Neues Labor in Argentinien eröffnet

In Rosario hat das Max-Planck-Laboratorium für Laboratorium für Strukturbiologie, Chemie und molekulare Biophysik (MPLbioR) seinen Betrieb aufgenommen

11. November 2014

Zur Einweihung waren unter anderem der Forschungsminister Lino Barañao, Gesundheitsminister Juan Manzur, der deutsche Botschafter in Argentinien, Bernhard Graf von Waldersee, sowie Christian Griesinger vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen in die argentinische Metropole gekommen. Nach dem Institut für Biomedizin in Buenos Aires baut die Max-Planck-Gesellschaft somit ihre Präsenz in Argentinien weiter aus.

Das neue Labor ist dabei in enger Kooperation zwischen der Universidad Nacional de Rosario (UNR) und dem Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen entstanden. Es befindet sich auf dem Universitätscampus von Rosario und verfügt über modernste Geräte. Ziel ist es, Wirkstoffkandidaten für neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson zu identifizieren und ihre Strukturen aufzuklären.

Mithilfe eines hochmodernen Magnetresonanz-Gerätes, das stärkste und empfindlichste seiner Art in Argentinien, kann die Struktur von Biomolekülen direkt im Inneren von Zellen untersucht werden. Insgesamt wurden rund 30 Millionen Pesos (circa 2,8 Millionen Euro) in das Gebäude und seine Labor- und Geräteausstattung investiert.

Laborleiter ist Claudio Fernández, ein argentinischen Wissenschaftler, der durch das Regierungsprogramm Raices (Wurzeln) in sein Heimatland zurückgekehrt ist. Er leitete zuletzt im Rahmen des Partner-Programms der Max-Planck-Gesellschaft eine Forschungsgruppe. 25 Wissenschaftler der staatlichen argentinischen Forschungsgesellschaft Conicet haben ihre Arbeit aufgenommen. Im nächsten Jahr soll sich die Zahl der Forscher auf 40 erhöhen.

Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt auf der Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern. Dazu wurde mit Unterstützung des Deutsch-Argentinischen Hochschulzentrums (CUAA) ein binationaler Doktoranden-Studiengang zwischen den Universitäten Rosario und Göttingen eingerichtet. Der Göttinger Chemie-Nobelpreisträger Stefan Hell hat angekündigt, dort Vorlesungen zu halten.

Im Rahmen der Labor-Eröffnung wurde zudem ein Vertrag zwischen der der Firma Nikon, USA, und der Universität unterzeichnet, der die Einrichtung eines internationalen Exzellenz-Zentrums für Mikroskopie am Max-Planck-Laboratorium vorsieht, des ersten Zentrums seiner Art in Lateinamerika, neben ähnlichen Zentren in den USA und in Europa.

AT/BA

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