Humangenom-Forschung. Was darf sie im Zeitalter von Crispr-Cas9? Humangenom-Forschung.Was darf sie im Zeitalter von Crispr-Cas9?

Reihe "Freiheit und Verantwortung der Wissenschaft"

  • Datum: 22.05.2019
  • Uhrzeit: 19:00 - 20:30
  • Vortragende(r): Christiane Nüsslein-Volhard, Silja Vöneky, Boris Fehse
  • Ort: Tagesspiegel, Askanischer Platz 3, 10963 Berlin
  • Gastgeber: Max-Planck-Gesellschaft
  • Kontakt: mpgberlin@gv.mpg.de
 Humangenom-Forschung. Was darf sie im Zeitalter von Crispr-Cas9?
Welche Bedeutung hat die Crispr-Cas9-Methode, auch bekannt als Genschere, in der aktuellen Humangenetik und wie sollte sie in Zukunft eingesetzt werden?

Die Nachricht, dass der chinesische Forscher He Jiankui mithilfe der Crispr-Cas9-Technologie das Erbgut von Zwillingsmädchen gezielt verändert habe, löste in der Scientific Community heftige Kritik aus. Die neue Methode wird schon lange im Labor für die gezielte Veränderung von DNA-Sequenzen genutzt, auch weil sie sich relativ einfach handhaben lässt. Eingriffe in die menschliche Keimbahn sind aber ethisch hoch umstritten und in Deutschland bislang auch verboten. Denn mögliche Folgen, die der Eingriff für das Individuum und dessen Nachkommen haben kann, sind noch nicht in vollem Umfang abschätzbar. Aktuell wird international ein Moratorium für Eingriffe in die Keimbahn diskutiert, der Deutsche Ethikrat bereitet eine Stellungnahme vor und auch der Ethikrat der Max-Planck-Gesellschaft will ein Diskussionspapier dazu veröffentlichen.

Crispr-Cas9 eröffnet neue Möglichkeiten für effizientere Gentherapien für viele Krankheiten. Ist das nur eine Verbesserung bestehender Ansätze oder stellen sich grundsätzlich neue Fragen? Gibt es Szenarien, die einen Eingriff in die Keimbahn zum Wohle der Patienten rechtfertigen könnten?  Welche Grenzen sollte sich die Forschung derzeit im Umgang mit dieser Methode auferlegen? Oder müssen wir darüber nachdenken, die gültigen ethischen Standards für die Arbeit am und mit dem menschlichen Genom angesichts der neuer Möglichkeiten zu revidieren?

 

Podium:

Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, Tübingen

Prof. Dr. Silja Vöneky, Institut für Öffentliches Recht der Universität Freiburg und Mitglied des Ethikrats der Max-Planck-Gesellschaft

Prof. Dr. Boris Fehse, Leiter der Forschungsabteilung Zell- und Gentherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Moderation: Volkart Wildermuth, Wissenschaftsjournalist

Eintritt frei

Eine Veranstaltung der Reihe Die Macht neuer Erkenntnisse. Freiheit und Verantwortung der Wissenschaft

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