Sechs Consolidator Grants für Max-Planck-Forscher

Neu: Förderung speziell für Wissenschaftler auf mittlerer Karrierestufe

22. Januar 2014

Zum ersten Mal vergab der Europäische Forschungsrat (European Research Council, kurz ERC) Consolidator Grants. Rund 575 Millionen Euro werden an 312 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgeschüttet, die sich auf einer mittleren Karrierestufe befinden.

Sie sind neu im Portfolio des European Research Council: Die Consolidator Grants sind für etablierte Wissenschaftler gedacht, deren Promotion mindestens sieben, aber höchstens zwölf Jahre zurückliegt. Vor 2013 wurde diese Gruppe innerhalb der Starting Grants evaluiert; seit der Aufteilung richten sich diese nur noch an diejenigen, die sich in den Jahren zwischen zwei und sieben nach dem Doktortitel befinden. Für die Forscherinnen und Forscher ganz oben auf der Karrierestufe stehen weiterhin die Advanced Grants zur Verfügung.

Der französische Mathematiker Jean-Pierre Bourguignon, der seit Jahresbeginn als neuer ERC-Präsident amtiert, gab sich beeindruckt von der Qualität der eingereichten Projektanträge. Die stetig wachsende Zahl von Bewerbungen um Fördermittel von Wissenschaftlern auf einer frühen und mittleren Stufe der Karriereleiter zeige wie nötig die Consolidator Grants seien, erklärte er Mitte Januar bei der Bekanntgabe der Grants. Es sei entscheidend für Europa, der nachkommenden Generation beste Bedingungen zu bieten, damit sie erfolgreich ihrer wissenschaftlichen Neugier folgen könne.

Sechs Max-Planck-Wissenschaftler (zwei Frauen und vier Männer) kommen in den Genuss von jeweils bis zu 2,75 Millionen Euro, mit denen sie eigene Forschungsgruppen aufbauen und eigene Projektideen umsetzen können. Bundesweit erhalten 43 Forscher Fördergeld. Damit liegt Deutschland nach Großbritannien mit 62 Grants an zweiter Stelle, auf Platz drei folgt Frankreich mit 42 Grants.

Mit über 3600 eingereichten Anträgen stieg die Nachfrage nach Fördermitteln um 46 Prozent verglichen mit der korrespondierenden Bewerbergruppe im Jahr 2012. So lag die Erfolgsquote mit 8,5 Prozent denn auch leicht niedriger als bei vorhergehenden Ausschreibungen. Das Durchschnittsalter der ausgewählten Grant-Gewinner liegt bei 39 Jahren; 24 Prozent von ihnen sind Frauen.

Die MPG erreichte unter den erfolgreichsten Einrichtungen in Europa und den assoziierten Staaten mit den sechs Grants den siebten Platz. Vor ihr liegen unangefochten auf Platz eins das französische Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) mit 14 Grants, gefolgt vom Weizmann Institut (Israel) mit zehn, dem University College London und der Universität Oxford mit jeweils neun und der Universität von Cambridge mit sieben Grants. Innerhalb Deutschlands ist die MPG die erfolgreichste Einrichtung. Ihr folgen die Universitäten Frankfurt und Bonn mit jeweils drei Grants und danach, mit jeweils zwei Grants, die Helmholtz Gemeinschaft, die Technische Universität München und die Universitäten Freiburg, Münster und Würzburg.

Die Grants der MPG erhalten: Serena DeBeer (MPI für chemische Energiekonversion), Felicity Jones (Friedrich-Miescher-Laboratorium der Max-Planck-Gesellschaft), Thomas Pfeifer (MPI für Kernphysik), Stefan Raunser (MPI für molekulare Physiologie), Remco Sprangers (MPI für Entwicklungsbiologie) und Renier van der Hoorn (MPI für Pflanzenzüchtungsforschung).

SB/RH

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