Max-Planck-Präsident Martin Stratmann macht weiter

Der Senat der Max-Planck-Gesellschaft bestätigt den amtierenden Präsidenten für die im Juni 2020 beginnende neue Amtsperiode

Die unter der Leitung des nichtwissenschaftlichen Vizepräsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Andreas Barner (Boehringer Ingelheim) einberufene Senatskommission hatte Prof. Martin Stratmann vor dem Hintergrund der positiven Rückmeldungen aus dem Kreis der Wissenschaftlichen Mitglieder eine zweite Amtszeit angetragen. Die Kommission war der Auffassung, dass angesichts der aktuellen Herausforderungen Kontinuität in diesem Amt besonders wichtig sei.

Martin Stratmann hatte sich bereit erklärt, erneut zu kandidieren: „Wenn die Kommission dies als sinnvoll erachtet, dann stelle ich mich gerne weiterhin für das Amt zur Verfügung.“ Aus persönlichen Gründen behält er sich jedoch vor, das Amt vorzeitig niederzulegen, ggf. mit Ablauf der Hauptversammlung 2023. Dies ist mit der Vereinssatzung vereinbar. Der Senat sah darin keine Hürde und hat Martin Stratmann für eine zweite Amtszeit bestätigt.

„Das Amt des Präsidenten bietet eine großartige Chance, die Max-Planck-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit ihren Gremien zu gestalten. Und die kommenden Jahre werden besonders spannend“, so Stratmann. Bis 2030 werden nämlich zwei Drittel der Wissenschaftlichen Mitglieder emeritiert. Die Max-Planck-Gesellschaft steht damit vor der Herausforderung, neue herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu identifizieren und zu rekrutieren. Stratmann hatte dazu bereits eigens Scouting-Officer etabliert, die die drei wissenschaftlichen Sektionen in ihrem Berufungsgeschäft unterstützen.

„Mit „MPG 2030“ haben wir den für die Max-Planck-Gesellschaft wichtigen Prozess der Selbsterneuerung angestoßen“, so der Präsident. Denn wenn binnen zehn Jahren ein Großteil der Direktorinnen und Direktoren an Instituten, Standorten, aber auch in bestimmten Forschungsfeldern emeritiert werden, dann eröffnen sich neue Handlungsspielräume, die zur inhaltlichen Erneuerung genutzt werden können. „Ich freue mich, wenn ich diesen Prozess in den kommenden Jahren noch weiter begleiten kann“, sagt Stratmann.

Martin Stratmann hatte das Amt des Präsidenten 2014 von Peter Gruss übernommen. Zuvor war er bereits als Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft tätig. Seine erste Amtszeit widmete er vor allem der Nachwuchsförderung. So führte er flächendeckend den (sozialversicherungspflichtigen) Fördervertrag für Doktorandinnen und Doktoranden ein. Leitlinien für die Doktoranden- wie auch die Postdoktorandenförderung wurden etabliert. Mit den Max Planck Schools, die als Pilot im Herbst 2019 starten, setzt Stratmann neue Impulse in der Nachwuchsförderung. Besondere Aufmerksamkeit erlangte seine Initiative für das Cyber Valley in Baden-Württemberg, den europaweit größten Zusammenschluss von Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich der Künstlichen Intelligenz.

Kurzvita Martin Stratmann

Geboren am 20. April 1954 in Essen; 1974 die Aufnahme des Chemie-Studiums an der Ruhr-Universität Bochum gefördert mit einem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes; ab 1979 bis 1982 Promotion am Max-Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf über „elektrochemische Untersuchungen zu Phasenumwandlungen in Rostschichten“; zweijähriger Aufenthalt als Postdoktorand an der Case Western Reserve University in Cleveland (USA); Leiter einer Arbeitsgruppe Korrosionsforschung am MPI für Eisenforschung; von 1994 bis 1999 Inhaber des Lehrstuhls für Korrosion und Oberflächentechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; seit 2000 Wissenschaftliches Mitglied und Direktor der Abteilung „Grenzflächenchemie und Oberflächentechnik“ am MPI für Eisenforschung; von 2006 bis 2008 Vorsitzender der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion; von 2008 bis 2014 Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft.

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