Die lange Nacht der Astronominnen

Veranstaltungen München

  • Datum: 08.12.2022
  • Uhrzeit: 19:00 - 21:30
  • Vortragende(r): Astronominnen aus der Max-Planck-Gesellschaft
  • Ort: ESO Supernova, Karl-Schwarzschild-Str. 2, 85748 Garching
  • Gastgeber: Max-Planck-Gesellschaft und ESO Supernova
  • Kontakt: forum@gv.mpg.de
Die lange Nacht der Astronominnen
Mit der „Langen Nacht der Astronominnen“ am Donnerstag, 8. Dezember 2022, ab 19.00 Uhr stellen vier Max-Planck-Wissenschaftlerinnen ihre jeweilige Forschung im Bereich Astrophysik vor. Im Anschluss an die Vorträge diskutieren die Forscherinnen gemeinsam mit Sibylle Anderl, Redakteurin im Feuilleton und Wissenschaftsressort der F.A.Z., zu der Frage, warum Frauen in der Astronomie forschen. Vor der "Langen Nacht" kann die Astronomie-Ausstellung in der ESO-Supernova besucht werden. Zur Einstimmung in einen Abend über Sterne, Schwarze Löcher und Gravitationswellen wird die ESO-Astroshow "Unsichtbares Universum" gezeigt.

 

Wir laden Sie ein auf eine Reise durch das Astro-Forschungsuniversum der Max-Planck-Gesellschaft!

 

Dr. Annalisa Pillepich, Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg

„Mit Supercomputer-Simulationen das Universum und die Entwicklung von Galaxien verstehen“

Galaxien bestehen aus vielen Milliarden, teils sogar Billionen Sternen und gelten als die größten sichtbaren Bausteine des Universums. Aber wie sind sie entstanden? Wie haben sie sich entwickelt? Und wann formten sich die ersten Galaxien, die unserer Milchstraße ähnlich sind? Mit Hilfe von großen Simulationen und Supercomputern können wir die Entstehung von tausenden Galaxien in großen virtuellen Universen über 13 Milliarden Jahre detailliert verfolgen, von der Zeit kurz nach dem Big Bang bis in die Gegenwart. Dies ermöglicht uns Einblicke in diese Fragen zu erlangen, astronomische Beobachtungen vorherzusagen und Interpretationen zu liefern.

Dr. Annalisa Pillepich ist eine Astrophysikerin und arbeitet mit Supercomputer-Simulationen eines großen Teils der virtuellen Universen, um die Entstehung und Entwicklung von Galaxien zu verstehen. Sie ist Forschungsgruppenleiterin und ständige Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, nachdem sie an der ETH in Zürich ihre PhD abgeschlossen und einige Jahre als Postdoktorandin an der University of California in Santa Cruz und an der Harvard University gearbeitet hat.

Dr. Annalisa Pillepich arbeitet mit Supercomputer-Simulationen, um zu verstehen, wie Galaxien auf kosmologischen Zeitskalen entstehen und sich weiter entwickeln. 

Supercomputer-Simulationen: das Universum & die Entwicklung von Galaxien verstehen

Dr. Annalisa Pillepich arbeitet mit Supercomputer-Simulationen, um zu verstehen, wie Galaxien auf kosmologischen Zeitskalen entstehen und sich weiter entwickeln. 
https://www.youtube.com/watch?v=bpwJqTppNjQ

Dr. Nadine Neumayer, Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg

„Schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien“ 

Die Existenz supermassereicher Schwarzer Löcher ist inzwischen zweifelsfrei nachgewiesen und vermutlich sitzt im Zentrum jeder größeren Galaxie mindestens eines davon. Wie diese extremen Schwarzen Löcher entstehen und zu ihrer gewaltigen Masse anwachsen ist jedoch weiterhin ungeklärt. In ihrem Vortrag wird Dr. Nadine Neumayer erklären, wie sie mit ihrem Team der Frage nachgeht wann und wie es in der Entwicklung einer Galaxie zur Ausbildung des zentralen, massereichen Schwarzen Loches kommt, und welche Rolle zentrale Sternhaufen beim Nachweis und bei der Entwicklung von Schwarzen Löchern spielen. 

Dr. Nadine Neumayer studierte Physik und Astronomie an der Universität Heidelberg und der Universität Cambridge. Nach ihrer Promotion in Heidelberg forschte sie an der Europäischen Südsternwarte (ESO) und der TU München in Garching, ehe sie 2011 eine Stelle bei der ESO annahm. Seit 2014 leitet Nadine Neumayer die Forschungsgruppe „Galaxienkerne“ am Heidelberger Max-Planck-Institut für Astronomie. Seit 2020 wird sie durch das Lise-Meitner Exzellenzprogramms der Max-Planck-Gesellschaft gefördert. 

Dr. Nadine Neumayer erforscht die Entstehung und Entwicklung supermassiver schwarzer Löcher in den Kernen von Galaxien.

Schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien

Dr. Nadine Neumayer erforscht die Entstehung und Entwicklung supermassiver schwarzer Löcher in den Kernen von Galaxien.
https://www.youtube.com/watch?v=SaX8G_3EPag

Priv.-Doz. Dr. Silke Britzen, MPI für Radioastronomie, Bonn

„Die ersten Bilder Schwarzer Löcher“

Die Event-Horizon-Telescope (EHT) Kollaboration hat am 12. Mai 2022 das erste Bild des Schattens eines Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße veröffentlicht. Es ist das erste Bild von Sgr A*, aber bereits das zweite Bild eines supermassiven Schwarzen Lochs (nach M87*).  Mittels eines Netzwerks von acht Radioteleskopen, das fast die Größe der Erde erreicht, gelang ein Bild, an dessen Erstellung mehr als 300 internationale Wissenschaftler beteiligt waren.

Als Mitglied des EHT-Teams spreche ich über die Entstehung dieses Bildes, die Unterschiede zwischen Sgr A* und M87* und die Bedeutung der Aufnahmen für die Erforschung der kosmischen Schwerkraftfallen.

Dr. Silke Britzen arbeitet als Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und lehrt als Privatdozentin an der Universität Heidelberg. Sie ist Mitglied der EHT-Kollaboration und erforscht supermassive Schwarze Löcher. Ihr Interesse gilt nicht nur den einzelnen Schwarzen Löchern. Sie sucht nach den supermassiven Schwarzen Löchern im Doppelpack. Deren Verschmelzung sollte zu den stärksten Gravitationswellensignalen führen.

Dr. Silke Britzen erforscht supermassive Schwarze Löcher in den Zentren ferner Galaxien. Zwei von ihnen konnten erst kürzlich abgebildet werden. Sie interessiert sich besonders für Systeme mit zwei solchen Giganten. Die Verschmelzung solcher will man in Zukunft mit neuen Gravitationswellendetektoren nachweisen.

Die ersten Bilder Schwarzer Löcher

Dr. Silke Britzen erforscht supermassive Schwarze Löcher in den Zentren ferner Galaxien. Zwei von ihnen konnten erst kürzlich abgebildet werden. Sie interessiert sich besonders für Systeme mit zwei solchen Giganten. Die Verschmelzung solcher will man in Zukunft mit neuen Gravitationswellendetektoren nachweisen.
https://www.youtube.com/watch?v=LBtFPf8ZwgE

 

Dr. Gudrun Wanner, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Teilinstitut Hannover)

“Gravitationswellen: die Forschung heute und in Zukunft”

Vor sieben Jahren wurde zum ersten Mal eine Gravitationswelle gemessen. Kaum zwei Jahre später wurde dieser große Erfolg mit einem Nobelpreis gewürdigt. Seit dem ist viel passiert und das Forschungsgebiet entwickelt sich weiter: neue Detektoren sind in Bau, weitere in Planung, und neben den Detektoren auf der Erde sind auch Satellitenmissionen geplant. Doch was sind eigentlich Gravitationswellen und wozu werden jetzt noch neue Detektoren gebaut? In diesem kurzen Vortrag erhalten Sie Antworten auf diese fundamentalen Fragen und einen Einblick in die heutige und zukünftige Welt der Gravitationswellenforschung.

Dr. Gudrun Wanner arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover. Heute ist ihr Arbeitsfokus optische Simulationen und Modellentwicklung für die LISA Mission, einem zukünftigen Gravitationswellen-Detektor im All. Auch an LISA Pathfinder - einer Satellitenmission um die notwendige Technologie für LISA zu testen - war sie stark involviert durch Computer-Simulationen in der Entwicklungsphase ab 2005 bis hin zur Datenanalyse seit 2016.

Dr. Gudrun Wanner arbeitet an Simulationen und Modellen für ein neuartiges Instrument. LISA, ein System aus drei über Laserstrahlen miteinander gekoppelten Satelliten, soll ab Mitte der 2030er Jahre Gravitationswellen messen, die supermassive Schwarze Löcher beim Verschmelzen aussenden. 

Gravitationswellen: die Forschung heute und in Zukunft

Dr. Gudrun Wanner arbeitet an Simulationen und Modellen für ein neuartiges Instrument. LISA, ein System aus drei über Laserstrahlen miteinander gekoppelten Satelliten, soll ab Mitte der 2030er Jahre Gravitationswellen messen, die supermassive Schwarze Löcher beim Verschmelzen aussenden. 
https://www.youtube.com/watch?v=rRmf_NwMYOo

 

Abschließend diskutiert Dr. Sibylle Anderl, Redakteurin im Feuilleton und Wissenschaftsressort der F.A.Z., mit den vier Wissenschaftlerinnen über Frauen in der Astro-Forschung.

 

Anmeldung und Ticketerwerb (10 €/Person) über Supernova!

 

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