Forschungsbericht 2021 - Max-Planck-Innovation

Max-Planck-Innovation – die Technologietransfer-Organisation der Max-Planck-Gesellschaft

Autoren
Markus Berninger
Abteilungen
Max-Planck-Innovation, München
Zusammenfassung
Pro Jahr evaluiert die Max-Planck-Innovation durchschnittlich 130 Erfindungen, von denen etwa die Hälfte zu einer Patentanmeldung führt. Seit 1979 wurden über 4.700 Erfindungen begleitet und rund 2.850 Verwertungsverträge abgeschlossen. Seit Anfang der 90er-Jahre sind 170 Firmenausgründungen aus der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) hervorgegangen, von denen die weit überwiegende Mehrzahl von Max-Planck-Innovation aktiv betreut wurde. In diesen Ausgründungen wurden seitdem rund 8.200 Arbeitsplätze geschaffen. Seit 1979 wurde ein Gesamtumsatz aus Lizenzen und Beteiligungsverkäufen von über 530 Mio. Euro erzielt.

Im Jahr 2021 wurden der Max-Planck-Innovation 142 Erfindungen gemeldet, 120 Patente angemeldet und 78 Verträge abgeschlossen, davon 51 Verwertungsverträge. Die Verwertungserlöse aus Lizenzen und Beteiligungsverkäufen betragen voraussichtlich rd. 20 Mio. Euro. Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 liegen aufgrund der nachgelagerten Abrechnung verschiedener Lizenznehmer erst ab Mitte 2022 vor.

2021 wurden insgesamt fünf Unternehmen der MPG ausgegründet, die überwiegend von der Max-Planck-Innovation in unterschiedlichen Phasen ihrer Unternehmensgründung begleitet wurden. Die MPG ist in 2021 an fünf Ausgründungen eine Neubeteiligung eingegangen. Darüber hinaus haben Ausgründungen mit MPG-Beteiligung bzw. Erlösbeteiligung 2021 eine Gesamt-Investmentsumme in Höhe ca. 100 Mio. Euro eingeworben.

Neue COVID-19-Antikörpertherapie auf dem Weg

BiondVax Pharmaceuticals Ltd. (Nasdaq: BVXV) hat am 21.12.2021 eine Vereinbarung mit der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) unterzeichnet, um eine strategische Zusammenarbeit zur Entwicklung und Vermarktung innovativer SARS-CoV2-Antikörper in Nanogröße (NanoAbs), auch VHH-Antikörper genannt, einzugehen.

Die NanoAb-Wirkstoffkandidaten für das COVID-19-Programm, die am Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie und der UMG entwickelt wurden, weisen große Vorteile gegenüber bestehenden COVID-19-Therapien auf. So besitzen die NanoAbs eine bessere Affinität zum Target und neutralisieren das SARS-COV-2-Virus in vitro bereits bei Wirkstoffkonzentrationen, die etwa 100-mal niedriger sind als bei herkömmlichen monoklonalen Antikörpern. Dies kann zu einer erhöhten Wirksamkeit, verringerten Nebenwirkungen und einer kostengünstigeren Produktion führen. Darüber hinaus ermöglichen die geringe Größe und Hyperthermostabilität von NanoAbs bei 95 °C möglicherweise die Verabreichung durch Inhalation sowie eine längere Haltbarkeit ohne Einhaltung einer Kühlkette.

Die NanoAbs haben in in-vitro-Studien bei sehr niedrigen Konzentrationen eine starke Neutralisierung der wichtigsten besorgniserregenden Varianten (VoCs; Variants of Concern) einschließlich Alpha, Beta, Gamma und Delta gezeigt. Erste in-silico-Studien lassen auch eine Neutralisierung von Omikron erwarten. Angesichts des Potenzials weiterer aufkommender VoCs deckt die Zusammenarbeit zwischen BiondVax, MPG und UMG die Entwicklung neuer NanoAbs ab, die während der Entwicklung von COVID-19 benötigt werden. Die von den MPI- und UMG-Laboren eingesetzten Methoden ermöglichen die Generierung neuer NanoAb-Kandidaten innerhalb von Wochen nach dem Erwerb der Sequenz für jede aufkommende Variante. So ist BiondVax gut auf künftige Veränderungen eingestellt. BiondVax geht davon aus, im Jahr 2022 erste vorklinische Studien zu COVID-19 NanoAbs durchzuführen zu können. Mit ersten Ergebnissen klinischer Studien am Menschen wird im Jahr 2023 gerechnet.

Zusätzlich zur COVID-19 NanoAb-Kooperation haben BiondVax, MPG und UMG eine Absichtserklärung für die Entwicklung von NanoAbs für andere Indikationen mit großen Chancen in wichtigen therapeutischen Bereichen von Psoriasis, Asthma, Makuladegeneration und Psoriasis-Arthritis unterzeichnet. Dies sind alles Krankheiten mit bekannten und validierten Targets für Antikörpermedikamente (wodurch die Entwicklungszeiten verkürzt und das Risiko gesenkt werden) und bei denen die Vorteile von NanoAb das Potenzial haben, einen erheblichen Marktanteil zu erobern. BiondVax geht davon aus, die Kooperationsvereinbarungen für diese zusätzlichen NanoAbs im Februar 2022 abzuschließen.

Lizenzverträge

2021 wurden 51 Verwertungsverträge abgeschlossen. Auf diesem Weg wurden Erfindungen mit teilweise erheblichem Marktpotential zur Weiterentwicklung an die Industrie lizenziert.

Corona-Infektionen lassen sich in Innenräumen künftig mit einer neuen Technik eindämmen. Ein Team des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) hat einen Raumluftreiniger konzipiert, der virenbelastete Lungenaerosolpartikel aus der ihn durchströmenden Luft entfernt. Auf Basis einer Lizenz hat die Firma InoxAir® ein Gerät namens AEROsorp® entwickelt, das deutlich kostengünstiger und leiser ist als herkömmliche Raumluftfilter. Das Gerät wälzt pro Stunde bis zu 1650 Kubikmeter Raumluft um und sorgt damit in einem typischen Klassenzimmer mit einer Größe von 190 Kubikmetern für einen achtfachen Luftaustausch. Der AEROsorp® erlaubt den Einsatz herkömmlicher, kostengünstiger Feinstaubfilter und erzeugt aufgrund seines Designs den nötigen Luftvolumenstrom mit niedrigerem Druck und geringerer Leistung. So ist das Gerät besonders leise und energiesparend. Die gereinigte Luft wird gleichmäßig im gesamten Raum verteilt, ohne dass dabei eine unangenehme Zugluft entsteht. Der AEROsorp® wird bereits erfolgreich an zahlreichen Einrichtungen, wie Schulen und Universitäten eingesetzt.

Die Ausgründung Meshcapade hat 2021 weitere Technologien des Max-Planck-Instituts (MPI) für Intelligente Systeme zur Erstellung realistischer digitaler 3D-Körper von Menschen lizenziert. Eine neue Technologie namens SMPLify-X erlaubt es Avatare von Menschen aus einem einzigen Bild zu erzeugen, die über Mimik, subtile Gesten sowie realistische Bewegungsmuster verfügen. Die Technologie hat insbesondere in der Mode-, Gaming- und Filmindustrie ein großes Anwendungspotential.
Mit Hilfe der SMIL (Skinned Multi-Infant Linear Model) Technologie können zudem realistische 3D-Avatare für Säuglinge erstellt werden, um die 3D-Bewegungserkennung von Babys zu ermöglichen. Die Messung der Spontanaktivität von Säuglingen erlaubt auf Basis maschineller Lernalgorithmen die automatisierte Erkennung der pathologischen Spontanmotorik. Durch das automatisierte, kostengünstige und leicht anzuwendende Screening mithilfe von SMIL eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten für die die Früherkennung von Entwicklungsstörungen im Rahmen der kinderärztlichen Vorsorge.

Das Unternehmen Delmic Cryo B.V. und Max-Planck-Innovation haben einen Lizenzvertrag für die Produktion und den Vertrieb von Kryo-Workflow Tools vereinbart, die am Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie in Dortmund erfunden und entwickelt wurden. Die neuen Tools finden Verwendung in der Kryo-Elektronentomographie, die hochauflösende 3D-Ansichten von biologischen Proben, wie großen Makromolekülen, ermöglicht. Damit bietet dieses leistungsstarke Werkzeug noch tiefere Einblicke in die Zellstruktur als die konventionelle Lichtmikroskopie. Die Kryo-Workflow Tools reduzieren Eiskontaminationen, die ein häufiges Problem im Workflow der Kryo-Elektronentomographie darstellen. Das neue Produkt mit dem Namen „Delmic CERES Ice Defense System“ wurde ebenfalls 2021 auf den Markt gebracht. Es wird dazu beitragen, den Zugang zur Kryo-Elektronentomographie zu verbessern und den Gewinn neuer Kenntnisse in den Lebenswissenschaften zu vereinfachen.

Für Patienten mit offenen Wunden gibt es jetzt neue Hoffnung: Die plasma care®-Produkte des Medizintechnikunternehmens terraplasma medical GmbH töten Pilze, Viren und Bakterien – auch solche, die gegen Antibiotika weitgehend resistent sind – in chronischen, aber auch akuten Wunden ab, ohne das Hautgewebe zu schädigen. Nach der Marktzulassung werden die mobilen, akkubetriebenen Geräte im „Kitteltaschenformat“, die für die stationäre und ambulante Behandlung geeignet sind, nun auch über die Firma Viromed vermarktet und so für Millionen von Patienten zugänglich gemacht. Die Viromed Plasma GmbH hat sich Ende 2021 mehrheitlich an der tp medical GmbH beteiligt. Die Technik der Geräte basiert auf einer Lizenz zu Forschungsergebnissen des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik.

Ausgründungen

Über die Haut könnte sich das Immunsystem künftig besonders wirkungsvoll stimulieren lassen. Die Cutanos GmbH, eine Ausgründung des Max-Planck-Instituts (MPI) für Kolloid- und Grenzflächenforschung, hat ein entsprechendes Verfahren zur Modulation von Immunzellen in der Haut entwickelt. So ermöglicht es die LC-TDS-Technologie (Langerhans Cell Targeted Delivery System) erstmals gezielt nur eine ganz bestimmte Immunzellart, nämlich die überwiegend in der Haut sitzenden Langerhans-Zellen, mit Antigenen zu beliefern, um eine kontrollierte Immunreaktion auszulösen. Sie nutzt dabei die Tatsache, dass Bakterien und Viren über Antigene von verschiedenen Zellen des Immunsystems erkannt werden. Ein am MPI künstlich hergestellter Ligand, der nur an den für Langerhans-Zellen spezifischen Rezeptor Langerin bindet, ist Kern der LC-TDS-Technologie und bietet einen exklusiven Zugang zu diesen Immunzellen. Das modulare System umfasst neben dem Liganden auch ein Transportsystem (Vehikel), sowie die auszuliefernden Wirkstoffe, beziehungsweise Antigene (Cargo). Das im Januar 2021 in Wien gegründete Start-up hat eine exklusive Lizenz mit der Max-Planck-Gesellschaft über das Verfahren abgeschlossen und entwickelt nun auf dessen Grundlage innovative Immuntherapien.

Menschen effizienter und umweltfreundlicher befördern – mit dieser Absicht tritt die neu gegründete EcoBus GmbH an. Erreichen möchte das 2021 gegründete Unternehmen dieses Ziel durch die Bündelung von Fahrgastanfragen. Basis hierfür ist eine Software, die kleine Shuttles mit bestehenden Liniendiensten zu einem Gesamtsystem kombiniert und Passagiere zum Tarif des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) von Tür zu Tür bringt. Die Digitalisierung des Personennah- und fernverkehrs spielt eine wichtige Rolle bei der Entlastung der Verkehrsinfrastruktur und der Senkung der CO2-Emissionen. Das Angebot der EcoBus GmbH steigert die Effizienz des Personentransports deutlich und gestaltet diesen zugleich komfortabler für die Nutzer. Ecobus bietet seine Leistungen allen Mobilitätsanbietern an und will in Zukunft neben der Buchung von regionalen Fahrten auch längere Reisen ermöglichen. Die am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation gemeinsam mit Akteuren des ÖPNV entwickelte Software wird nun im Rahmen der Ausgründung zur Marktreife gebracht und vermarktet.

Epiray, ein Spin-off Unternehmen des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung, entwickelt, produziert und vertreibt Geräte, welche auf einem neuartigen Verfahren zur Erzeugung von Dünnschichten im Rahmen der Epitaxie basieren. Die Thermische Laser Epitaxy (TLE) ist eine physikalische Dampfabscheidungstechnik. Sie erlaubt es, Elemente mit Laserstrahlen zu erhitzen und das Quellenmaterial thermisch zu verdampfen. Da die Laserstrahlen mit nahezu beliebiger Leistungsdichte hergestellt werden können, sind extrem hohe Temperaturen möglich. Dies ermöglicht die Verdampfung praktisch aller Elemente des Periodensystems. Darüber hinaus sorgt die direkte lokale Erwärmung durch den Laser dafür, dass nur die zu verdampfenden Oberflächen erhitzt und Kontaminationen vermieden werden. Auf diese Weise können hochreine Dünnschichten auf Substraten erzeugt werden, die u.a. in der Halbleiter- und Solarzellenindustrie Verwendung finden.

DARI Motion Inc. sichert sich durch den Kauf von The Captury die innovative Technologiebasis, auf der ihre Produkte zur Bewegungsanalyse im Sport- und Gesundheitsbereich basieren. The Captury GmbH hat eine neue Motion-Capture-Technologie entwickelt, die zahlreiche Firmen im Entertainment-Sektor sowie im Sport- und medizinischen Bereich nutzen. Motion-Capture-Verfahren ermöglichen die Erfassung und Aufzeichnung von Bewegungen. Die aufgezeichneten Daten können von Computern wiedergegeben, analysiert und weiterverarbeitet werden. Die Technik wird häufig in Filmen eingesetzt, um animierte Charaktere zum Leben zu erwecken. In Sport und Medizin wird diese Form der Bewegungsanalyse oftmals eingesetzt, um Bewegungsabläufe untersuchen und optimieren, beziehungsweise Erkrankungen oder Operationsfolgen therapieren zu können. Das Verfahren des Unternehmens, einer Ausgründung aus dem Max-Planck-Institut (MPI) für Informatik, kann Bewegungen von Menschen sehr schnell und realistisch erfassen und kommt dabei ohne die sonst häufig genutzten Marker aus. The Captury wird dabei weiterhin als eigenständiges Unternehmen fortbestehen, den Standort in Saarbrücken erhalten bzw. ausbauen sowie seine Produkte vermarkten.

Teva Pharmaceutical Industries Ltd. (NYSE und TASE: TEVA) und das MPG-Spin-off MODAG GmbH sind eine strategische Zusammenarbeit zur exklusiven weltweiten Lizenzierung und Entwicklung von MODAG´s Leitsubstanz anle138b und einer verwandten Substanz, sery433, eingegangen. Diese Substanzen sind von Forschern des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickelt worden. Anle138b zielt auf pathologische Alpha-Synuclein-Oligomere ab und wird bei Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen auf eine mögliche Krankheitsmodifikation untersucht. Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung und ausstehender behördlicher Genehmigung erhält Teva eine exklusive weltweite Lizenz zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von anle138b und sery433. Die Unternehmen werden gemeinsam die Wirkstoffe für die Indikationen Multiple System Atrophie (MSA) und Parkinson-Krankheit (PD) auf der Grundlage klinischer Studien im Frühstadium entwickeln und die Erforschung weiterer Indikationen auf der Grundlage der klinischen Ergebnisse in Betracht ziehen. Die Vereinbarung erweitert die Pipeline von Teva im Frühstadium um einen vielversprechenden neuen Wirkstoff als mögliche Behandlung von seltenen Krankheiten.

Um das Ausgründungspotential in der MPG noch besser ausschöpfen zu können wurden 2021 vorbereitende Aktivitäten zu einer neuen Entrepreneurship-Initiative in die Wege geleitet. Die Initiative MAXpreneurs zielt darauf ab, Forschende der MPG mehr für das Thema Entrepreneurship zu sensibilisieren, die Gründungskultur in der MPG zu stärken, mehr Gründungsinteressierte zu identifizieren, zu motivieren und intensiv zu unterstützen. An der MAXpreneurs Initiative sind neben Max-Planck-Innovation auch die Planck Academy sowie die Max-Planck-Förderstiftung beteiligt. Ein zentrales Element der Initiative ist „MAX!mize“, ein im Aufbau befindliches Inkubationsprogramm von MI, das Gründungsinteressierten ab 2022 zur Verfügung steht. Ein erster Testlauf mit insgesamt 5 Gründerteams aus der MPG in Kooperation mit dem Fraunhofer AHEAD Programm wurde bereits erfolgreich durchgeführt, offizieller Start ist für Mai 2022 vorgesehen.

Inkubatoren

Max-Planck-Innovation hat vor einigen Jahren verschiedene Inkubatoren ins Leben gerufen, um Erfindungen und Know-How industriekompatibel zu validieren und ergänzende Daten zu generieren, um diese damit näher an die Industrie und den Markt heranzubringen.

Die Lead Discovery Center GmbH (LDC), Novo Nordisk und das Universitätsklinikum Heidelberg sind eine Kollaboration eingegangen, um eine neue Therapie gegen Herzinsuffizienz zu entwickeln. Die kardiale Ca2+/Calmodulin-abhängige Kinase II (CaMKII) spielt eine zentrale Rolle bei maladaptiven Prozessen im erkrankten Herzen. Die Partner wollen mit Hilfe einer innovativen Strategie eine neue Klasse von CaMKII-Modulatoren entwickeln, die unerwünschte Effekte von CaMKII blockieren und gleichzeitig deren physiologische Funktion erhalten.
Ferner hat das LDC mit Cumulus Oncology eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um gemeinsam die Entdeckung und Entwicklung neuer Krebstherapien zu beschleunigen. Die Zusammenarbeit baut auf der komplementären Expertise beider Partner auf: Das LDC bringt seine beeindruckende Erfolgsbilanz bei der Entwicklung von Wirkstoffen ein und zudem sein Team, das über die nötigen Kompetenzen verfügt, um neue Wirkstoffe für verschiedene onkologische Targets zu entwickeln. Cumulus Oncology steuert ein Team erfolgreicher Life-Science-Gründer bei, die schon zahlreiche onkologische Projekte in die Anwendung überführt haben, außerdem wissenschaftliche Experten, Onkologen und Spezialisten aus dem Pharmasektor.

Die ehemals am Life Science Inkubator (LSI) inkubierte und dort ausgegründete InfanDx AG hat eine Serie A- Finanzierung abgeschlossen. Das Unternehmen warb 4 Mio. Euro zum Erreichen wichtiger wertsteigernder Meilensteine innerhalb der nächsten 12-18 Monate ein. Das Neonatal-Diagnostik-Unternehmen entwickelt und vermarktet ein neuartiges diagnostisches Verfahren für die Untersuchung von Neugeborenen.
Die Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose oder Morbus Crohn stehen im Zentrum der Ausgründung Tranquil Immune. Diese Krankheiten sind dadurch charakterisiert, dass eine fehlgesteuerte T-Zell-Aktivität zu Entzündungsreaktionen und somit zur meist schubweisen Verschlechterung der Erkrankung führt. Sogenannte T-Zell-Silencer könnten erstmalig diese Reaktion biologisch, unmittelbar, innerhalb weniger Minuten und dabei nebenwirkungsfrei für die Patienten stoppen und somit die Behandlung von Autoimmunerkrankungen revolutionieren. Gemeinsam mit dem LSI wollen die Erfinder nun die Entwicklung dieser Technologie-Plattform im Rahmen des neu gegründeten Biotech-Startups vorantreiben.

Im Jahr 2021 wurden drei Unternehmen nach erfolgreicher Inkubation am IT Inkubator gegründet: Die PL Digital GmbH möchte den Wissenstransfer vereinfachen. Die Software von PL Digital bietet Forschern und ihren verbundenen Organisationen eine Suite von Werkzeugen, um ihre Forschungsergebnisse effizient und sichtbar über Kanäle teilen zu können und so eine reibungslose Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Eine weitere Ausgründung ist die Elexir AG. Elexir ist eine Hightech-Fahrzeugarchitektur mit einem disruptiven Plattform-Geschäftsmodell, das Autos software-definiert machen soll. Das Konzept erlaubt, während der Nutzung des Fahrzeugs Funktionen zu verändern, ohne dass sicherheitskritische andere Funktionen beeinträchtigt werden. Den Kunden soll es möglich sein, benötige Extras und Funktionen per App oder Abonnement einfach hinzuzubuchen.
Die Green Tree Farming GmbH hat sich auf Vertical-Indoor-Farming spezialisiert. Das Team rund um das neue Unternehmen möchte frische und gesunde Produkte nachhaltig und ohne weite Lieferwege in Restaurants und in den Lebensmitteleinzelhandel platzieren. Zum Konzept gehört auch ein intelligentes Steuerungssystem für die Anlagen des Vertical-Indoor-Farmings, um so die Produktion von Pflanzen zu automatisieren und zu optimieren.

 

 

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