Editoren-Team für neues Open Access Journal steht

7. November 2011

Die Max-Planck-Gesellschaft unterstützt zusammen mit dem Howard Hughes Medical Institute (USA) und dem Wellcome Trust (UK) die Herausgabe eines neuen Open Access-Fachjournals im Bereich der Biomedizin und Life Sciences. Bereits im Juni 2011 hatten die drei Organisationen eine entsprechende Vereinbarung (Head of Terms) unterzeichnet.

Das neue Journal soll Modell für eine neue Form wissenschaftlichen Publizierens sein, das die Bedürfnisse der Wissenschaftler besser abdeckt. Dazu gehören ein freier, kostenlosen Zugang zu relevanten, wissenschaftlich Publikationen, Qualitätssicherung durch ein unabhängiges Team von praktizierenden Wissenschaftlern sowie ein schneller, innovativer Veröffentlichungsprozess. Als Editor-in Chief konnte im August 2011 der renommierte Zellbiologe Randy Shekman gewonnen werden, Professor an der Universität von California, Berkeley, und seit 2006 Editor für die Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS).

Schekman konnte Mark Patterson als Managing Executive Director gewinnen. Patterson hat in den vergangenen Jahren das Open Access Journal PLoS Biology erfolgreich aufgesetzt. Er wird von zwei leitenden Editoren unterstützt: Fiona Watt, die derzeit in Cambridge forscht, und Detlef Weigel vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Weitere 15 bis 20 Wissenschaftler, darunter Ian Baldwin vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena, werden als Editoren das Team vervollständigen.

„Unser Ziel ist es, 'eLife' als Journal zu etablieren, das den originären Interessen der Wissenschaft dient – ein Magazin für Wissenschaftler, von Wissenschaftlern“, sagt Randy Schekmann. „Das starke Editoren-Team bringt enorme Expertise ein – sowohl in der Forschung als auch im Bereich Publishing. Sie sind Experten darin, wissenschaftliche Entdeckungen zu identifizieren und ihre Bedeutung zu beurteilen.“ Dabei kommt ihnen zu Gute, „dass sie noch als Wissenschaftler aktiv sind und Teil der Wissenschaftscommunity“, so Fiona Watt.

Warum der Name 'eLife'?  “Der Name spiegelt den Online- und Open Access-Charakter des Journals wider, das die ganze Spannbreite der Biomedizin und der Life Sciences abdecken wird“, erklärt Detlef Weigel. „Die Herausforderung ist es, ein einzigartiges Journal ins Leben zu rufen, das als Katalysator für eine neue Art der Forschungskommunikation fungiert.“

Im Laufe der nächsten Monate werden die Herausgeber etwa 150 Experten benennen, die Mitglieder des „Board of Reviewing Editors“ werden. Während des Begutachtungsprozesses erhalten Autoren von diesen eine Beurteilung mit den Anmerkungen aller Gutachter. Darin werden die offenen Punkte angesprochen, die für die erfolgreiche Annahme der Publikation gewährleistet sein müssen. Ziel ist es, den Begutachtungsprozess zu beschleunigen, Autoren mit Ratschlägen beiseite zu stehen und häufig unnötige und lästige „To do`s“ zu reduzieren, die von mehreren Kritikern – mit divergierenden Meinungen – eingefordert werden.

Auf die Autoren werden dabei – zumindest am Anfang – keine Gebühren zukommen. Sobald sich das Journal etabliert hat, ist eine Bearbeitungsgebühr pro Artikel vorgesehen, um die laufenden Kosten des Journals zu decken. Die erste Ausgabe von 'eLife' soll gegen Ende des kommenden Jahres erscheinen. Die Zeitschrift ist mit den Richtlinien von Creative Commons (CC BY 3.0) kompatibel, so dass die Inhalte ohne Einschränkungen weiterverbreitet und verwendet werden können.

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