Prinz-von-Asturien-Preis für Professor Ignacio Cirac

Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik ist Träger des diesjährigen königlich-spanischen "Prinz von Asturien-Preises für wissenschaftliche und technische Forschung"

24. Mai 2006

Am 24. Mai 2006 gab die Jury der Prinz-von-Asturien-Stiftung die Verleihung des hochrangigen Preises an Prof. Ignacio Cirac bekannt. Cirac erhält den Preis "for his worldwide leadership in proposing and developing quantum computing, a new science of the 21st century that comes from combining two of the most outstanding creations of the 20th century. On one hand, quantum physics, which explains the behaviour of matter at atomic and subatomic levels, and on the other hand, information theory, which describes data processing, storage and transmission. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Der Preisträger erhält ferner eine Skulptur des spanischen Künstlers Joan Miró, ein Diplom sowie Insignien.

Die Prinz-von-Asturien-Stiftung wurde 1980 in Oviedo, der Hauptstadt des spanischen Fürstentums Asturien, unter dem Vorsitz Seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Felipe von Asturien, Thronfolger der Spanischen Krone, sowie dessen Eltern, König Juan Carlos und Königin Sofía, gegründet. Als Symbol für das Ziel der Stiftung, einen Beitrag zur Würdigung und Förderung aller zum Weltgut gehörenden wissenschaftlichen, kulturellen und humanistischen Werte zu leisten, wurden die Prinz von Asturien-Peise geschaffen.

Die Preise werden seit 1981 jährlich in acht Sparten vergeben: Kommunikation und Humanwissenschaften, Sozialwissenschaften, Kunst, Geisteswissenschaften, wissenschaftliche und technische Forschung, Internationale Zusammenarbeit, Eintracht und Sport. In der Sparte "wissenschaftliche und technische Forschung" werden Personen, Gruppen oder Einrichtungen ausgezeichnet, deren "Entdeckungen oder Forschungsarbeiten einen wesentlichen Beitrag für den Fortschritt der Menschheit in den Disziplinen der Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Medizin, Bodenkunde und Raumfahrtforschung oder den damit verbundenen Techniken und Technologien" darstellen.

Prof. Ignacio Cirac wurde 1965 in der spanischen Stadt Manresa geboren. Er studierte und promovierte an der Universidad Complutense de Madrid. Seine wissenschaftliche Karriere begann er als Professor für Physik an der Universidad de Castilla-La Mancha. Einem anschließenden Forschungsaufenthalt an der Universität von Colorado (USA) folgte ein Ruf an das Institut für Theoretische Physik der Leopold Franzens Universität Innsbruck. Seit 2001 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und Leiter der dortigen Abteilung Theorie.

Ein Ziel seiner Forschung ist es, Experimente vorzuschlagen und zu analysieren, bei denen es um die Aufdeckung interessanter Quantenphänomene in atomaren Systemen geht. So können atomare Gase bei sehr tiefen Temperaturen unter bestimmten Bedingungen exotische Eigenschaften annehmen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Untersuchung, wie die Quantenzustände atomarer Systeme mithilfe von Lasern gesteuert und manipuliert werden können. Im Mittelpunkt steht ferner die Entwicklung einer Theorie der Quanteninformation, die als Basis für verschiedene Anwendungen in der Datenverarbeitung und -übertragung dienen kann, sobald mikroskopische Systeme auf Quantenniveau gesteuert werden können. Die für die Quantenoptik entwickelten Konzepte werden in der Abteilung Theorie auch auf andere Gebiete der Physik angewandt, zum Beispiel, um das Verhalten von Vielteilchensystemen in der Festkörperphysik (etwa die Supraleitung) besser zu verstehen.

Prof. Cirac ist Träger zahlreicher wissenschaftlicher Auszeichnungen. Erst im vergangenen Jahr erhielt er den renommierten Quantum Electronics Prize der European Science Foundation sowie die Ehrendoktorwürde der Universidad de Castilla-La Mancha.

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