Rosetta-Start auf unbestimmte Zeit verschoben

Der Start des ESA-Forschungssatelliten "Rosetta", der zum Kometen Wirtanen fliegen soll, ist aufgrund von Problemen mit der Trägerrakete Ariane 5 verschoben worden.

15. Januar 2003

Aus offiziellen Quellen verlautete, dass im Januar 2003 nicht mehr gestartet wird. Rosetta hätte bis zum 31. Januar 2003 abheben müssen, um auf einer komplizierten Flugbahn den Kometen Wirtanen im Jahr 2012 zu erreichen. Ein Start im Herbst 2003 mit einem zusätzlichen Fly-by an der Venus erscheint derzeit unmöglich, weil die Sonde und ihre Instrumente zu starken Temperaturschwankungen ausgesetzt wären. Ob Rosetta in diesem Jahr überhaupt noch startet, erscheint fraglich.

Nach einem Fehlstart der neuesten Version der Trägerrakete Ariane 5+ im Dezember 2002 entschied eine Untersuchungskommission, alle Starts der Ariane 5 zunächst auszusetzen.

Das Problem liegt einzig an der Rakete und nicht an der Raumsonde oder den Instrumenten. Alle Systeme der Sonde und der wissenschaftlichen Experimente an Bord von Rosetta arbeiten einwandfrei.

ESA Science-Direktor Prof. David Southwood hat jetzt in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass mögliche Alternativen eines Neustarts innerhalb der nächsten zweieinhalb Jahre zu Wirtanen oder einem anderen Kometen mit veränderten Bahnparametern und unter Verwendung der leistungsstärkeren Ariane 5+ untersucht werden. Dabei stehen folgende Kriterien im Vordergrund:

  • Maximale wissenschaftliche Ausbeute der Mission
  • Minimales technisches Risiko einschließlich
    • Risiken einer Einlagerung der Raumsonde,
    • thermische Belastungen und notwendige Änderungen an der Raumsonde auf neu berechneten Bahnen,
    • Konstellation und Risiken einer neuen Bahn,
    • Zeiträume eines neuen Startfensters,
    • Ort des Rendezvous mit dem Kometen (nahe der Jupiterbahn oder nicht).
  • Finanzierung der Mission

Eine Entscheidung ist nicht vor Mai 2003 zu erwarten.

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht