Finanzierung für CalTIC zur Entwicklung einer neuer Klasse von Medikamenten

Neu gegründetes Spin-off bringt Hoffnung für Patienten mit Stoffwechselerkrankungen, Übergewicht und Herzhypertrophie

28. September 2022

Der KHAN Technology Transfer Fund I (KHAN-I) hat bis zu 3 Millionen Euro an meilensteinabhängigen Zahlungen an CalTIC, ein in Dortmund ansässiges Start-up Unternehmen, für die Entwicklung einer neuer Klasse von Medikamenten zugesagt.

Das Start-up baut auf einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Lead Discovery Center, dem Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie und der University of Leeds auf. Diese mündete in der Validierung der Hemmung sogenannter TRPC-Kanäle (transient receptor potential canonical channels) als vielversprechender neuer Ansatz für die Behandlung weit verbreiteter Krankheiten wie Stoffwechselerkrankungen, Fettleibigkeit und Herzhypertrophie. Mit dem Geld werden die Gründungspartner ihre Zusammenarbeit fortsetzen, um ihre Ergebnisse in die präklinische Phase zu bringen. Die Anteilseigner von CalTIC sind die University of Leeds, das Lead Discovery Center, die Max-Planck-Gesellschaft und Marc Freichel vom Institut für Pharmakologie der Universität Heidelberg sowie KHAN-I.

„Die Hemmung von TRPC-Kanälen stellt einen völlig neuen Ansatz zur Behandlung von Stoffwechsel- und Herzerkrankungen dar“, sagt Bert Klebl, CEO & CSO des Lead Discovery Center. „Das Projekt birgt ein erhebliches Potenzial für Patienten und wir freuen uns sehr darauf, unsere Zusammenarbeit mit dieser Gruppe exzellenter Wissenschaftler und Kliniker fortzusetzen, um es in die Praxis umzusetzen.“

Die TRPC-Inhibitoren von CalTIC blockieren Bindungsstellen, die ursprünglich von David J. Beech (University of Leeds) und Herbert Waldmann (Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie) als Targets von Englerin A entdeckt wurden. Ergebnisse aus verschiedenen In-vivo-Modellen unterstützen sowohl die Wirksamkeit als auch die Sicherheit des Ansatzes der neu entwickelten TRPC-Kanal-Inhibitoren bei Stoffwechsel- und Herzerkrankungen.

„Wir freuen uns, dass KHAN großes Vertrauen in CalTIC setzt“, sagt Klaus Dinkel, CEO von CalTIC, „Mit der Investition von KHAN und dem großartigen Engagement unserer Partner sind wir perfekt positioniert, um das spannende Projekt voranzutreiben.“

„Bei Medikamenten, die Rezeptoren hemmen, inhibiert man i.d.R. verschiedene Rezeptorsubtypen wie den Beta-Adrenozeptor und dergleichen. Bei Kalziumkanälen hingegen verwendet man Kalziumkanalblocker, als ob es nur eine Art von Kalziumkanälen gäbe. Aber nun wissen wir, dass es viele verschiedene Kalziumkanäle gibt. Unsere therapeutische Innovationspartnerschaft mit CalTIC wird auf einige dieser neuen Kalziumkanäle abzielen. Es ist ein äußerst aufregender Moment, das Potenzial für neue Medikamente nach jahrelanger Arbeit zu sehen“, sagt David Beech, University of Leeds School of Medicine.

Max-Planck-Innovation hat die Max-Planck-Gesellschaft als zentrale Technologietransferorganisation unter anderem bei der Strukturierung ihrer Beteiligung an dem neuen Start-up-Unternehmen unterstützt. „Mit Hilfe der CalTIC GmbH und der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Lead Discovery Center wird eine weitere vielversprechende Technologie vorangetrieben, die Patienten mit unterschiedlichsten Indikationen neue Hoffnung gibt“, sagt Ulrich Mahr, Mitglied der Geschäftsführung bei Max-Planck-Innovation.

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