stärkung des Europäischen Forschungsraumes.

Juli 2022
Zwischenbilanz nach fünf Jahren Dioscuri

Fünf Jahre, nachdem das Dioscuri-Programm offiziell gestartet ist und drei Jahre, nachdem die ersten polnischen Zentren eröffnet wurden, gibt es mittlerweile sechs Dioscuri-Zentren in Polen. Drei weitere folgen im Laufe des nächsten Jahres in Krakau. Nach dem erfolgreichen Programmstart in Polen wird Dioscuri nun auch in der Tschechischen Republik umgesetzt, wo aktuell die erste Ausschreibung läuft. Im Sommer 2022 kamen die Leiter:innen der polnischen Zentren erstmals zu einem Workshop in München zusammen, wo sie auch Präsident Martin Stratmann zum Erfahrungsaustausch trafen.

 „Ich hätte nicht erwartet, dass sich die Dioscuri-Zentren in so kurzer Zeit so gut entwickeln“, freut sich Max-Planck-Präsident Martin Stratmann. „Es wurden Labore aufgebaut, internationale Gruppenmitglieder rekrutiert und weitere Fördermittel eingeworben – all das während der Pandemie und ihrer Einschränkungen. Eine wichtige Erkenntnis aus unserer Diskussion war, dass wir die Zentrumsleiterinnen und -leiter nicht nur finanziell unterstützen müssen, sondern auch mit einer Anbindung an die Netzwerke und Programme, die die Max-Planck-Gesellschaft zu bieten hat.“

Damit sind dann auch wichtige Punkte für die Weiterentwicklung des Programms benannt.

September 2019
Auftakt für Dioscuri in Polen 

Umgesetzt wird das länderübergreifende Programm zunächst in Polen, wo seit 2018 mehrere Ausschreibungen für Dioscuri-Zentren in allen wissenschaftlichen Disziplinen erfolgten. Koordiniert wird das Programm gemeinsam mit dem polnischen Wissenschaftszentrum (National Science Centre, NCN). Die Finanzierung der polnischen Dioscuri-Zentren übernehmen zu gleichen Teilen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das polnische Ministerium für Bildung und Wissenschaft (MEiN). 

Die ersten Dioscuri-Zentren konnten im Herbst 2019 in Polen eröffnet werden. In den kommenden Jahren sollen hier bis zu zehn Exzellenzzentren entstehen. Das Programm stößt auf breit gefächerte Resonanz – auch unter international tätigen Bewerberinnen und Bewerbern, die bisher noch keinen Bezug zu Polen in ihrem Lebenslauf verzeichneten. Über die Region hinaus attraktiv ist Dioscuri durch die solide finanzielle Förderung der Zentren, eine großzügige Ausstattung seitens der gastgebenden Einrichtungen, die zusätzliche Unterstützung erfahrener Partner aus Deutschland sowie durch die ausgewiesene wissenschaftliche Qualität des Programms.

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