Forschungsbericht 2008 - Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht

Max Planck Enzyklopädie für Völkerrecht

Autoren
Kuhn, Maike
Abteilungen
Zusammenfassung
Im Jahr 2004 hat Rüdiger Wolfrum, Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, die Initiative ins Leben gerufen, eine Max Planck Encyclopedia of Public International Law (MPEPIL; Max-Planck-Enzyklopädie für Völkerrecht) zu erstellen. Es ist die Neuauflage der Encyclopedia of Public International Law (Enzyklopädie für Völkerrecht), die zwischen 1991 und 2001 unter der Leitung von Rudolf Bernhardt veröffentlicht wurde. Die MPEPIL deckt alle zentralen und essenziellen Themen des Völkerrechts ab.

Seit Sommer 2008 ist die Max Planck Encyclopedia of Public International Law in elektronischer und gedruckter Form über Oxford University Press verfügbar. Die Online-Publikation wird fortlaufend erweitert, bis 2010 alle der fast 1.700 Artikel bereitstehen. Sobald die Online-Publikation vervollständigt ist, wird eine gedruckte Version veröffentlicht.

Mit ihrer Fertigstellung wird die MPEPIL ein aktualisiertes, umfassendes Werk sein, das die zentralen und essenziellen völkerrechtlichen Themen umfasst. Dementsprechend wird die Vorauflage nicht einfach überarbeitet. Stattdessen werden fast alle Themen neu geschrieben und viele neue Themen eingefügt, um die neuesten Entwicklungen im Völkerrecht abzudecken. Um der sich wandelnden Natur des Völkerrechts Rechnung zu tragen, wird vor allem auf die Relevanz jedes Stichwortes für das gegenwärtige Völkerrecht geachtet. Besondere Aufmerksamkeit wird sowohl auf die Kontextualisierung jedes Stichwortes im Völkerrecht als auch auf die Präsentation von gegenwärtigen Trends gelegt, wobei der Fokus auf die herrschende Meinung beibehalten werden soll. Ziel ist, eine rein eurozentrische Perspektive zu vermeiden; dies wird durch die Hilfe von Akademikern und Praktikern verschiedenster rechtlicher Hintergründe und Perspektiven erreicht. Die MPEPIL betrachtet das Völkerrecht aus einer globalen Perspektive und berücksichtigt dabei regionale Perspektiven.

Mit 1.700 Stichworten will die MPEPIL die folgenden übergreifenden Themen abdecken:


  • Streitbeilegung;

  • Entscheidungen von internationalen Gerichten und internationalen Strafgerichten sowie internationale Schiedsgerichtsbarkeit;

  • Einsatz von Gewalt, Krieg und Neutralität, Friedensverträge, Kriegsrecht, humanitäres Völkerrecht;

  • Internationale Organisationen im Allgemeinen, universelle internationale Organisationen;

  • Regionale Kooperation und Organisationen;

  • Geschichte des Völkerrechts, Rechtstheorien;

  • Menschenrechte, das Individuum im Völkerrecht, besondere völkerrechtliche Angelegenheiten und Themen;

  • Internationale Beziehungen, rechtliche Kooperation im Allgemeinen, diplomatische und konsularische Beziehungen;

  • Staaten, besondere Streitfragen Staaten betreffend, internationale Verantwortlichkeit, Völkerrecht und Stadtrecht;

  • Seerecht, Luft- und Weltraumrecht;

  • geografische Themen;

  • Grundlagen und Prinzipien des Völkerrechts, völkerrechtliche Quellen;

  • internationale wirtschaftliche Beziehungen;

  • internationaler Umweltschutz.

Über 800 Autoren aus 74 verschiedenen Ländern haben zugestimmt, Artikel für die Max Planck EPIL vorzulegen. Unter ihnen sind nicht nur angesehene Professoren, Richter und Rechtspraktiker, die sich mit Völkerrecht beschäftigen, sondern auch aufstrebende Akademiker und Forscher. Die letztgenannten sind miteinbezogen worden, um den progressiven Charakter der Max Planck EPIL zu fördern. Um ein hohes Qualitätsniveau sicherzustellen, werden alle Artikel durch den MPEPIL Advisory Board (Aufsichtsrat der MPEPIL), der aus führenden Experten des Völkerrechts besteht, rezensiert. Herausgeber ist Rüdiger Wolfrum, der von den vorherigen und gegenwärtigen „Managing Editors“ Alexandra Guhr, Daniel Heilmann, Karen Kaiser, Frauke Lachenmann, Monika Pohlmann und Matthias Reuss unterstützt wird.

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rezensieren jeden Artikel, um sicherzustellen, dass diese die stilistischen Leitlinien des Projekts einhalten. Ferner überprüfen sie die Validität und den Inhalt der Ausführungen der Autoren.

[Aktualisierung vom 19.07.11]: Seit Sommer 2008 ist die Max Planck Encyclopedia of Public International Law in elektronischer Form über Oxford University Press verfügbar. Die Online-Publikation wird fortlaufend erweitert, bis 2011 alle der fast 1.700 Artikel bereitstehen. Ende 2011 wird eine gedruckte Version veröffentlicht.


Originalveröffentlichungen

R. Wolfrum (Ed.):
The Max Planck Encyclopedia of Public International Law.
Oxford University Press, Oxford 2008.
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