European Young Investigator Award geht ans Fritz-Haber-Institut

Berliner Nachwuchswissenschaftler erhält hochdotierten europäischen Forschungspreis

5. August 2005

Angelos Michaelides, Nachwuchsforscher in der Abteilung Theorie des Berliner Fritz-Haber-Instituts, ist EURYI 2005 (European Young Investigators)-Preisträger. Er erhält den Preis für seine theoretischen Untersuchungen von Wechselwirkungen an der Grenzfläche zwischen Wasser und Festkörpern. Der Preis fördert junge Wissenschaftler und ermöglicht ihnen, eine eigene unabhängige Forschergruppe aufzubauen. Dafür stehen bis zu eine Million Euro zur Verfügung.

Das Forschungsgebiet von Angelos Michaelides ist ganz alltäglich und lebensnotwendig - Wasser. Genauer gesagt, er untersucht die Wechselwirkung an der Grenzfläche zwischen Wasser und Festkörpern. Obwohl diese Wechselwirkungen eine äußerst wichtige Rolle in einer Vielzahl von Bereichen spielen, beispielsweise in Brennstoffzellen, in der Troposhären-Chemie, bei der Korrosion oder der Katalyse, sind sie im Detail nicht verstanden.

Michaelides entwickelt die notwendigen theoretischen Methoden, um die Eigenschaften von Wasser-Festkörper-Grenzflächen zu analysieren. Damit wird es ihm möglich, so elementare Vorgänge wie die Auflösung von Salz in Wasser oder die Kristallisation von Eis in Wolken auf atomarer Ebene aufzuklären sowie verlässliche Vorhersagen über die dabei herrschenden Gesetzmäßigkeiten zu treffen. In einer Zeit, in der fossile Brennstoffe knapp werden und unser Planet sich immer weiter erwärmt, ist es unvermeidbar, die Wissenslücke im Bereich der Wasser-Festkörper-Grenzflächen zu schließen, um vorhandene Ressourcen effizienter zu nutzen und alternative Verfahren zu entwickeln. Seine Forschungsergebnisse sind ein wichtiger Beitrag dazu [1].

Der EURYI-Award wurde von den Präsidenten der europäischen Forschungsorganisationen (EuroHORCs) zusammen mit der Europäischen Forschungsstiftung (ESF) entwickelt, um jungen Wissenschaftlern weltweit die Möglichkeit zu geben, in Europa zum Wohle der Entwicklung der europäischen Wissenschaft zu arbeiten. Er wurde erstmals am 15. September 2003 ausgeschrieben [2].

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