Max-Planck-Institut für Psychiatrie

Max-Planck-Institut für Psychiatrie

Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie, das sich primär der Erforschung von Depressionen und Angsterkrankungen widmet, zählt zu den weltweit führenden Einrichtungen auf diesem Gebiet. Die Grundlagenforschung ist hier eng mit der klinischen Forschung verzahnt. So umfasst das Institut eine 120-Betten-Klinik, zahlreiche Spezialambulanzen sowie drei Tagkliniken. Moderne Forschungszweige der Genetik und Proteomik werden mit klinischen Analyseverfahren der Bildgebung und der Messung von Gehirnfunktionen kombiniert. Ziel ist es, Biomarker psychiatrischer und neurologischer Störungen zu identifizieren, um die molekularen Grundlagen dieser Krankheiten besser zu verstehen. Die Erkenntnisse fließen ein in die Entwicklung neuer Therapien und Medikamente für eine personalisierte Medizin von morgen.

Kontakt

Kraepelinstr. 2 - 10
80804 München
Telefon: +49 89 30622-1000

Promotionsmöglichkeiten

Dieses Institut hat eine International Max Planck Research School (IMPRS):

IMPRS for Translational Psychiatry

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur individuellen Promotion bei den Direktoren bzw. Direktorinnen und in den Forschungsgruppen.

Abteilung Translationale Forschung in der Psychiatrie

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Abteilung Erforschung der Gefühle

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Organoid des menschlichen Gehirns, das die verschiedenen Zelltypen farblich darstellt: Zellkerne (pink), Vorläuferzellen (gelb), neu gebildete Neuronen (blau).

Studie weist Zusammenhang zwischen Stresshormonen und veränderter Gehirnstruktur nach

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DNA-Modell

Epigenetische Veränderungen an einem Stressgen sind bei Maus und Mensch ähnlich

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Der Fokus liegt dabei auf frühkindlichen Erfahrungen und Emotionen, die zu aktuellen Symptomen und psychischen Störungen beitragen

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Pupillometrie auf dem Computer-Bildschirm

Mangelnde Aktivierung des Locus Coeruleus im Gehirn hemmt den inneren Antrieb

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Studie legt engen Zusammenhang zwischen Genetik und Stressreaktion nahe

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Die Stressreaktion des menschlichen Körpers ist eine Art Notfallprotokoll aus der Steinzeit. Zu unserer heutigen Lebensweise passt sie nur bedingt. Was aber passiert bei stress im Körper eigentlich? Warum sind manche Menschen besonders anfällig?

Menschen, die schreiend vor kleinen Spinnen davonlaufen, lösen bei ihren Mitmenschen oft Heiterkeit aus. Aber für die Betroffenen ist die ausgeprägte Angst vor Spinnen alles andere als lustig. Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München arbeitet Florian Binder in der Forschungsgruppe um Victor Spoormaker daran, Angststörungen mithilfe von virtueller Realität besser zu verstehen und eine standardisierte Therapie zu entwickeln. Wie das funktioniert, hat die Autorin in einem Selbstversuch getestet.

Nur schlapp oder schon depressiv? Introvertiert oder autistisch? Fantasievoll oder schizophren? Die Symptome psychiatrischer Erkrankungen sind nicht immer eindeutig. Für die Früherkennung setzt Nikolaos Koutsouleris, Fellow am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, deshalb auch auf künstliche Intelligenz. Algorithmen sollen Muster in den genetischen und physiologischen Daten von Patienten und Patientinnen erkennen und so die ärztliche Expertise ergänzen.

Bei Silvia Cappello dreht sich alles um Bewegung: Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München erforscht sie, wie die verschiedenen Nervenzellen während der Embryonalentwicklung des Gehirns an den richtigen Platz in der Großhirnrinde wandern. Auch in ihrer Freizeit kennt die passionierte Sportlerin keinen Stillstand.

Wer unausgeschlafen ist, für den sieht die Welt oft ziemlich trist aus. Hält die Müdigkeit über Wochen oder gar Monate an, kann die trübe Stimmung krankhaft und zu einer Depression werden. Umgekehrt gehen Depressionen auch häufig mit massiven Schlafstörungen einher. Axel Steiger untersucht mit seinem Team am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München den Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Depression. Dazu misst er die menschliche Gehirnaktivität im Schlaflabor.

Momentan sind keine Angebote vorhanden.

CRH-abhängige neuronale Netzwerke modulieren die Stressreaktion

2022 Chang, Simon; Du, Ying; Ries, Clemens; Zhao, Chen; Deussing, Jan M.

Genetik Neurobiologie Physiologie

Das Neuropeptid Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) ist ein zentraler Regulator der Stressreaktion. Veränderungen im CRH-System wurden wiederholt bei depressiven Patienten beobachtet. Wir am Max-Planck-Institut für Psychiatrie konnten CRH-abhängige Netzwerke identifizieren, die Angst, Erregbarkeit und Bewegung beeinflussen. Das genaue Verständnis dieser neuronalen Schaltkreise ist eine wichtige Voraussetzung, um das CRH-System als mögliches alternatives therapeutisches Ziel für neuartige Antidepressiva zu etablieren.

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Biomarker ermöglichen die Vorhersage der Wirksamkeit von Antidepressiva

2020 1Turck, Christoph W.; 1Park, Dongik; 2Ditzen-Janotta, Claudia

Genetik Medizin Neurobiologie

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit ca. 300 Millionen Menschen von Depressionen betroffen sind. Affektive Erkrankungen zählen zu den wichtigsten Ursachen für den Verlust gesunder Lebensjahre und führen zu einer verringerten Lebenserwartung. Die zur Behandlung von Depressionen zugelassenen Psychopharmaka führen nicht bei allen Betroffenen zu einer Besserung oder gar Remission der Erkrankung. Die Identifizierung spezifischer Biomarker, die jedem Patienten das für ihn optimale Medikament zukommen lässt, wäre ein Meilenstein in der personalisierten Psychiatrie.

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Körper und Psyche: Zwei Seiten einer Medaille

2019 Schmidt, Mathias V.

Kognitionsforschung Medizin Neurobiologie Physiologie

Stressinduzierte Erkrankungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen weltweit. Sie umfassen sowohl psychische Störungen, wie Depression, als auch körperliche Leiden, wie Diabetes. Diese Krankheitsbilder stehen in einem kausalen Zusammenhang zueinander, und die Mechanismen der Stressregulation könnten eine gemeinsame Ursache körperlicher und psychischer Störungen sein. Wir konnten einen zentralen Mechanismus identifizieren, der entscheidend an der Entstehung stressinduzierter Erkrankungen beteiligt ist und einen neuen Ansatz zur Behandlung darstellt.

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Das unerforschte Gebiet der Epitranskriptomik: mRNA-Modifikationen bei psychiatrischen Erkrankungen

2018 Stamp, Fabian; Binder, Elisabeth; Chen, Alon

Entwicklungsbiologie Genetik Neurobiologie Physiologie

Stress kann durch epigenetische Mechanismen, wie DNA-Methylierung, die Aktivität von Genen beeinflussen. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass eine ähnliche Regulation auf der Ebene der Botenmoleküle (mRNA) existiert, die für die Übertragung der Erbinformation zuständig sind. Die häufigste mRNA-Modifikation N6-Methyladenosine (m6A) wird durch Stress im Gehirn reguliert und hat eine veränderte Signatur im Blut von Patienten mit Depressionen. Die Erforschung der zugrundeliegenden Mechanismen kann dazu beitragen, die Entstehung stressbedingter psychiatrischer Erkrankungen besser zu verstehen.

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Die molekulare Basis psychischer Erkrankungen – Neue Strategien zur Entschlüsselung

2017 Ziller, Michael J.

Entwicklungsbiologie Evolutionsbiologie Genetik Immunbiologie Infektionsbiologie Kognitionsforschung Medizin Neurobiologie Physiologie

Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen in den westlichen Gesellschaften. Um ihre Ursachen besser verstehen und den damit verbundenen Herausforderungen begegnen zu können, wird ein neuer systemmedizinischer Ansatz entwickelt. Dabei kommen personalisierte Krankheitsmodelle in Form von pluripotenten Stammzellen zum Einsatz. Aus Stammzellen gewonnene menschliche Gehirnzellen werden zusammen mit computergestützten Modellen genutzt, um die Wirkmechanismen patientenspezifischer genetischer Veränderungen zu entschlüsseln.

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