Die glorreichen Sieben

Max-Planck-Wissenschaftler erhalten jeweils knapp drei Millionen Euro für ihre Forschungsprojekte

13. März 2015
Sechs Wissenschaftler und eine Wissenschaftlerin aus Max-Planck-Instituten haben sich erfolgreich um Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats beworben. Sie erhalten bis zu 2,75 Millionen Euro Fördergeld für ihre vorgeschlagenen Forschungsvorhaben.

Consolidator Grants wurden 2014 zum zweiten Mal ausgeschrieben. Sie sind für Forscherinnen und Forscher gedacht, deren Promotion sieben bis zwölf Jahre zurückliegt, die die Leitung einer Forschungsgruppe innehaben und bereits auf vielversprechende Forschungsergbnisse verweisen können. Den ERC erreichten 2528 Anträge, 372 wurden bewilligt. Das entspricht einer Erfolgsquote von etwa 14,7 Prozent. Unter den 327 Fördergeldempfängern sind 28 Prozent Frauen.

Die meisten Wissenschaftler, die einen der Grants für bis zu fünf Jahre erhalten, werden in Großbritannien (86) forschen, gefolgt von Host-Organisationen in Deutschland (66), Frankreich (53) und Spanien (32). Das deckt sich nicht unbedingt mit den Nationalitäten der Wissenschaftler: So führen deutsche Grantempfänger mit 69 die Statistik an, ihnen folgen Franzosen (44), Briten (37), Spanier (33) und Italiener (29).

Max-Planck-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler haben insgesamt 27 Anträge eingereicht. Die Erfolgsquote ist somit überdurchschnittlich hoch und liegt bei 26 Prozent. Dennoch, so Rüdiger Hesse, der Leiter des Brüsseler Büros der Max-Planck-Gesellschaft, hoffe man die Beteiligung künftig erhöhen zu können. Bei den Starting Grants für Nachwuchswissenschaftler, deren Promotion lediglich zwei bis sieben Jahre her ist, habe es in der ersten Runde mehr als doppelt so viele Anträge gegeben. Allerding seien sie auch stärker in der MPG vertreten. Die Bewerbung folgt einem denkbar einfachen Schema und lässt sich auf folgenden Nenner bringen: ein Forscher, eine Forschungsinstitution, ein Projekt, ein Auswahlkriterium: Exzellenz.

Von den sieben für die MPG bewilligten Grants entfallen vier auf den Bereich Lebenswissenschaften, zwei Grants auf den Bereich Physik und Technik und ein Grant auf den Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften. Die exzellenten Forscherinnen und Forscher sind:

  • Henrik Beuther (MPI für Astronomie)
  • Birte Höcker (MPI für Entwicklungsbiologie)
  • Jan Huisken, Jochen Rink (MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik)
  • Jonas Obleser (MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften)
  • Mikael Simons (MPI für experimentelle Medizin)
  • Sönke Zaehle (MPI für Biogeochemie)

Die meisten Consolidator Grants in Europa, nämlich 25, erhielten Wissenschaftler des französischen Centre national de la recherche scientifique (CNRS). Die Zahl ist nicht zuletzt deswegen so viel höher als bei anderen Forschungsinstitutionen, weil für gewöhnlich auch zahlreiche Wissenschaftler von französischen Universitäten ihre ERC-Anträge über den CNRS einreichen. Auf die University of Cambridge entfielen 12 Grants, auf das University College London 9 und auf die Helmholtz-Gemeinschaft 8 Grants.

RH/SB

 

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