"Expedition Zukunft" fährt 2009 durch Deutschland

Die Max-Planck-Gesellschaft organisiert erstmals in Deutschland eine Wissenschaftsausstellung in einem Zug

19. November 2008

Ab März 2009 wird eine neuartige, mobile Ausstellung die Öffentlichkeit auf eine Entdeckungsreise in die Wissenschaft und deren Bedeutung für die Zukunft unseres Landes einladen. In zwölf umgebauten Eisenbahnwagen können die Besucher in verschiedene Themenwelten eintauchen, von der Kosmologie und Teilchenphysik, der Nanotechnologie und Hirnforschung bis zur angewandten und industriellen Forschung in Produktion, Landwirtschaft, Energie, Umwelt oder Mobilität. Organisiert von einem Projektteam der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) bietet der Zug ein umfassendes Bild der deutschen Forschungslandschaft, von Max-Planck- und anderen Forschungsinstituten über die Universitäten bis hin zur Forschung in der Industrie.

Als Beitrag zum Wissenschaftsjahr 2009 wird der Ausstellungszug "Expedition Zukunft" von Frühjahr bis Oktober in 60 Städten in ganz Deutschland Station machen und den Besuchern vorstellen, wie Wissenschaft und Forschung unser Leben in den kommenden 10 bis 15 Jahren verändern werden. Die Ausstellung rückt aktuelle Spitzenforschung in den Vordergrund und zeigt das Potential der deutschen Forschungslandschaft, gerade in fächerübergreifenden Bereichen.

Wissenschaft und Technik sind von wachsender Bedeutung für das Leben eines jeden Einzelnen, dennoch sind viele aktuelle Entwicklungen der internationalen Forschung nicht oder nur in Ansätzen bekannt. Auch wenn ein besseres Verständnis wissenschaftlicher Themen nicht automatisch zu mehr Akzeptanz für Forschung und Technologie führt, stößt die Wissenschaft doch überwiegend auf positives Interesse. Die "Expedition Zukunft" will die Besucher mit ihrem heutigen Wissensstand und bei ihren eigenen Problemen abholen und sie dazu einladen darüber mitzureden, wie wir in Zukunft mit bekannten oder neuen, aber kontroversen Technologien umgehen oder auf welche Weise wir auf die globale Erwärmung und Energieverknappung reagieren wollen.

Daneben kommen aber auch klassischen Fragen nicht zu kurz, die sich die Menschheit seit Anbeginn stellt: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Um etwa diese Frage zu beantworten, startet die Expedition mit dem Stammbaum des Menschen und geht danach bis an den Anfang des Universums und ins Innerste der Materie, den Forschungsgebieten von verschiedenen Max-Planck-Instituten. In kleinste Bereiche geht es auch bei den Nano- und Biowissenschaften, die durch die radikalen Fortschritte im Verständnis physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse auf der atomaren und molekularen Ebene immer mehr zusammenwachsen.

Künstliche Materialien werden kontinuierlich verbessert, lassen vollkommen neuartige Eigenschaften zu und erfüllen maßgeschneiderte Funktionen. Diese häufig von biologischen Prinzipien inspirierten Materialien werden in den nächsten 10 bis 20 Jahren viele Produkte und Verfahren revolutionieren, sei es im täglichen Umgang mit ihnen oder durch ihre Integration zu immer leistungsfähigeren Systemen.

Die Ausstellung spannt so den Bogen von grundlegenden Entwicklungen in vielen Max-Planck-Instituten und anderen Forschungseinrichtungen bis hin zu möglichen Antworten, die diese für die drängenden Fragen unserer Zeit liefern können. Wissenschaft und Forschung sind mit einem für 2010 anvisierten "Umsatz" von nahezu drei Prozent der nationalen Wertschöpfung ein eigener Wirtschaftszweig. Die Expedition Zukunft soll deshalb auch zeigen, dass es sich lohnt, Wissenschaftler zu werden, beziehungsweise Natur-, Ingenieur- und Biowissenschaften in seine Laufbahn zu integrieren. Sie sind wichtige Voraussetzung für gutdotierte Arbeitsplätze in vielen Wirtschaftsunternehmen.

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