Im Wettbewerb mit Exzellenz punkten

MPG-Forscher wieder erfolgreich bei ERC-Grants

18. Februar 2013
Bei der fünften Vergaberunde von Fördermitteln des European Research Councils bestätigt die MPG ihren Spitzenplatz. In einer neuen Förderlinie für interdisziplinäre Top-Forscherteams spielen Max-Planck-Wissenschaftler von Beginn an eine führende Rolle.

Die Erfolgsgeschichte setzt sich fort: Auch in der fünften Wettbewerbsrunde des Europäischen Forschungsrats (ERC) haben Max-Planck-Wissenschaftler in Deutschland die meisten der mit jeweils bis zu 3,5 Millionen Euro dotierten Advanced Grants eingeworben und somit die Stellung der MPG als erfolgreichster deutscher Institution gefestigt.

Längst kommt den ERC-Mitteln für die MPG große Bedeutung zu, machen sie doch rund 50 Prozent der über die Europäische Union akquirierten Gelder aus. Seit 2007 das 7. Forschungsrahmenprogramm der EU läuft, hat die MPG nach Berechnungen des Brüsseler Büros der Generalverwaltung rund 380,8 Millionen Euro aus dem Forschungstopf erhalten. Die Hälfte kommt über Projekte mit unterschiedlichsten Konsortien im Rahmen einzelner Themenprogramme zusammen. Auf 191,7 Millionen Euro summieren sich die über den ERC ausgeschütteten Gelder, die als Advanced, als Synergy und als Starting Grants sowohl an renommierte Top-Wissenschaftler als auch an aufstrebende jüngere Forscher vergeben wurden. „Das zeigt, dass sich das Förderinstrument in der MPG gut etabliert hat – nicht zuletzt, weil Exzellenz als alleiniges Auswahlkriterium herangezogen wird“, sagt Max-Planck-Präsident Peter Gruss.

Diese Grants kommen aber nicht nur den hochkarätigen Antragstellern zugute. Weil jeder Preisträger mehrere Mitglieder im Forschungsteam beschäftigt, werden bis Ende 2013 bei allen vergebenen Grants auch mehr als 15.000 Doktoranden und Postdocs indirekt Unterstützung erhalten haben. Man helfe so einer ganzen Generation künftiger Top-Forscher, lautet die stolze Bilanz von ERC-Präsidentin Helga Nowotny.

Die acht Advanced Grants der Max-Planck-Wissenschaftler  entsprechen einer Erfolgsquote von rund 47 Prozent; eine für die MPG übliche Größe, die aber deutlich über der ERC-Erfolgsquote von durchschnittlich 13 Prozent liegt. Insgesamt bewilligte der ERC in dieser Runde 302 Advanced Grants. Deutschland steht mit 37 geförderten Anträgen auf Platz drei hinter Frankreich, wo 40 Grants eingeworben wurden. Die doppelte Anzahl, nämlich 80 Grants, entfiel auf Forscher in Großbritannien.

Erfolg bei neuen Synergy Grants

Besonders exzellent und hervorragend vernetzt präsentierten sich Max-Planck-Forscher bei den erstmals ausgeschütteten ERC Synergy Grants für interdisziplinär arbeitende Spitzenforschungsgruppen, die nun über sechs Jahre hinweg mit jeweils bis zu 15 Millionen Euro gefördert werden: Drei der elf ausgewählten Teams – bei insgesamt 700 Bewerbungen – werden von Max-Planck-Wissenschaftlern als Principal Investigators geleitet, welche die Arbeit der über Institutsgrenzen hinweg kooperierenden Bündnisse zusammenführen. Beteiligt sind dabei insgesamt sogar sechs Wissenschaftler aus Max-Planck-Einrichtungen.

Die vom ERC ausgezeichneten Wissenschaftler

Bei den Advanced Grants waren in der jüngsten Antragsrunde acht Forscher, darunter sieben Direktoren, für die MPG erfolgreich: Walter Rix (MPI für Astronomie), Reinhard Fässler (MPI für Biochemie), Diethard Tautz (MPI für Evolutionsbiologie), Gilles Laurent (MPI für Hirnforschung), Thomas Boehm (MPI für Immunbiologie und Epigenetik), Philippe Bastiaens (MPI für molekulare Physiologie), Paul Schulze-Lefert (MPI für Pflanzenzüchtungsforschung)
sowie Manfred Lindau (MPI für biophysikalische Chemie).

Zwei weitere Grants warben die Max-Planck-Direktoren Stephan Borrmann (MPI für Chemie) und Dieter Lüst (MPI für Physik) für die jeweiligen Universitäten vor Ort (München und Mainz) ein, an denen sie ebenfalls beschäftigt sind.

Über die neuen Synergy Grants  erhalten sechs Max-Planck-Direktoren Förderungen: Franz Ulrich Hartl, Wolfgang Baumeister und Matthias Mann (alle MPI für Biochemie) sowie Rüdiger Klein (MPI für Neurobiologie) bilden ein reines Max-Planck-Team. Immanuel Bloch (MPI für Quantenoptik) und Andrea Cavalleri (MPI für Struktur und Dynamik der Materie) sind jeweils Principal Investigators zweier weiterer Forscherpartnerschaften.

SB

Zur Redakteursansicht