Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik

Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik

Warum empfinden Menschen zum Beispiel Musik und Literatur je nach Kultur, Gesellschaft, historischer Zeit und Individuum als unterschiedlich schön? Das 2012 gegründete Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik widmet sich der Erforschung der psychischen, neuronalen und soziokulturellen Grundlagen ästhetischer Empfindungen und Urteile. Das Institut, das sich derzeit noch im Aufbau befindet, wird von einem Direktorium aus vier Wissenschaftlern geleitet werden, die die Fachbereiche Literatur, Musik sowie die empirischen Kognitions- und Sozialwissenschaften abdecken. Im Mittelpunkt des Forschungsprogramms stehen somit Musik und Dichtung, und - in Kooperation mit den beiden kunsthistorischen Max-Planck-Instituten in Florenz und Rom - die Bildende Kunst. Weitere Bereiche wie beispielsweise Architektur oder Mode sollen über Max-Planck-Forschungsgruppen und Max Planck Fellows von Universitäten einbezogen werden. Regelmäßig wird das Institut Komponisten und Schriftsteller einladen, als „Artists in Residence“ an den Forschungsvorhaben mitzuwirken. 

Kontakt

Grüneburgweg 14
60322 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 8300479-501
Fax: +49 69 8300479-599

Promotionsmöglichkeiten

Dieses Institut hat keine International Max Planck Research School (IMPRS).

Es gibt jedoch die Möglichkeit zur individuellen Promotion bei den Direktoren bzw. Direktorinnen und in den Forschungsgruppen.

Gesucht wird nun nach einer alternativen Unterbringung für das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik

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Sonne, die hinter Wolken hervorkommt, im Vordergrund ein angedeutetes Audiowellenbild

Eine Studie zeigt, wie Wetterbedingungen den kommerziellen Erfolg von Musik beeinflussen können

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Indigener Mann mit weißem Hemd vor einer strohgedeckten offenen Hütte, der eine Geige aus Vollholz mit einem halbrund gebogenen Bogen spielt

Musik berührt und verbindet. Doch die Kultur beeinflusst, wie wir Musik wahrnehmen. Forschende untersuchen weltweit, was im Kopf vorgeht, wenn Menschen Rhythmen und Tonhöhen hören. Dabei gewinnen sie nicht nur Erkenntnisse über Musik.

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Junge Frau beim Klavierspielen, ihr Bild spiegelt sich auf der linken Seite, über das Bild verlaufen diagonal Schallwellen.

Wie sich beim Musizieren Finger, Noten und Gehirne koordinieren

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Trommeln und Gesang, Rhythmus und Klang – Musik berührt und verbindet. Doch was genau wir wahrnehmen, wenn uns ein Lied entgegenschallt, wissen die meisten von uns kaum zu sagen. Zufriedengeben kann sich Nori Jacoby mit dieser Situation nicht: Am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main untersucht der Kognitionsforscher mit seinem Team unter anderem, wie Menschen weltweit Rhythmen und Tonhöhen wahrnehmen. Dabei generieren die Forschenden nicht nur Erkenntnisse über Musik.

Ein Kindergarten in einem Gemeindezentrum in Bamako, der Hauptstadt von Mali: Dort, wo sonst Kinder toben und spielen, geht es an diesem Tag um Rhythmusgefühl, informelles Lernen und auch um kulturelle Klischees.

Das menschliche Gehirn ist dafür geschaffen, Musik sowohl zu genießen als auch zu produzieren. Forschende untersuchen, was genau im Kopf beim Musizieren geschieht

Operngesang. Vogelgezwitscher. Lautes Schreien. Eine nicht gestimmte Geige. Manche Töne finden wir instinktiv angenehm, andere unangenehm. Doch wie entscheiden wir, ob etwas gut oder schlecht klingt? Und wie wird Schall im Gehirn überhaupt verarbeitet? Um diese Fragen zu beantworten, versucht das Team um David Poeppel am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt, Sprache und Musik in ihre elementarsten Bestandteile zu zerlegen. Und am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig ergründen Forschende das Geheimnis von Superhits.

Winfried Menninghaus erforscht am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main, wie Menschen nicht nur mental, sondern auch körperlich auf Dichtung und Prosa reagieren. Für viele Altphilologen und Germanisten begeht er damit Verrat an ihren Disziplinen. Tatsächlich aber gelingt es dem Forscher und seinem Team, poetische und rhetorische Sprache in ihrer Wirkung erstmals messbar zu machen – auch schwer greifbare Kategorien wie Eleganz oder kuriose Phänomene wie den Trashfilm-Kult.

Rock oder Schlager? Klassik oder Country? Pop oder Techno? Der Musikgeschmack verrät einiges über Persönlichkeit und Status einer Person. Doch Hörgewohnheiten sind im Wandel. Eingefleischte Rockfans tanzen auf dem Volksfest zu Dieter Thomas Kuhn, Klassikliebhaber legen beim Abspülen Johnny Cash auf, Raver hören zum Chillen Chopin. Das Team um Melanie Wald-Fuhrmann am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt sucht nach dem Wesen und den Wurzeln musikalischer Vorlieben und spürt den Veränderungen nach.

Momentan sind keine Angebote vorhanden.

Musik und Psyche

2022 Mosing, Miriam; Wesseldijk, Laura; Ullén, Fredrik 

Genetik Kognitionsforschung Kulturwissenschaften Verhaltensbiologie

Ist Musizieren gut für uns? Obwohl viele glauben, ein Instrument zu spielen, helfe ihrer psychischen Gesundheit, leiden Musikerinnen und Musiker – verglichen mit musikalisch inaktiven Menschen – häufiger unter Depressionen und Angststörungen. Wir haben den Zusammenhang zwischen musikalischer Aktivität und psychischer Gesundheit genauer untersucht, und dabei besonders eine mögliche Kausalität sowie genetische und familiäre Faktoren in den Blick genommen. 

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Aufmerksames Zuhören im Schottland des späten achtzehnten Jahrhunderts

2021 Raz, Carmel

Kognitionsforschung Kulturwissenschaften Sozialwissenschaften

Adam Smiths Essay „Of the nature of that imitation which takes place in what are called the imitative arts“ von 1795 ist ein einzigartiger Vorbote der Hörpraktiken des 18. Jahrhunderts, die mit den Theorien der „absoluten Musik“ im 19. Jahrhundert verbunden sind. Ich erweitere den Blick auf Smiths Innovationen, indem ich sie als Teil einer breiteren Verschiebung der schottischen Vorstellungen von musikalischem Hören und Aufmerksamkeit an sich in den Jahrzehnten um 1760 und 1770 kontextualisiere, die auf Thomas Reids Psychologie und John Holdens musiktheoretische Schriften zurückgehen.

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Besser hören durch Hirnstimulation

2020 Henry, Molly J.; Cabral-Calderin, Yuranny

Kognitionsforschung

Die Aktivität der Zellen im menschliche Gehirn läuft in bestimmten Rhythmen ab. Diese Hirnrhythmen synchronisieren sich mit den Rhythmen von Klängen, die wir hören, also auch mit gesprochener Sprache. Je erfolgreicher Gehirn und Umwelt synchronisiert sind, desto besser verstehen wir, was wir hören. Neue Hirnstimulationstechniken versprechen, die Synchronität und damit das Hörvermögen zu steigern, wenn die Stimulation genau auf das Gehirn ausgerichtet werden kann. Wir haben untersucht, ob eine solche Ausrichtung auf die Hirnrhythmen Tag für Tag stabil möglich ist.

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Schönheit, Eleganz, Anmut und Sexiness im Vergleich

2019 Menninghaus, Winfried

Kulturwissenschaften

Vielen Objekten und Vorführungen verschiedenster Art wird die Eigenschaft zugeschrieben, „schön“ zu sein. Aber was genau bedeutet „schön“ in all diesen Fällen? Um dem Begriff des Schönen bestimmtere Konturen zu geben, wählten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik die Methode des Vergleichs. Sie untersuchten zusätzlich zu „schön“ drei weitere ästhetisch wertende Kategorien, die im Sprachgebrauch als besondere Spielarten des Schönen verwendet werden: „elegant“, „anmutig“ und „sexy“.

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Kulturelle Unterschiede der Wahrnehmung von Musik

2018 Polak, Rainer

Kognitionsforschung Kulturwissenschaften Sozialwissenschaften Sprachwissenschaften

Ein kulturvergleichend durchgeführtes Experiment zur Wahrnehmung einfacher musikalischer Rhythmen zeigt enge Zusammenhänge zwischen kulturspezifischen Wahrnehmungsmustern und der Praxis musikalischer Stile in Deutschland, Bulgarien und Mali. Dieser Befund verweist auf eine kulturelle Rahmung der Wahrnehmung und widerspricht der verbreiteten Annahme, die grundlegenden Strukturen musikalischer Kognition seien biologisch determiniert und deshalb universell einheitlich.

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