Max-Planck-Gesellschaft vergibt Lizenz für ultraschnelle Elektronenmikroskopie an Jeol-Ides

Wissenschaft und Industrie arbeiten bei der Entwicklung eines Verfahrens für die Nanotechnologie und Materialforschung zusammen

Das Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften und die Georg-August-Universität Göttingen haben eine innovative Elektronenstrahltechnologie an Jeol-Ides, ein führendes Unternehmen in der Entwicklung wissenschaftlicher Instrumente, lizenziert. Die von der Forschungsgruppe unter der Leitung von Claus Ropers entwickelte Technologie revolutioniert die ultraschnelle Transmissions-Elektronenmikroskopie und bietet beispiellose Präzision für fortschrittliche Bildgebungsanwendungen.

Die Transmissions-Elektronenmikroskopie ist eine leistungsstarke Bildgebungstechnik, die verwendet wird, um die Struktur und Eigenschaften von Materialien auf atomarer Ebene zu untersuchen. Sie wird in Bereichen wie Materialwissenschaft, Biologie und Nanotechnologie häufig eingesetzt und ermöglicht es Forschenden sowie Anwendern, die innere Struktur von Zellen, Nanomaterialien und anderen Substanzen mit extrem hoher Auflösung zu visualisieren.

Die lizenzierte Technologie des Max-Planck-Instituts in Göttingen und der Georg-August-Universität Göttingen verbessert und erweitert die Transmissions-Elektronenmikroskopie durch die Integration von lasergetriebenen Elektronenemittern erheblich. Diese Innovation ermöglicht eine präzisere Kontrolle des Elektronenstrahls, verbessert die Bildauflösung und erlaubt die Beobachtung ultraschneller Prozesse. Die erhöhte Präzision und Geschwindigkeit fördern sowohl wissenschaftliche als auch anwendungsorientierte Untersuchungen und eröffnen neue Einblicke in die Dynamik von Materialien sowie grundlegende Wechselwirkungen auf der Nanoskala.

Zugang zu modernster Technologie

Bryan Reed von Jeol-Ides über die Vereinbarung: „Dies ist eine dieser seltenen Kooperationen, bei denen auf jeder Ebene eine natürliche Übereinstimmung besteht: wissenschaftlich, technologisch und industriell. Auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopie gab es schon lange den Wunsch nach präziser und flexibler Kontrolle über ihre fundamentalen Teilchen, wie das in der Photonik seit Jahrzehnten der Fall ist – kombiniert mit der stabilen, vielseitigen und atomaren Leistungsfähigkeit einer modernen Transmissions-Elektronenmikroskopie. Solche Fähigkeiten, die bis vor Kurzem nur in den fortschrittlichsten Universitätslaboren existierten, werden nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit zugänglich gemacht. Wenn Sie jemals mit ultraschnellen Licht-Materie-Interaktionen auf atomarer Ebene experimentieren wollten, haben Sie jetzt die Chance.“

Begleitet und aktiv unterstützt durch die Technologietransferorganisationen Max-Planck-Innovation und MBM ScienceBridge unterstreicht diese Lizenzvereinbarung und Partnerschaft die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie, um bahnbrechende technologische Fortschritte voranzutreiben. „Diese enge Kooperation stellt sicher, dass die innovative Technologie nicht nur auf den Markt gebracht wird, sondern auch kontinuierlich weiterentwickelt und für breitere Anwendungen angepasst wird. Die gemeinsame Anstrengung ermöglicht den Austausch von Fachwissen und Ressourcen und beschleunigt so die Umsetzung von Forschungsergebnissen in praxisnahe, leistungsstarke Werkzeuge für sowohl akademische als auch industrielle Anwendungen. Letztendlich verspricht die Zusammenarbeit greifbare Vorteile in einer Vielzahl wissenschaftlicher und technologischer Bereiche zu liefern“, ergänzt Bernd Ctortecka, Patent- und Lizenzmanager bei Max-Planck-Innovation, der Technologietransferorganisation der Max-Planck-Gesellschaft.

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