MaxPlanckForschung Heft 3/2014

Zur Sache

Frauen unter Generalverdacht
Die bayerische Justizausbildung sieht sich gern als eine der besten im Lande. Doch an einer Stelle hakt es: Übungsfälle, Klausuren, beiläufige und weniger beiläufige Bemerkungen in den Arbeitsgemeinschaften zeugen von einem bemerkenswerten Frauenbild. Eine Geschichte von Gucci-Handtaschen und Kinderlosigkeit.

Physik & Astronomie

Rendezvous mit einem Urgestein
Der Vergleich mit der bemannten Mondlandung mag ein wenig übertrieben erscheinen, doch zweifellos gehört Rosetta zu den kühnsten Unternehmen der Raumfahrt: Zum ersten Mal in der Geschichte begleitet eine Sonde einen Kometen auf seiner Bahn um die Sonne und soll Mitte November den Lander Philae auf dessen Oberfläche absetzen. Bei der Auswertung der Bilder und Daten von 67P/Churyumov-Gerasimenko, so der Name des Schweifsterns, sitzen Wissenschaftler des Göttinger Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in der ersten Reihe.

Material & Technik

Dialog der Maschinen
Damit es im Straßenverkehr sicherer zugeht oder Strom aus regenerativen Quellen optimal genutzt werden kann, sind cyberphysikalische Systeme gefragt. Sie verbinden Fahrzeuge mit Sensoren, die den Verkehr beobachten, und schicken etwa bei Gefahr Bremsbefehle an Autos. Oder sie verteilen den Strom aus vielen Kraftwerken möglichst effizient an die Verbraucher. Rupak Majumdar, Direktor am Max-Planck-Institut für Softwaresysteme in Kaiserslautern, entwickelt mathematische Methoden, um die Zuverlässigkeit der vernetzten Systeme zu garantieren.

Umwelt & Klima

Die Sonne als Wandelstern
Die Sonne ist der wichtigste Energiespender der Erde und Motor des Klimas. Doch sie schickt mal mehr, mal weniger Licht zur Erde. Astronomen um Natalie Krivova erfassen am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen diese Schwankungen der Sonnenstrahlung in Modellen, um herauszufinden, ob die Veränderungen zur Erderwärmung beitragen oder ob sie ihr entgegenwirken.

Kultur & Gesellschaft

Zeitreisen mit der molekularen Uhr
Migration ist kein neues Phänomen. Doch dass die modernen Europäer gleich dreierlei Vorfahren von anderen Kontinenten haben – diese Erkenntnis veröffentlichte Johannes Krause prominent auf dem Titel von Nature. Der Paläogenetiker denkt gerade selbst über einen „dauerhaften Wohnortwechsel“ nach, so die Übersetzung für Migration, und betreibt als Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Geschichte und Naturwissenschaften Zeitreisen künftig von Jena aus. Dabei ist selbst der Blick in die jahrtausendealte Vergangenheit kein Problem.
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