Max-Planck-Gesellschaft eröffnet Repräsentanz in Buenos Aires

Verbindungsbüro soll Kooperation mit Partnern in Lateinamerika voranbringen

26. März 2014

Die Kooperation der Institute der Max-Planck-Gesellschaft mit Lateinamerika wird künftig durch ein eigenes Büro mit Sitz in Buenos Aires, Argentinien, unterstützt. Es wurde mit einem Festakt am 26. März offiziell eröffnet. Damit will die Max-Planck-Gesellschaft sowohl die Kooperationen ihrer Institute mit Lateinamerika stärken als auch diesen Ländern bei ihren Reformanstrengungen speziell im Bereich der Grundlagenforschung beratend zur Seite stehen. Viele Länder des Kontinents sind dabei, beträchtliche öffentliche Ressourcen zugunsten von Bildung, Forschung und Innovation zu mobilisieren. Hierbei besteht eine große Offenheit, die nationalen Wissenschaftssysteme zu modernisieren und international bewährte Strukturen und Mechanismen der Forschungsförderung zu etablieren.

Mit einem Festakt in Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, darunter der Minister für Wissenschaft, Technologie und Innovation Argentiniens, Lino Barañao, und der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Bernhardt Graf von Waldersee, wurde das Büro der Max-Planck-Gesellschaft in Buenos Aires durch den Vizepräsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, Herbert Jäckle, eröffnet. Argentinien ist aufgrund eines bereits bestehenden dichten Kooperationsnetzwerkes für die Max-Planck-Gesellschaft „das Tor nach Lateinamerika“.

Hier unterhält die Max-Planck-Gesellschaft mit dem argentinischen Forschungsrat CONICET ein Partnerinstitut, das „Instituto de Investigación en Biomedicina de Buenos Aires“ (IBioBA). Eine Max-Planck-Forschungsgruppe auf dem Gebiet der Molekularen Neurobiologie wird noch in diesem Jahr von München nach Buenos Aires an das IBioBA wechseln. Bis heute entstanden in Argentinien bereits elf Partnergruppen mit verschiedenen Max-Planck-Instituten. Die Max-Planck-Gesellschaft unterstützt exzellente Nachwuchswissenschaftler im Anschluss an einen Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut beim Aufbau einer Forschungsgruppe an einer Einrichtung in ihrem Herkunftsland. Das stellt einen wichtigen Beitrag dar zur Rückholung hochqualifizierter argentinischer Wissenschaftler in ihre Heimat. Eine dieser Gruppen in Rosario hat sich sehr erfolgreich zu einem Max-Planck-Laboratorium für Strukturbiologie, Chemie und molekulare Biophysik entwickelt.

Lateinamerika ist eine junge Forschungsregion mit steigender Dynamik und Leistungsfähigkeit. Was jedoch oft fehlt, sind längerfristige Kooperationsmöglichkeiten in gemeinsamen Forschungsprojekten vor Ort. Viele Projekte bleiben punktuell oder begründen sich auf geographische und andere natürliche Besonderheiten Lateinamerikas, wie astronomische Projekte mit internationalen Großteleskopen in den Anden oder Klimaforschungsprojekte im Amazonasbecken. Hingegen ist Lateinamerika in die international vergleichende Forschung der rechtswissenschaftlichen Max-Planck-Institute bereits seit langem als Partner auch aktiv einbezogen.

Konkrete Aufgaben des Büros sind:

  • den allgemeinen Informationsstand über die MPG und ihre Institute in ganz Lateinamerika zu verbessern und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen,
  • die Institute der Max-Planck-Gesellschaft bei der Intensivierung des Wissenschaftleraustauschs zu unterstützen und
  • den Instituten beim Ausbau bestehender und der Aufnahme neuer Kooperationen vermittelnd zur Seite zu stehen.

Leiter der Repräsentanz ist Andreas Trepte. Er arbeitet seit 1991 für die Max-Planck-Gesellschaft, zuletzt als Referatsleiter für Wissenschaftsmarketing und Projektleiter der „Science Tunnel“-Ausstellungen. Er verfügt über ein breites Spektrum an Erfahrungen in der Wissenschaftsadministration, auf die er in diesem Zusammenhang zurückgreifen kann. Er hat zudem Lateinamerikanistik studiert und in Wirtschaftswissenschaften promoviert. Er spricht – neben Englisch – auch Spanisch und Portugiesisch.

Stellvertretende Leiterin ist Barbara Spielmann, die seit vielen Jahren für die Max-Planck-Gesellschaft arbeitet. Sie hat Sinologie studiert und über mehr als zwei Jahrzehnte die sehr erfolgreiche Kooperation der Max-Planck-Gesellschaft mit China und Asien wesentlich mitgestaltet. Barbara Spielmann bringt daher umfassende Erfahrungen mit im Aufbau und in der Pflege internationaler Beziehungen sowie in der konkreten Gestaltung längerfristiger Kooperationen mit Max-Planck-Instituten.

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