Berlin Science Week. Programm der Max-Planck-Gesellschaft

Veranstaltungen Berlin

  • Beginn: 09.11.2020 19:00
  • Ende: 10.11.2020 20:00
  • Ort: Harnack-Haus, Ihnestr. 16, Berlin-Dahlem
  • Gastgeber: Max-Planck-Gesellschaft
  • Kontakt: mpgberlin@gv.mpg.de
Berlin Science Week. Programm der Max-Planck-Gesellschaft
Die Berlin Science Week bringt jedes Jahr im November die innovativsten Forschungseinrichtungen zusammen, um der Öffentlichkeit die neuesten Themen der nationalen und internationalen Wissenschaft zu präsentieren. Die Max-Planck-Gesellschaft ist live und online dabei. Themen: Chinas Rolle im Weltsystem der Wissenschaft. - Durch Gravitationswellen-Messungen das Universum verstehen. - Fairer Umgang mit Forschungsdaten.

10.11.2020 15.30 Uhr

Vorträge & Gespräch (auf Deutsch)

Sharing is caring! Mit FAIRem Datenmanagement und KI die Materialien der Zukunft finden

In der Forschungsdatenbank NOMAD werden riesige Datenmengen der materialwissenschaftlichen Forschung systematisch gespeichert, zugänglich gemacht und weiterverarbeitet sogar solche, die zuvor als Datenmüll nicht weiter beachtet wurden. Aus diesem Datenschatz lassen sich mithilfe von KI perspektivisch neue Werkstoffe für innovative Technologien für Energie, Umwelt oder Medizin entwickeln.

Prof. Dr. Matthias Scheffler, Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin

Prof. Dr. Claudia Draxl, Einstein-Professorin für Theoretische Festkörperphysik an der Humboldt-Universität zu Berlin

Moderation: Prof. Peter A. Frensch, Vizepräsident für Forschung, Humboldt-Universität zu Berlin

Viele Produkte verdanken ihre Funktion neuartigen Werkstoffen. Wie können wir Materialien finden, die besonders leistungsfähig sind und neue Technologien ermöglichen? Indem man Wissen klüger verwertet! Weltweit werden Unmengen wissenschaftlicher Daten über Materialien erzeugt, aber nur ein Bruchteil davon wird tatsächlich genutzt und veröffentlicht. Die meisten Daten werden als „Abfall“ nicht weiter beachtet, da sie für das laufende, fokussierte Forschungsprojekt nicht hilfreich sind. Für andere Themen können sie aber wertvolle Informationen enthalten. Hier ist Umdenken gefordert: „Recycle the Waste!“

Für die computergestützten Materialwissenschaften gibt es bereits eine FAIRe (Findable, Accessible, Interoperable, and Re-purposable) Infrastruktur, die dies ermöglicht: das NOMAD Lab (https://nomad-lab.eu/). Dabei handelt es sich um die weltweit größte Datenbank für Ergebnisse hoch komplexer quantenmechanischer Berechnungen, die auf modernsten Hochleistungsrechnern durchgeführt werden. So lassen sich theoretische und zunehmend auch experimentelle Forschungsdaten verarbeiten, um sie für Analysen mit künstlicher Intelligenz (KI) verwenden zu können. Mit neuen KI-Methoden können die „Gene“ von Materialien identifizieren werden – das sind die primären, deskriptiven Parameter, die die Materialeigenschaften bestimmen. Mit diesem Wissen sollen bislang unbekannte Werkstoffe für wichtige Zukunftstechnologien aufgespürt werden.

Matthias Scheffler leitet des NOMAD Laboratory am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft und ist Honorarprofessor für Physik an allen drei Berliner Universitäten. Er hat durch richtungsweisende Entwicklungen in der computergestützten Materialwissenschaft höchstes internationales Ansehen erlangt. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern engagiert Matthias Scheffler sich insbesondere für einen offenen und fairen Umgang mit Forschungsdaten. Mit Claudia Draxl (HU Berlin) gründete er das pan-europäische NOMAD Center of Excellence sowie den Verein FAIR-DI (FAIR Data Infrastructure) e.V.

Claudia Draxl ist Einstein-Professorin für Theoretische Festkörperphysik an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Max Planck Fellow am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft. Sie ist weltweit bekannt für Ihre Forschung zur ab initio-Berechnung der Eigenschaften von Feststoffen. Als Initiatorin und Koordinatorin ist sie an zahlreichen zukunftsweisenden interdisziplinären Initiativen beteiligt, deren Ziel es ist, den fairen Umgang mit Forschungsdaten voranzutreiben und so den wissenschaftlichen Fortschritt zu beschleunigen. Unter anderem gründete und leitet sie zusammen mit Matthias Scheffler das pan-europäische NOMAD Center of Excellence sowie den Verein FAIR-DI (FAIR Data Infrastructure) e.V.

Peter Frensch ist Vizepräsident für Forschung an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er seit 1995 als Professor für Allgemeine Psychologie tätig war. Seine Arbeitsschwerpunkte sind implizites Lernen, kognitiver Fertigkeitserwerb und Computermodelle des Lernens. Prof. Frensch war von 2005 bis 2008 Präsident des Weltkongresses der Psychologie und von 2010-2012 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. 

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9.11.2020 19.00 h

MaxPlanck Lecture (auf Englisch)

China – The New Science Superpower? National Developments and Global Effects

What does it mean for the global system of science when an autocratically ruled country is attempting to become its biggest player?

Dr. Anna L. Ahlers, Lise Meitner Research Group Leader at the Max Planck Institute for the History of Science, Berlin


10.11.2020 19.00 h

MaxPlanck Lecture

Exploring the Universe with Gravitational Waves

The first detection of gravitational waves produced by the collision of two black holes provided spectacular proof of Albert Einstein’s general theory of relativity and was a milestone for astrophysics. What is the impact?

Prof. Dr. Alessandra Buonanno, Director at Max Planck Institute für Gravitational Physics (Albert Einstein Institute), Potsdam


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