Neue Doppelspitze treibt Technologietransfer voran
Christoph Hüls wird Geschäftsführer bei der Max-Planck-Innovation GmbH und löst damit Jörn Erselius ab, der nach über 30 Jahren in den Ruhestand eintritt
Die Technologietransfer-Tochter der Max-Planck-Gesellschaft startet mit einem neuen Geschäftsführer-Team ins neue Jahr: Christoph Hüls wird dann gemeinsam mit Bram Wijlands die Max-Planck-Innovation GmbH (MI) leiten. Beide sind ausgewiesene Experten in Sachen Ausgründungen, Patente und Lizenzen. Und beide wollen das Innovationspotenzial der Max-Planck-Institute weiter heben.
Christoph Hüls wird ab 1. Januar 2025 neuer Geschäftsführer der Max-Planck-Innovation GmbH (MI). Er übernimmt den Bereich Patente, Lizenzen und Kommerzialisierung. Er folgt auf Jörn Erselius, der nach über drei Jahrzehnten im Dienst von MI – davon knapp 20 Jahre als Geschäftsführer – in den Ruhestand tritt. Hüls leitet das Tochterunternehmen der Max-Planck-Gesellschaft dann gemeinsam mit Bram Wijlands, der den Bereich Ausgründungen verantwortet.
Hüls bringt über 25 Jahre internationale Erfahrung aus der pharmazeutischen Industrie mit. Bei der Merck KGaA in Darmstadt verantwortete er zuletzt Innovationsprojekte, darunter zum Beispiel die Herstellung von Tabletten mithilfe von 3D-Drucktechnologie. Darüber hinaus war er lange Zeit für die Ein- und Auslizensierung und den Corporate Venture Fund von Merck zuständig. Christoph Hüls kennt die Max-Planck-Innovation GmbH bereits gut. Er war Geschäftsführer der Max-Planck-Ausgründung Protagen AG und Mitglied des MI-Beirats. „Ich freue mich sehr darauf, künftig den Technologietransfer der Max-Planck-Gesellschaft aktiv mitzugestalten und gemeinsam mit dem Team von Max-Planck-Innovation die wirtschaftliche Verwertung von Forschungsergebnissen voranzutreiben“, so Hüls zu seinem Wechsel.
Die Max-Planck-Innovation GmbH mit Sitz in München fördert den Technologietransfer zwischen Spitzenforschung und Industrie. Mit Hüls und Wijlands setzt die Max-Planck-Gesellschaft gezielt auf eine Doppelspitze, um Patente und Ausgründungen gleichermaßen zu stärken. Ziel des neuen Führungsteams ist es, das Innovationspotenzial der Max-Planck-Institute noch stärker in wirtschaftlich und gesellschaftlich wertvolle Anwendungen umzusetzen.
Max-Planck-Präsident Patrick Cramer dankte dem langjährigen Geschäftsführer Jörn Erselius bei seiner feierlichen Verabschiedung ausdrücklich: „Durch Ihr Wirken haben Sie nicht nur dazu beigetragen, wissenschaftliche Erkenntnisse in Produkte zu überführen, die das Leben von Menschen verbessern, sondern Sie haben auch den Stellenwert von Innovation innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft enorm gesteigert.“ Unter Erselius wurden zahlreiche Erfindungen aus den MPI, wie die RNA-Interferenz-Technologie, erfolgreich in marktfähige Produkte überführt. Auf der Technologie basieren fünf Medikamente. Das bislang kommerziell erfolgreichste Projekt von MI ist das Krebsmedikament Sutent, das bis heute zu über 165 Millionen Euro Lizenzeinnahmen beigetragen hat. Seit 1970 hat MI über 3.000 Verwertungsverträge abgeschlossen und rund 200 Ausgründungen begleitet, mit einem Gesamterlös von etwa 600 Millionen Euro. Mit der Gründung des Lead Discovery Centers (LDC) in Dortmund, das sich als Bindeglied zwischen akademischer Forschung und Industrie versteht, hat Erselius zudem neue Translationskonzepte entwickelt und deren Einführung erfolgreich vorangetrieben: Heute zählt das LDC 120 Mitarbeitende und zwei eigene Fonds (KHAN I und II).