Digital unterwegs

Ausstellungsschiff MS Wissenschaft startet neue Tour

2. Mai 2014

Vom 6. Mai bis zum 28. September warten im Frachtraum der MS Wissenschaft mehr als 30 neue Mitmach-Exponate auf alle, die Wissenschaft auf unterhaltsame und spielerische Weise erleben wollen. Das Ausstellungsschiff geht in 38 Städten in Deutschland und Österreich vor Anker. Das diesjährige Thema ist die rasante Digitalisierung unserer Gesellschaft. Mit an Bord sind Exponate aus vier Max-Planck-Instituten.

Wie wir uns informieren, wie wir kommunizieren und, nicht zuletzt, wie wir forschen – all das hat sich durch die Entwicklung und Nutzung digitaler Technologien in kurzer Zeit drastisch verändert. Grund genug, der „digitalen Revolution“ und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft ein Wissenschaftsjahr und damit auch die diesjährige Ausstellung an Bord des Ausstellungsschiffs MS Wissenschaft zu widmen.

Auf fast 600 Quadratmetern und mit rund 30 Exponaten zum Ausprobieren und Mitmachen stellt die Ausstellung „Digital unterwegs“ in drei großen Themenbereichen zahlreiche aktuelle Forschungsprojekte vor, unter anderem aus vier Max-Planck-Instituten:

Neue Hüften aus dem Computer

Moderne Materialforschung profitiert von Computersimulationen und Modellierungen, nicht nur im Autobau, sondern zum Beispiel auch bei der Entwicklung neuer Materialien in der Medizintechnik. Die Besucher der MS Wissenschaft können am Exponat des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung nachempfinden, wie Materialien für den Einsatz in Hüftprothesen am Computer „maßgeschneidert“ werden.

Um die Zusammenhänge bei der Entstehung des Universums zu verstehen, sind die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Physik „Kleinsten Teilchen auf der Spur“. Dazu benötigen sie riesige Messgeräte wie den haushohen ATLAS-Detektor im 27 Kilometer langen Teilchenbeschleuniger-Ring „Large Hadron Collider“ (LHC) in Genf. An Bord der MS Wissenschaft stellen sie sowohl Bauteile des Detektors vor wie auch „Grid Computing“ – die weltweite Vernetzung von Zehntausenden von Computern, die notwendig ist, um die unglaublich großen Datenmengen zu verarbeiten, die bei den Messungen jeden Tag anfallen.

Um die Verarbeitung großer Datenmengen und die Vernetzung von Computern geht es auch beim Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik. Die Wissenschaftler wollen Gravitationswellen messen, winzige Kräuselungen in der Raumzeit. Sie entstehen zum Beispiel, wenn zwei Neutronensterne zu einem Schwarzen Loch verschmelzen. Um diese feinen Signale aus den Datenströmen „herauszuhören“, sind Großrechner und verteiltes Rechnen auf vielen Computern nötig. Beim online-Spiel „Black Hole Hunter" können die Besucher der MS Wissenschaft das Aufspüren schwarzer Löcher selber ausprobieren.

Storchenflug mit Smartphone

Wie können wir mehr über die Wanderungen von Tieren erfahren, ihre Bewegungsmuster erkennen, speichern und analysieren, ihr Verhalten verstehen? Mit der neuen Movebank App des Max-Planck-Instituts für Ornithologie können auch Laien wissenschaftliche Informationen sammeln und so dazu beitragen, Tiere zu schützen, aber auch die Ausbreitung von Krankheiten zu erforschen und in Zukunft vielleicht sogar Naturkatastrophen vorherzusagen.

Die MS Wissenschaft ist ein Projekt im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2014 - Die digitale Gesellschaft. Ausstellung und Tour werden von "Wissenschaft im Dialog", einer gemeinsamen Initiative der deutschen Wissenschaftsorganisationen, im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) realisiert. Die Exponate werden von den Instituten der Wissenschaftsorganisationen und Universitäten zur Verfügung gestellt. Die MS Wissenschaft 2014 startet am 6. Mai in Berlin-Mitte und beendet ihre Reise am 28. September in Forchheim. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet, Schulklassen können das Schiff nach Voranmeldung ab 9 Uhr besuchen. Gruppen werden um Anmeldung gebeten. Der Eintritt ist frei.

AWe

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