Spatenstich in Saarbrücken

Das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme erhält einen Neubau. Das Saarland stellt dafür 22 Millionen Euro zur Verfügung

28. Juli 2009

Am 27. Juli 2009 erfolgte der Spatenstich für den Neubau des Max-Planck-Instituts für Softwaresysteme in Saarbrücken. Anwesend waren unter anderem der Wirtschafts- und Wissenschaftsminister des Saarlandes, Joachim Rippel, die Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft, Barbara Bludau, der Vize-Präsident der Universität des Saarlandes, Manfred Lücke, sowie der Gründungsdirektor Peter Druschel und der Architekten Jörg Weinbrenner. Der Bau soll bereits Ende 2011 bezugsfertig sein und insgesamt zehn selbstständig forschende wissenschaftliche Arbeitsgruppen beherbergen. Neben drei Max-Planck-Direktoren werden sich sieben Nachwuchsgruppenleiter Grundlagenproblemen im Bereich Softwaresysteme widmen. Zehn Arbeitsgruppen werden in Kaiserslautern forschen, wo ebenfalls zeitgleich ein Neubau entsteht. Mit in das Gebäude ziehen auch Wissenschaftler aus dem Max-Planck-Institut für Informatik, deren im Jahre 1996 fertiggestelltes Institutsgebäude inzwischen aus allen Nähten platzt.

"Ich begreife dies als Belohnung für unsere Standortpolitik und unsere nachhaltigen Bemühungen, Saarbrücken und das Saarland zum führenden Forschungsstandort der Informatik zu machen", sagte Joachim Rippel. "Der Standort wird dadurch zu einem Innovationskern, denn dieses exzellente Know-how soll auf der Wertschöpfungskette genutzt werden einschließlich Unternehmen. Und dass die Forschungstätigkeit gesellschaftspolitisch relevant ist, zeigt eindrucksvoll die Bioinformatik mit ihrem Beitrag zur Bekämpfung des Schweinegrippenvirus."

Im neuen Gebäude werden auf rund 3500 Quadratmetern insgesamt mehr als 200 Wissenschaftler Platz finden. Daneben werden im Erdgeschoß mehrere Seminarräume und ein großer Hörsaal gebaut, um Engpässe in diesem Bereich aufzufangen. Große Teile des Parkdecks und der Tiefgarage, die mit dem Erweiterungsbau Informatik erstellt wurden, werden abgerissen, um genügend Fläche für den Neubau zur Verfügung zu haben. Der dadurch entstehende neue Vorplatz - quasi ein luftdurchlässiges Atrium -
wird als Platz der Informatik neu gestaltet.

Das Saarland stellt für den Neubau und die Ausstattung Sondermittel in Höhe von 22 Millionen Euro zur Verfügung. Kofinanziert wird das Projekt aus Geldern des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, die im Rahmen der Umstrukturierung und des Strukturwandels an der Saar von der Max-Planck-Gesellschaft aufgenommen wurden.""Ich bin dankbar für das finanzielle Engagement des Saarlandes und freue mich, dass das neue Max-Planck-Institut für Softwaresysteme nun auch physisch Einzug auf dem Campus erhält", sagte die Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft, Barbara Bludau. "Ich bin mir sicher, dass durch die Synergieeffekte die Forschung und Innovation vor Ort einen weiteren Schub erhalten werden. Als Informatikstandort hat Saarbrücken seine Exzellenz bereits bewiesen; mit unseren Instituten wollen wir zur Weiterentwicklung beitragen."

Dass das neue Institut ins Saarland geholt werden konnte, verdankt es einem bereits bestens funktionierenden Informatik-Cluster, das mit dem Max-Planck-Institut für Softwaresysteme international führende Kompetenz im Bereich der Softwaretechnik, Programmiersprachen, Sicherheit und eingebettete Systeme erhält und so seine international führende Position weiter ausbauen kann.

"Die ersten 43 Mitarbeiter des neuen Max-Planck-Instituts für Softwaresysteme arbeiten derzeit, nachdem im Science Park die Fläche nicht ausreichte, in dem Wartburg-Gebäude", so Gründungsdirektor Peter Druschel. "Es liegt auf der Hand, dass die Mitarbeiter dort schnellstmöglich auf den Universitätscampus in die Nähe der Forschungskollegen umziehen möchten, um stärker von den Synergien profitieren zu können. Geplant ist mit Teilzeitkräften eine Aufstockung auf 190 Beschäftigte. Am Max-Planck-Institut für Informatik sind derzeit 262 Mitarbeiter beschäftigt; im Neubau sollen es 315 Mitarbeiter sein. Insgesamt werden dann an den beiden Saarbrücker Max-Planck-Instituten 505 Beschäftigte arbeiten."

Minister Rippel: "Das IT-Cluster bietet eine hervorragende Ausgangsbasis für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Die in der Förderperiode 2007 bis 2013 von der Europäischen Union bereitgestellten Mittel sollten wir nutzen, um das Standortprofil zu schärfen. Dieses Neubauprojekt ist hierfür besonders geeignet, denn es stärkt das Fundament der saarländischen IT-Wirtschaft. Zusammen mit dem Kompetenzzentrum für Informatik und dem Cluster "it saarland", den Forschungskapazitäten der Hochschulen und den weiteren außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und "Schloss Dagstuhl - Leibniz-Zentrum für Informatik" ergibt sich daraus ein echter Innovationskern, von dem ich mir für den Strukturwandel viel erhoffe."

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