Schrödingers Katze ist niemals tot und lebendig
20. Einstein Lecture Berlin
- Datum: 25.11.2025
- Uhrzeit: 18:00 - 19:30
- Vortragende(r): Anton Zeilinger, Physik-Nobelpreis 2022, Österreichische Akademie der Wissenschaften und Universität Wien
- Ort: Freie Universität, Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, 14195 Berlin
- Raum: Audimax
- Gastgeber: Max-Planck-Gesellschaft & Freie Universität Berlin
- Kontakt: mpgberlin@gv.mpg.de
- Region: Berlin
- Rubrik: Gesprächs- und Diskussionsformate, Vorträge
Schrödingers Gedankenexperiment, von ihm selber als „bizarr“ bezeichnet, hat bereits vor längerer Zeit Einzug in Populärwissenschaft und Popkultur gehalten und wurde im Laufe der Zeit vielfach zitiert. Die allgemeine Annahme, zwei Quantenzustände könnten gleichzeitig bestehen, nämlich dass die Katze in einer Überlagerung von tot und lebendig existiert, stammt jedoch aus einem falschen Verständnis der Natur von Quantenzuständen. Der Quantenzustand stellt das Wissen des Beobachters dar.
Ausgehend von dieser Tatsache diskutiert Anton Zeilinger grundlegende Gedankenexperimente und reale Experimente der Quantenphysik. Er schlägt eine Brücke von den frühen Tagen der Quantenmechanik zu modernen Experimenten, und macht die zentrale Rolle der Information für die Interpretation quantenphysikalischer Zustände deutlich.
Begrüßung: Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin
Einführung: Prof. Dr. Jürgen Renn, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie, Jena
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Anton Zeilinger
Anton Zeilinger ist Professor Emeritus an der Universität Wien und Senior Scientist am Institut für Quantenoptik und Quanten-information (IQOQI) Wien der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Nach dem Studium der Physik an der Universität Wien und seiner Promotion 1971, war Zeilinger Forschungsassistent am Atominstitut Wien. 1977 ging er ans Massachusetts Institute of Technology (MIT) und arbeitete dort u. a. mit dem späteren Physiknobelpreisträger Clifford G. Shull. 1979 habilitierte sich Zeilinger an der TU Wien, 1990 wurde er an die Universität Inns-bruck berufen. Von 1999 bis 2013 war Zeilinger Professor für Experimentalphysik an der Universität Wien. 2001 bis 2004 war Zeilinger als Senior Humboldt Foundation Fellow Gast an der Humboldt Universität Berlin. Im Jahr 2004 hat er die Gründung des IQOQI der ÖAW mitinitiiert und blieb bis 2013 Direktor des Wiener Standortes. Von 2013 bis 2022 war er Präsident der ÖAW. Zeilinger hat sich von Anfang an mit den fundamentalen Fragen der Quantenphysik auseinandergesetzt. Nachdem er sich zu-nächst mit Neutronen-Interferometrie befasste, widmete er sich in späterer Folge auch der Interferometrie mit Atomen und Molekülen. Der Nobelpreis wurde ihm letztlich 2022 für seine Arbeit mit Quantenverschränkung verliehen.
Jubiläumsprogramm am 25.11.2025
Anlässlich des 20. Jubiläums der Einstein Lecture Dahlem bieten die Freie Universität Berlin und die Max-Planck-Gesellschaft Sonderführungen und eine Filmvorführung als Rahmenprogramm an:
14.30 - 16.00 Uhr DahlemTouren
Einstein in Dahlem
und
Deutsch-jüdische Wissenschaftsgeschichte in Dahlem
Treffpunkt: Harnack-Haus, Ihnestr. 16-20, 14195 Berlin - endet am Henry-Ford-Bau
Anmeldung
16.30 - 17.30 Filmvorführung
„The Class of ´38 – Exile and Excellence”
Ein Film der Österreichischen Akademie der Wissenschaften von Frederick Baker nach einer Idee von Anton Zeilinger über die Vertreibung jüdischer Wissenschaftler*innen aus Wien 1938.
Ort: Freie Universität Berlin, Henry-Ford-Bau