Mehr Direktorinnen denn je

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Max-Planck-Gesellschaft wächst

10. Februar 2025

Eines haben sie alle gemeinsam: die Leidenschaft für ihre Forschung. Die Max-Planck-Gesellschaft heißt zwölf neue Direktorinnen und fünf neue Direktoren willkommen. Damit konnte der Anteil neu berufener Wissenschaftlerinnen in Führungspositionen erneut gesteigert werden.

„Ich freue mich, dass wir nicht nur viele Top-Berufungen abschließen konnten, sondern auch, dass wir damit als Max-Planck-Gesellschaft insgesamt weiblicher und noch internationaler werden“, sagt Max-Planck-Präsident Patrick Cramer. „Und in puncto Chancengleichheit sind wir auf einem sehr guten Weg. Vor vier Jahren wurden 18 Prozent unserer Abteilungen von Direktorinnen geleitet. Für dieses Jahr liegen wir über dem von uns selbst gesteckten Ziel. Daher bin ich sehr zuversichtlich, dass wir unser erklärtes Ziel, bis 2030 einen Frauenanteil von 28 Prozent auf der obersten Führungsebene erreichen. Und bei den Gruppenleitungen sollten wir dann sogar Parität erreichen.“ Die Max-Planck-Gesellschaft hat frühzeitig erkannt, dass Chancengleichheit und Vielfalt elementare Bausteine für Spitzenforschung sind. In der MPG-Selbstverpflichtung hat sie deshalb festgelegt, dass jede freiwerdende Stelle nach internen Zielwerten besetzt wird.

Die gläserne Decke bekommt Risse

Die Max-Planck-Gesellschaft hat ihre Selbstverpflichtungsziele im letzten Jahr gerade auf den höchsten Führungsebenen sogar übertroffen. Dies gilt insbesondere für die Ebene der Direktor*innen, die bereits 2024 mit 24,6 Prozent das Selbstverpflichtungsziel für 2025 erreichen konnte. Für die Führungsebene der Forschungsgruppenleitung wurde die Vorgabe für dieses Jahr bereits Ende 2023 erfüllt. Ende 2024 beschäftigen 69 Prozent aller Max-Planck-Institute mindestens eine Direktorin, eine Zunahme von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Max-Planck-Gesellschaft kann und will immer mehr qualifizierte Wissenschaftlerinnen für Führungspositionen in bisher männlich dominierten Wissenschaftsdisziplinen finden und für sich gewinnen. Das Ein-Direktorinnen-Ziel pro Institut als Zusatzverpflichtung zeigt somit Wirkung. Die positiven Entwicklungen sind das Ergebnis umfangreicher Personalentwicklungsmaßnahmen, einer signifikanten Übererfüllung der Max-Planck-internen Besetzungsziele, insbesondere durch die Rekrutierung internationaler weiblicher Talente, sowie eines starken Engagements der Führungsebene zur Erhöhung des Frauenanteils. Zudem haben geschärfte interne Monitoring-Prozesse und eine gezielte Ausrichtung auf geschlechtergerechte Einstellungsverfahren zur positiven Gesamtentwicklung beigetragen.

Wertschätzung und Förderung von Wissenschaftlerinnen

Das ganz große Ziel, in Zukunft auf solche Selbstverpflichtungen für mehr Wissenschaftlerinnen in Führungspositionen verzichten zu können, ist dann erreicht, wenn die berühmte gläserne Decke durchbrochen ist. Bis dahin fördert die Max-Planck-Gesellschaft talentierte Forscherinnen langfristig mit einer Vielzahl von Programmen, wie zum Beispiel der Minerva Fast Track. Dieses Karriereangebot richtet sich an exzellente Wissenschaftlerinnen, die Interesse an einer langfristigen Karriereplanung nach der Doktorarbeit haben. Voraussetzung ist eine Dissertation, die nicht länger als zwei Jahre zurückliegen darf, oder der Abschluss der ersten Postdoc-Stelle. Die Förderung erfolgt für maximal vier Jahre mit dem Ziel, sich im Anschluss für eine themenoffene Max-Planck-Forschungsgruppe zu bewerben. Ein weiteres Beispiel für eine nachhaltige Karriereentwicklung ist das Lise-Meitner-Exzellenzprogramm, das für Forschungs-Gruppenleiterinnen konzipiert wurde. Jede Wissenschaftlerin, die dafür ausgewählt wird, erhält das Angebot, an einem Tenure-Track-Verfahren teilzunehmen. Auch dieses Jahr ist eine der neuen Direktorinnen aus einem solchen Programm hervorgegangen.

Alle Neuberufungen auf einen Blick

TS

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