Neues Max Planck Center mit Südkorea
Die Partnerschaft soll die Forschung in der Biomedizin vertiefen
Auf den Punkt gebracht
- Start: Das neue Max Planck – Yonsei IBS Center for Deep Tissue Nanoscale Control nimmt am 1. August 2025 seine Arbeit auf.
- Ziel der Partnerschaft: Neu entwickelte Technologien an der Schnittstelle von Nanowissenschaften, synthetischer Zellbiologie und Neurowissenschaften sollen etwa in der Immuntherapie Anwendung finden. Das Forschungsprogramm ist interdisziplinär angelegt und auf nachhaltigen Austausch ausgerichtet.
- Max Planck Center mit Südkorea: Es ist das zweite Max Planck Center mit einem Partner in Südkorea und eines von derzeit vier mit asiatischer Beteiligung.
Forschende des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung in Heidelberg mit seinen neuen in Heilbronn angesiedelten Abteilungen, des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie des Verhaltens – caesar in Bonn und des Institute for Basic Science an der Yonsei University in Seoul bündeln künftig ihre Expertise. Ziel des neuen Max Planck Center ist es, zelluläre Prozesse tief im Inneren menschlichen Gewebes sichtbar zu machen und gezielt zu beeinflussen, ohne das Gewebe dabei zu schädigen.
„Die Kooperation bietet uns die Möglichkeit, ein besonders herausforderndes wissenschaftliches Problem zu lösen, welches große Bedeutung in der medizinische Forschung und deren möglichen Anwendungen hat: die zerstörungsfreie Untersuchung und Steuerung zellulärer Vorgänge tief im Gewebeinneren von außen“, sagt Joachim Spatz, Geschäftsführender Direktor am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung „Gerade die Expertise des Institute for Basic Science an der Yonsei University ist dabei entscheidend. Unsere zwei neuen Abteilungen auf dem Bildungscampus Heilbronn werden Forschungsprojekte des Centers mit Gastwissenschaftlern aus Südkorea vorantreiben und im Rahmen unseres Konzepts First in Translation für mögliche medizinische Anwendungen weiterentwickeln.“
„Das Verständnis darüber, wie das Gehirn Verhalten steuert, erfordert Werkzeuge, die tief ins Gehirn eindringen können, ohne die natürliche Funktion zu beeinträchtigen – und das bei frei beweglichen Tieren. Diese Zusammenarbeit bringt diese wissenschaftliche Vision einen entscheidenden Schritt näher,“ sagt Jason Kerr, Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens – caesar in Bonn.
Zukunftsthemen der Biomedizin im Blick
Die drei Partnerinstitutionen erschließen mit dem neuen Zentrum ein zukunftsweisendes Feld der biomedizinischen Grundlagenforschung. Ihr gemeinsames Ziel: Technologien zu entwickeln, mit denen sie Zellen und zelluläre Prozesse unterhalb dicker Gewebeschichten und in komplexen Umgebungen von außen untersuchen und steuern können. Klassische Verfahren – etwa mit Licht – stoßen hier an physikalische Grenzen: Licht dringt nur wenige Millimeter tief ins Gewebe ein. Das neue Zentrum will deshalb alternative Ansätze wie Magnetfelder oder Ultraschall nutzen. Gleichzeitig geht es um den Nachweis, dass sich Immun- und Nervensysteme von außen gezielt steuern lassen, um neue therapeutische Möglichkeiten zu erschließen.
Der Aufbau des Zentrums umfasst auch ein strukturiertes Programm für wechselseitige Forschungsaufenthalte an den beteiligten Standorten. Ein internationales und interdisziplinäres Forschungsumfeld soll entstehen, in dem auch der wissenschaftliche Nachwuchs gezielt gefördert wird.
Über Max Planck Center
Max Planck Center sind ein zentrales Element der Internationalisierungsstrategie der Max-Planck-Gesellschaft. Ihre Forschenden kooperieren dabei mit erstklassigen ausländischen Partnern, um Erkenntnisse in zukunftweisenden Forschungsgebieten zu gewinnen. So unterschiedlich ihre Erkenntnisinteressen auch sind, alle Max Planck Center eint ein gemeinsames Ziel: Die Center of Excellence kombinieren Wissen und Methoden flexibel miteinander, um einen wissenschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Max Planck Center werden stets auf fünf Jahre angelegt, mit Verlängerungsoption. Aktuell gibt es 18 Max Planck Center mit Partnern in zehn verschiedenen Ländern.












