Ansporn für den Nachwuchs

Drei Max-Planck-Wissenschaftler sind unter den Heinz-Maier-Leibnitz-Preisträgern

17. Februar 2014

Die diesjährigen Trägerinnen und Träger des Heinz-Maier-Leibnitz-Preises stehen fest. Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) berufene Auswahlausschuss wählte jetzt in Bonn zehn junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus. Unter ihnen sind zwei Männer und eine Frau aus Max-Planck-Instituten. Sie alle erhalten die mit je 20.000 Euro dotierte Auszeichnung am 12. Mai in Berlin.

In den Genuss des Preises kommen aus den Reihen der Max-Planck-Gesellschaft Wim Decock (Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte), Laura Na Liu (Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme) und Sönke Zaehle (Max-Planck-Institut für Biogeochemie). Der Forschungsschwerpunkt des aus Belgien stammenden Rechtshistorikers Wim Decock (30) liegt im Spannungsverhältnis von Moral, Recht und Wirtschaft. Er versucht die Grundprinzipien des heutigen Verständnisses von Schulden, Märkten und Finanzen besser zu verstehen, indem er historische Wurzeln in der Epoche der Frühen Neuzeit im 16. bis 17. Jahrhundert untersucht. Herausgekommen ist dabei ein Standardwerk, das die Bedeutung der damaligen katholischen Theologen und Juristen der Spätscholastik für das moderne Vertragsrecht hervorhebt.

Die 34-jährige Laura Na Liu forscht auf dem sich rasch entwickelnden Feld der Nanophotonik, in dem versucht wird, Licht jenseits der Beugungsgesetze zu kontrollieren und nutzbar zu machen. Vor allem ihre Arbeiten zu plasmonischen Sensorkonzepten und plasmonischen Nanolinealen sind dort von nachhaltiger Bedeutung, ebenso ihre Weiterentwicklung in den Präparationstechniken der Nanostrukturen. Aktuell liegt der Forschungsschwerpunkt der Nanowissenschaftlerin auf DNA-Nanotechnologie und biomolekularen Applikationen. Auch hier zeigt sich ihr Gespür, neuartige Herstellungsansätze für nanooptische Applikationen zu erzeugen.

Dritter im Bunde der Max-Planck-Preisträger ist Sönke Zaehle (36), der die Stickstoffdynamik in globalen Vegetationsmodellen erforscht. Diese Modelle bilden eine wichtige Grundlage, um die limitierende Wirkung des Stickstoffs auf das Wachstum der Landbiomasse und Auswirkungen auf den Kohlenstoffhaushalt abschätzen zu können. Darüber hinaus helfen die Modelle, Veränderungen unter dem Einfluss des Klimawandels nachzuvollziehen und die Rolle des Stickstoffs in Agrarsystemen im Hinblick auf die Ernährungssicherheit zu untersuchen.

Für die diesjährige Preisrunde waren insgesamt 147 Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden. 53 kamen in die engere Wahl. „Dabei hätten wir durchaus noch mehr Preise vergeben können“, hob die Vorsitzende des Auswahlausschusses, DFG-Vizepräsidentin Dorothea Wagner, nach der Entscheidung hervor, „in diesem Jahr lagen uns besonders viele herausragende Nominierungen vor“.

Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird seit 37 Jahren an hervorragende junge Forscherinnen und Forscher verliehen – als Anerkennung und zugleich als Ansporn, ihre wissenschaftliche Laufbahn gradlinig fortzusetzen. Der Preis ist benannt nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz, während dessen Amtszeit von 1974 bis 1979 er aus der Taufe gehoben und erstmals vergeben wurde. Die Auszeichnung gilt nicht nur als die wichtigste ihrer Art für den Forschernachwuchs in Deutschland; in einer Umfrage der Zeitschrift Bild der Wissenschaft wählten die großen Forschungsorganisationen den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis zum drittwichtigsten Wissenschaftspreis in Deutschland überhaupt – nach dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG und dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten.

SB

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