Fermi - ein Auge für Gammalicht

Das Weltraumteleskop Fermi der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa dient der Untersuchung der kosmischen Gammastrahlung. Es ist ein gemeinsames Projekt der Astro- und der Astroteilchenphysik und wird in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen „Department of Energy“ betrieben, mit wichtigen Beiträgen von akademischen Einrichtungen und Partnern in Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Schweden und den USA. Gestartet wurde Fermi am 11. Juni 2008, benannt ist der Satellit nach dem italienischen Kernphysiker und Nobelpreisträger Enrico Fermi (1901 bis 1954).

Gammastrahlung, der kurzwelligste Anteil im elektromagnetischen Spektrum, ist derart energiereich, dass sie geradewegs durch eine Linse oder einen Spiegel hindurchgehen würde. Konventionelle optische Teleskope sind daher zur Beobachtung ungeeignet. So funktioniert das Hauptinstrument von Fermi, das Large Area Telescope (LAT), eher wie ein Teilchendetektor. Wenn ein Gammastrahl das Teleskop erreicht, trifft er auf eine Metallfolie und erzeugt dort ein Paar geladener Teilchen, die weiter durch den Detektor fliegen. Über insgesamt 880000 Siliziumstreifen spürt das LAT diese geladenen Teilchen auf und ermöglicht den Astronomen die Rekonstruktion des Wegs der ursprünglichen Gammastrahlung mit bisher unerreichter Empfindlichkeit und Auflösung.

Das Large Area Telescope erfasst den gesamten Himmel in jeweils drei Stunden und kann dabei Gammastrahlung in einem Energiebereich von 20 Millionen bis ungefähr 300 Milliarden Elektronenvolt (20 MeV bis 300 GeV) nachweisen. Dabei werden jeweils 20 Prozent des gesamten Firmaments auf einmal erfasst.

NJ/HOR

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