Raffiniertere Software für besseres Verständnis biologischer Prozesse

Kooperation zwischen Dresdner Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik und der Transinsight GmbH bringt Forschung entscheidend voran

21. Dezember 2006

Das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden (MPI-CBG) startet eine dreijährige Kooperation mit der Transinsight GmbH mit dem Ziel, innovative Tools für die wissensbasierte Bildanalyse in den Biowissenschaften zu entwickeln.

Die im November 2005 gegründete Transinsight GmbH ist ein Software-Unternehmen mit einem Schwerpunkt auf Produkten und Lösungskonzepten für wissensbasierte Technologien in den Biowissenschaften. Ihr Bestseller GoPubMed, eine viel genutzte biomedizinische Suchmaschine, wird in den Bereichen der biomedizinischen Bildrecherche und der wissensbasierten Wiedererkennung von Bild-Daten weiter ausgearbeitet werden. Besonders die Technik des Particle Trackings für Mikroskopie-Bilder, die im Hochdurchsatz generiert wurden, wird der Entwicklungsschwerpunkt der kommenden Jahre sein.

"Die außerordentlich gute wissenschaftliche Arbeit, die am MPI-CBG von Dr. Yannis Kalaidzidis auf dem Gebiet der Partikelverfolgung geleistet wird, ist eine ideale Basis für diese Zusammenarbeit. Die Möglichkeit, unsere Entwicklungen am MPI-CBG im wissenschaftlichen Arbeitsalltag testen zu können, hat für uns einen unschätzbaren Nutzen", so Dr. Michael R. Alvers, Geschäftsführer und Mitbegründer von Transinsight.

Prof. Dr. Marino Zerial, Direktor am MPI-CBG Dresden, weiß über die Wichtigkeit der Entwicklung von intelligenten Software-Lösungen, da genau sie dringend für die Auswertung von wissenschaftlichen Bild-Daten in riesigen Mengen benötigt werden. "Für uns ist es entscheidend, durch eine neue Generation von image-based screens (IBS) effizienter Informationen aus Daten-Sets ziehen zu können - so können wir biologische Prozesse viel besser verstehen, und auch neue und bessere Arzneimittel entwickeln. Eine ausgeklügelte Software ist ein unverzichtbares Werkzeug, um enorme Datensätze zu analysieren und ihnen einen Sinn zu geben sowie versteckte und unvermutete Verbindungen zu offenbaren", so Zerial weiter.

Dr. Ivan Baines, Director of Services and Facilities am MPI-CBG, initiierte die Zusammenarbeit und erarbeitete den dreijährigen Kooperationsvertrag zwischen Transinsight und dem Dresdner Institut. Er ist begeistert über die bevorstehenden Entwicklungen: "Diese Art der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft erlaubt es uns, innovative Entwicklungen genau in Richtung unserer Bedürfnisse zu lenken. Mit Transinsight werden wir eine noch flexiblere und leistungsfähigere Anwendung entwickeln, die uns helfen wird, Probleme über das hinaus zu lösen, wofür sie ursprünglich gedacht war. Eine solche Kooperation bringt unsere eigene Forschung entscheidend voran und gibt am Ende auch der gesamten Community ein hilfreiches Tool für die Forschung an die Hand."

Über die Transinsight GmbH

Die im November 2005 gegründete Transinsight GmbH ist ein Software-Unternehmen mit Schwerpunkt auf Produkte und Lösungskonzepte für wissensbasierte Technologien in den Biowissenschaften. 2006 konnte die Firma Startkapital beim neu aufgelegten High-Tech Gründerfonds einwerben sowie - unterstützt durch die CatCap GmbH - private Investoren gewinnen. Wichtigstes Produkt ist "GoPubMed". Transinsight arbeitet seit der Gründung im BioInnovationsZentrum Dresden (BIOZ), das im Rahmen der sächsischen Biotechnologie-Offensive "biosaxony" im Mai 2004 eröffnet wurde. Hier arbeiten Unternehmer und Wissenschaftler nach einem deutschlandweit einzigartigen Konzept unter einem Dach. Das MPI-CBG ist in direkter Nachbarschaft des BIOZ angesiedelt.

Über das MPI-CBG

Das Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) ist eines von 78 Instituten der Max-Planck-Gesellschaft, wurde 1998 gegründet und arbeitet seit Februar 2001 an seinem Standort in Dresden. Derzeit arbeiten rund 400 Mitarbeiter am Institut, wobei nahezu die Hälfte von ihnen aus dem Ausland stammt und über 30 Nationen vereint.

An Modellorganismen wie der Fruchtfliege, dem Zebrafisch oder der Maus suchen derzeit 27 Arbeitsgruppen Erkenntnisse zu den grundlegenden Prozessen in der Zelle. Vielfach liefern die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung auch Anhaltspunkte für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Alzheimer.

Die Forschung ist nicht in Abteilungen gegliedert, sondern es wurde ein interaktives wissenschaftliches Netzwerk geknüpft, das auf die Nutzung von Kommunikation und Synergien baut. Erforscht werden beispielsweise die Mechanismen, welche Zellwachstum steuern. Verknüpft damit ist die Frage, warum diese Kontrollmechanismen etwa in Krebszellen nicht mehr fehlerlos ablaufen. Sobald die Wissenschaft ein besseres Verständnis davon hat, wie Kontrollmechanismen das Wachstum von Zellen genau regulieren, könnten auch bisher unheilbare Krankheiten früher diagnostiziert und wirkungsvollere Therapien entwickelt werden. Das MPI-CBG hat dabei auch mit führenden Technologieanbietern auf vielen der behandelten Forschungsgebiete feste Partnerschaften aufgebaut, da neue Technologien Forschungsfragen auf beste Weise angehen können, und zudem solche innovativen Lösungsansätze zu neuen Einsichten und wissenschaftlichen Entdeckungen führen.

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