Forschungsbericht 2017 - Max-Planck-Innovation

Technologietransfer vom Labor in innovative Anwendungen

Autoren
Berninger, Markus
Abteilungen
Max-Planck-Innovation, München
Zusammenfassung
Die Max-Planck-Innovation GmbH ist verantwortlich für den Technologietransfer aus den Max-Planck-Instituten. Unter dem Motto "Connecting Science and Business" versteht sich das Tochterunternehmen der Max-Planck-Gesellschaft als Partner für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso wie für die Wirtschaft. Es bietet zukunftsorientierten Unternehmen einen zentralen Zugang zu Know-how und schutzrechtlich gesicherten Erfindungen der 84 Institute und Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft. Dabei vermarktet Max-Planck-Innovation in erster Linie Erfindungen aus dem biologisch-medizinischen sowie dem chemisch-physikalisch-technischen Bereich.

In der Region Stuttgart-Tübingen ist im vergangenen Jahr mit dem Cyber Valley ein neues Zentrum für Künstliche Intelligenz entstanden. Neue Forschungsgruppen und Lehrstühle werden künftig gemeinsam mit namhaften Partnern aus der Industrie in den Bereichen Maschinelles Lernen, Robotik und Computer Vision neue Grenzen des Wissens ausloten. In einem strukturierten Doktorandenprogramm werden außerdem Nachwuchswissenschaftler ausgebildet. Ziel ist es die Forschung gemeinsam voranzubringen und die Forschungsergebnisse schnell in die Anwendung zu überführen.

In der Forschungskooperation Cyber Valley, die auf Initiative der Max-Planck-Gesellschaft im Dezember 2016 gestartet ist, schließen sich das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, die Universität Tübingen und die Universität Stuttgart mit acht Partnern aus der Industrie zusammen: Amazon, der BMW AG, Facebook, der Daimler AG, IAV GmbH, der Porsche AG, der Robert Bosch GmbH und der ZF Friedrichshafen AG. Die Partner wollen im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ein innovatives Umfeld für Grundlagenforschung sowie erfolgreiche Unternehmensgründungen und Patente im Bereich der Künstlichen Intelligenz schaffen.

Die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft ist notwendig um den Technologietransfer zwischen Grundlagenforschung und praktischer Anwendung zu fördern. „Nur wenn wir Spitzenforschung und Unternehmergeist zusammenbringen, entsteht der Nährboden für Innovationen, die sich später einmal als technische Durchbrüche erweisen können,“ so Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zum Cyber Valley. Die Verwertung der Forschungsergebnisse zum Beispiel durch die Gründung neuer Start-up Unternehmen oder die Lizenzierung von Patenten soll künftig mit Hilfe von Max-Planck-Innovation vorangetrieben werden. Die Patent- und Lizenzmanager der Technologietransfer-Organisation sind Ansprechpartner für Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft für die Meldung neuer Erfindungen, die schutzrechtliche Sicherung von Forschungsergebnissen sowie deren Vermarktung im Rahmen von Lizenzen. Darüber hinaus stehen die Start-up Manager von Max-Planck-Innovation den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Cyber Valley mit Rat und Tat zu Seite, wenn es um die Gründung neuer Start-up Unternehmen geht. Max-Planck-Innovation berät bei der detaillierten Geschäfts- und Finanzplanung und unterstützt bei der Gründung sowie der Gründungs-Finanzierung.

Lizenzverträge

2017 wurden insgesamt 83 Verwertungsverträge mit Industriepartnern geschlossen. Die Firma Quantifoil Micro Tools GmbH hat eine Technologie lizenziert, die am Max-Planck-Institut für Biophysik und der Goethe Universität in Frankfurt entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um funktionelle Nanomembranen für die hochauflösende Kryo-Transmissionselektronenmikroskopie (KryoTEM) von Biomolekülen. KryoTEM ist ein leistungsfähiges Verfahren in der Strukturbiologie, mit dessen Hilfe die Strukturen von Biomolekülen aufgeklärt werden können, um wichtige Erkenntnisse über die Funktion biologischer Prozesse zu liefern. Hierfür werden die Biomoleküle auf Trägermembranen schockgefrostet (< -170 °C) und so in einer dünnen Eisschicht (wenige Nanometer dick) eingebettet, da die Proben sich während des Einfrierens nicht verändern und in diesem schockgefrorenen Zustand am besten erhalten bleiben. Herkömmliche Trägermembranen sind jedoch oftmals zu dick und für Elektronenstrahlen nicht durchlässig genug und verschlechtern so das Probenergebnis. Dünne Membranen besitzen hingegen i.d.R. schlechte elektrische und mechanische Eigenschaften, die zu Instabilitäten während der Datenaufnahme und Verlust von Bildinformation führen. Die neuen, ultradünnen und funktionalisierten Nanomembranen zur Nutzung als Trägerfilm für Biomoleküle sollen nun die Anwendung der KryoTEM vereinfachen und verbessern. So binden die Nanomembranen z.B. spezifisch an die zu untersuchenden Biomoleküle, verfügen über eine geeignete elektrische Leitfähigkeit bei tiefen Temperaturen und sorgen für eine hohe mechanische Stabilität. Durch die reduzierte Probenvorbereitung und eine höhere erreichbare Auflösung können die Möglichkeiten der KryoTEM erweitert und neue Entwicklungen in der Strukturbiologie vorangetrieben werden.

Die Firma SPECS Surface Nano Analysis GmbH hat eine Operando-Elektrochemiezelle für die Verwendung in Röntgen-Photoelektronenspektrometern lizenziert. EnviroESCA ist ein von SPECS entwickeltes und vertriebenes Röntgen-Photoelektronenspektrometer, mit dem die chemische Zusammensetzung von festen und flüssigen Oberflächen, sowie Gasen mit einer Genauigkeit von 0.1% bestimmt werden kann. Es erlaubt auch die Untersuchung von Materialien unter Betriebsbedingungen („operando“). So lässt sich z.B. die Änderung der chemischen Zusammensetzung von Katalysatoren im Betrieb, das heißt bei Betriebstemperatur und in Gasatmosphären bis zu 40mbar und gleichzeitig auch die Änderung der Gaszusammensetzung bestimmen. Somit ist es hiermit erstmalig möglich, die Gesamtreaktion zu definieren, mit dem Ziel der Entwicklung effizienterer und preisgünstigerer Katalysatormaterialien. Am Max-Planck-Institut für Eisenforschung wurde eine elektrochemische Zelle entwickelt, welche es ermöglicht, Messungen dieser Art auch auf elektrochemische Reaktionen zu übertragen. Diese wurde als Gebrauchsmuster angemeldet, durch Vermittlung von Max-Planck-Innovation von der Firma SPECS in Lizenz übernommen und an das EnviroESCA angepasst. Hiermit gelingt die Untersuchung der chemischen Zusammensetzung von Elektrodenmaterialien in Prozessgasatmosphäre bei vollständiger Kontrolle der elektrochemischen Parameter. Die Untersuchung und Verbesserung von Elektrodenmaterialien, wie z.B. Kathoden für Lithium-Ionen- oder Natrium-Luft-Batterien, sowie Wasserstoffspeichermaterialien oder Membranen für Brennstoffzellen ist hierdurch erstmalig gezielt möglich.

Die Firma Fluxpharm hat eine Lizenz für ein chemisches Verfahren des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam erworben. Mit Hilfe der Durchflusschemie -Technologie können die Forscher am Institut verschiedene Standard-Wirkstoffe wesentlich effizienter und kostengünstiger als mit herkömmlichen Methoden produzieren. Fluxpharm will die Technologie nun weiterentwickeln und kommerziell verfügbar machen. So sollen auf Basis der Entwicklung in Zukunft u.a. die Produktion des pharmazeutischen HIV-Wirkstoffes Efavirenz vorangetrieben und Medikamente für mehr Menschen in armen Ländern bereitgestellt werden. Entsprechende Verhandlungen mit arzneimittelproduzierenden Unternehmen sind bereits weit vorangeschritten. Auch die Herstellung verschiedener anderer Wirkstoffe wie Lyrica, Gabapentin und Baclofen gegen Angststörungen, Epilepsie und spastische Lähmung wurde mit dem Verfahren bereits gezeigt. Der globale Umsatz alleine dieser drei Medikamente beträgt etwa fünf Milliarden Euro jährlich. Die Technologie verspricht also erhebliches Potenzial.

Max-Planck-Innovation hat 2017 eine Lizenz für Technologie zum maschinellen Verstehen von Texten an das Unternehmen Ambiverse vergeben. Das Unternehmen hat eine Software entwickelt, die auf Forschungen am Max-Planck-Institut für Informatik beruht und große Textmengen verstehen und analysieren kann. Grundlage hierfür ist die semantische Datenbank YAGO. Wörter mit mehreren Bedeutungen können so eindeutig interpretiert werden. Dies eröffnet Unternehmen den Zugang zu mehr relevanten Informationen im Internet und besseren Zugriff auf Informationen in eigenen Datenbeständen.

Das Start-up Unternehmen PreOmics GmbH hat mehrere Technologien des Max-Planck-Instituts für Biochemie zur Probenvorbereitung für die Proteomforschung lizenziert. Die Proteomforschung hilft dabei Einblicke in die Funktionsweise von Proteinen zu gewinnen, Zusammenhänge zu erkennen und neue Therapieansätze für Krankheiten zu entwickeln. Hier wird zunehmend die Massenspektrometrie eingesetzt, wofür jedoch eine aufwendige Probenvorbereitung notwendig ist. Mit Hilfe eines neuartigen Probenvorbereitungs-Kits von PreOmics können Wissenschaftler die Massenspektrometrie künftig leichter für die Erforschung von Proteinen verwenden. Dies könnte in Zukunft neue Möglichkeiten für die Medikamentenentwicklung und die Diagnostik eröffnen.

Die Firma ProteoPlex hat eine Technologie des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen exklusiv lizenziert und mit MacroDSF ein Analysegerät auf den Markt gebracht, das Forschungseinrichtungen, Pharmaunternehmen und pharmazeutischen Dienstleistern (CROs) bei strukturbiologischen Fragestellungen helfen kann. Darüber hinaus erhält ProteoPlex einen exklusiven Zugang zu weiteren Technologien, darunter ein neuartiges Verfahren zur Aufreinigung von Proteinen sowie einem Algorithmus zur Ermittlung optimaler Stabilitätsparameter für makromolekulare Proteine. Die ProteoPlex-Technologien helfen Forschern dabei, ein besseres Verständnis der Struktur und Funktion makromolekularer Komplexe zu erhalten. So ist es z.B. möglich die Struktur von Proteasomen mit einer bislang unerreichten Trennschärfe zu bestimmen und diese in extrem hoher Qualität herzustellen. Proteasome sind zelluläre Müllverwerter, die fehlerhafte und nicht mehr benötigte Proteine entsorgen. Da bösartige Krebszellen schneller wachsen als die meisten unserer Körperzellen, produzieren diese auch mehr „Abfall“ und sind so besonders abhängig von Proteasomen, um nicht in ihrem Müll zu „ersticken“. Sie stellen damit vielversprechende Ziele für die Entwicklung von Krebsmedikamenten dar. Die von ProteoPlex vermarkteten Proteasome mit einer zehnfach höheren spezifischen Aktivität als der aktuelle Stand der Technik können daher der Pharmaindustrie zur Entwicklung besserer Inhibitoren dienen, die die Tätigkeit der Proteasome unterbinden und die Krebszellen auf diese Weise töten.

Ausgründungen

In 2017 konnte Max-Planck-Innovation wieder zahlreiche Ausgründungsprojekte aus der Max-Planck-Gesellschaft in unterschiedlichen Phasen ihrer Unternehmensgründung von der Idee bis zur Sicherstellung einer Finanzierung begleiten.

Cardior Pharmaceuticals, ein junges deutsches Biotechnologie Unternehmen, das auf dem Gebiet von RNA-basierten Therapeutika für Patienten mit Herzerkrankungen tätig ist, hat erfolgreich seine erste Finanzierungsrunde (Serie A) mit einer Gesamtsumme von €15 Mio. abgeschlossen. Cardior ist Vorreiter bei der Entwicklung von RNA-basierten Technologien und bei der Revolutionierung innovativer neuer Strategien zur Verhinderung und Behandlung von Herzinsuffizienz. Die Basistechnologie basiert insbesondere auf Forschungsarbeiten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), unter anderem in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen.

Die molekularen Zielstrukturen, die Cardior mit seiner Technologie adressiert, umfassen sogenannte nichtkodierende Ribonukleinsäuren (RNAs), die Größenwachstum und Kontraktilität von Herzmuskelzellen kontrollieren und mechanistisch maßgeblich an der Entwicklung von Herzschwäche beteiligt sind. Die Modulation dieser zentralen Schaltermoleküle versetzt die Herzmuskelzellen erstmals in die Lage krankhafte kardiale Umbauprozesse zurückzubilden und die kardiale Funktion zu normalisieren. Das von der MHH gemeinsam mit der MPG angemeldete Basispatent wurde von der MHH (beraten von Ascenion) und Max-Planck-Innovation exklusiv an Cardior Pharmaceuticals lizenziert. Die Finanzierungsrunde wurde von LSP (Life Sciences Partners) als Leadinvestor gemeinsam mit den Co-Investoren Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF), Bristol-Myers Squibb (BMS), BioMedPartners (mit dem neuen BioMedInvest III Fund) und dem High-Tech Gründerfund (HTGF) gezeichnet. Das eingeworbene Geld wird nun dazu genutzt eine erste neue Leitsubstanz weiterzuentwickeln und zügig erste klinische Daten zu erheben.

Aircloak, führender Anbieter auf dem Feld der Privacy Enhancing Technologies, hat 1,1 Millionen Euro Investment von Speedinvest und Constantia New Business, gemeinsam mit bestehenden Gesellschaftern Max-Planck-Innovation und Elephant & Castle Capital erhalten. Die Lösung „Aircloak Insights“, welche Firmen weltweit DSGVO / GDPR Compliance mit nur einem Klick erlaubt, wurde durch die französische Datenschutzaufsicht CNIL unabhängig von Art der Daten und Anwendungsfall für unbedenklich erklärt. Aircloak wurde 2014 gegründet und basiert auf Forschung im Bereich Datenschutz, die am Max-Planck-Institut für Softwaresysteme betrieben wurde.

Vielfältige technologische Entwicklungen führten zur Geburt von „Big Data“: Sammeln, Analysieren und Weitergeben von zunehmend vielfaltiger Information – ein Großteil davon unstrukturiert und sensibel. Dies führt zu zunehmenden Risiken der versehentlichen Freigabe von persönlichen Daten. Gleichzeitig stehen Firmen unter zunehmendem regulatorischen Druck wie der Datenschutzgrundverordnung. Für Marketing- und Datenschutzexperten sowie Datenanalysten verbessert Aircloaks Lösung den Schutz persönlicher Daten, vereinfacht Compliance-Prozesse und verringert deren Kosten. Zusätzlich erlaubt die Lösung Auswertungen in hoher Qualität und in Echtzeit, da (strukturierte und unstrukturierte) Daten nicht vor Verarbeitung anonymisiert werden müssen. Die Technologie hinter Aircloak Insights erlaubt auch streng regulierten Firmen, so wie Finanzdienstleistern, medizinischen Organisationen, Telekommunikationsanbietern und Datenmarktplätzen sensible Daten aus verschiedenen Quellen für bessere Einsichten zu kombinieren und komplett anonymisierte Echtzeit-Auswertungen mit Partnern und Kunden sicher zu teilen.

Aircloak Insights wird bereits von einer Reihe an Organisationen eingesetzt, darunter Finanzdienstleister.

Das Münchner Medizintechnikunternehmen terraplasma medical GmbH hat erfolgreich seine erste Finanzierungsrunde (Seed) abgeschlossen. Mit dem eingeworbenen Geld, ein mittlerer siebenstelliger Euro-Betrag, soll nun die Entwicklung und Marktzulassung des plasma care vorangetrieben werden. Dieses mobile, akkubetriebene Medizinprodukt für die stationäre und ambulante Behandlung von chronischen und akuten Wunden mit kaltem Plasma, das sogar Pilze und multi-resistente Bakterien abtötet, basiert auf Forschungsergebnissen des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik und der MPG Ausgründung terraplasma GmbH.

Bakterien – insbesondere multi-resistente Keime – stellen eines der größten Probleme in schlecht heilenden chronischen und akuten Wunden dar. terraplasma medical entwickelt ein mobiles, akkubetriebenes Medizingerät für die stationäre und ambulante Behandlung von chronischen und akuten Wunden, das mit kaltem Plasma selbst multi-resistente Bakterien abtötet. In einer multi-zentrischen klinischen Studie wurden über 300 Patienten mit einem stationären Kaltplasmagerät behandelt. Die klinische Studie zeigte eine signifikante Reduktion der bakteriellen Last in chronischen Wunden (unabhängig von der Spezies und dem Resistenzlevel der Bakterien gegenüber Antibiotika) sowie eine verbesserte und schnellere Wundheilung. Darüber hinaus wurde eine schnellere und verbesserte Wundheilung von akuten Spalthautwunden sowie eine schnellere Abheilung der Läsionen und eine Reduktion des akuten Schmerzes bei Herpes Zoster beobachtet. Die terraplasma medical GmbH wurde gegründet durch die terraplasma GmbH, eine Ausgründung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik, und die Dynamify GmbH.

Die Ausgründung Venneos hat 2017 eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen. Der Venture-Capital-Geber BORN2GROW beteiligte sich an dem Start-up, das erfolgreich den CAN-Q, ein Siliziumchip-basiertes Imaging System für die Analyse biologischer Zellen, entwickelt und vermarktet.

Die disruptive Technologie von Venneos wurde ursprünglich am Max-Planck-Institut für Biochemie entwickelt und basiert auf einem Siliziumchip, auf dem Zellen anwachsen und der die elektrischen Signale zellulärer Veränderungen detektiert. Die Signale werden anschließend verarbeitet und können als mikroskopie-ähnliche Bilder dargestellt werden. So können Veränderungen z.B. im Bereich der Zelladhäsion erkannt werden, die mit anderen Technologien unsichtbar bleiben; durch die automatisierte parallele Analyse von bis zu mehreren Tausend Zellen auf Einzelzellebene werden Experimente objektiver, reproduzierbarer und verlässlicher. Die Systeme finden in der Forschung Anwendung, vor allem in der Tumorbiologie, Immunologie, Pharmakologie und Medikamentenentwicklung. Ausgestattet mit zusätzlichen Mitteln will das Unternehmen nun neue Produktgenerationen vorbereiten und die Technologie in Richtung zusätzlicher Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen Pharma, Kosmetik und Chemie weiterentwickeln.

Förderung von Ausgründungen und Innovationsfähigkeit

Das Projekt „Expertise Meets Innovation (EMI)“ wurde auch in 2017 erfolgreich fortgeführt und eingesetzt. Die darin verankerte Methode der Kurzeitberatung durch Industrie-Experten, welche gezielt und jeweils projektspezifisch fehlendes Expertenwissen bereitstellen, hat sich als wirkungsvolle Fördermaßnahme bestätigt. So wurden bisher 15 Industrie-Experten erfolgreich eingesetzt, die in Gründungs- aber auch Lizenz- bzw. Patentprojekten primär mit fehlender industriespezifischer Entwicklungsexpertise, Markt- und Branchenkenntnissen aber auch mit Beratungen zu aktuellen Qualitätsstandards oder mit der Vermittlung von Industriekontakten und -kooperationen unterstützen konnten. Seit März 2017 wurde EMI um die Möglichkeit des temporären Einsatzes eines Interim-Managers erweitert. Das Leistungsspektrum eines Interim-Managers umfasst vorwiegend unternehmerische, betriebswirtschaftliche und kaufmännische Management-Expertise (z.B. Erstellung Businessplan, Strategie-Entwicklung, Unterstützung im Rahmen des Fundraisings, etc.) und soll somit innerhalb der Projekte unternehmerisches Denken und Handeln fördern.

Mit dem Programm „Enabling Innovation“ hilft Max-Planck-Innovation den Instituten der Max-Planck-Gesellschaft dabei, ihre Innovationsfähigkeit zu steigern.

Die durchgeführten Workshops, u.a. am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, MPI für die Biologie des Alterns, MPI für Infektionsbiologie, MPI für molekulare Pflanzenphysiologie, MPI für Biochemie, MPI für Intelligente Systeme sowie MPI für Immunbiologie und Epigenetik fanden großen Anklang bei den Teilnehmern. Die Workshops konnten flexibel an die jeweiligen Vorstellungen der Institute angepasst werden. Der Workshop wird zu 100% vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und es entstehen keine Kosten für die Institute. Als Ergebnis erhalten die Institute ein detailliertes und vertrauliches Profil der Innovationsfähigkeit sowie Ansatzpunkte für deren Steuerbarkeit.

Inkubatoren

Trotz ihrer hohen Qualität sind Ergebnisse aus der Grundlagenforschung oftmals nicht für eine direkte industrielle Verwertung geeignet. Um diese Erfindungen näher an die Industrie und den Markt heranzubringen, hat Max-Planck-Innovation verschiedene Inkubatoren ins Leben gerufen.

Das im Jahr 2008 in Dortmund eingerichtete Lead Discovery Center GmbH (LDC) beschäftigt sich mit der pharmazeutischen Wirkstoffforschung und treibt Projekte, die aus der Forschung der Max-Planck-Gesellschaft und aus anderen Forschungseinrichtungen stammen, bis zur sogenannten Leitstruktur („Lead“) voran. Das LDC hat bereits eine Vielzahl von Projekten aufgenommen und an die Industrie lizenziert.

Auch 2017 wurden viel versprechende Verträge abgeschlossen, darunter eine Kooperation zwischen dem LDC, Daiichi Sankyo und Max-Planck-Innovation. Damit erhält Daiichi Sankyo die Option, exklusive Rechte an einer neuen Leitstruktur zur Behandlung von Krebs zu erwerben, die am Lead Discovery Center entwickelt wird.

Diese neue Partnerschaft beruht auf Forschungsergebnissen im Bereich der transkriptionellen Regulation, die am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund und später dem Forschungszentrum caesar (center of advanced european studies and research) in Bonn erzielt wurden. Daiichi Sankyo, die Max-Planck-Wissenschaftler und das Lead Discovery Center werden eng zusammenarbeiten, um diese neuartigen Wirkstoffe, welche die Transkription und Proliferation von Krebszellen adressieren, weiter zu optimieren. Dabei werden sie von der besonderen Expertise des Lead Discovery Centers in der Entwicklung hochselektiver Kinase-Inhibitoren profitieren.

Im Jahr 2017 haben die Lead Discovery Center GmbH, Max-Planck-Innovation und SOTIO a.s. eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung unterzeichnet. Damit erhält SOTIO die exklusiven Rechte an einem onkologischen Entwicklungsprogramm, das eine neue Zielstruktur im Tumorstoffwechsel adressiert. Sie wurde am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns entdeckt und gemeinsam vom LDC und Max-Planck Wissenschaftlern in der Wirkstoffforschung vorangetrieben. Im Rahmen der Vereinbarung werden das LDC und seine akademischen Partner in enger Abstimmung mit SOTIO potenzielle Wirkstoffe weiter optimieren und zusätzlich entsprechende Biomarker identifizieren. Sobald ein präklinischer Kandidat feststeht, wird SOTIO die weitere präklinische und klinische Entwicklung sowie das Marketing und die Kommerzialisierung verantworten. SOTIO wird die Kosten für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit am LDC tragen. Weiterhin hat das LDC Anspruch auf eine Vorabzahlung, entwicklungs- und umsatzabhängige Meilensteinzahlungen sowie auf Anteile an den Nettoerlösen aus dem Verkauf des Produktes.

Die Life Science Inkubator GmbH (LSI), die seit 2009 in Bonn und seit 2013 in Dresden operativ tätig ist, nimmt vielversprechende Ausgründungsprojekte aus den Bereichen Biotechnologie, Pharma und Medizintechnik in die Inkubation auf, um diese in ein finanzierungsfähiges Stadium zu bringen und Reif für eine Firmengründung zu machen.

2017 wurde die Projektgruppe SmartNanotubes neu in die Inkubation aufgenommen. Darüber hinaus hat das Projekt eine Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von 2 Mio. € erhalten. SmartNanotubes beschäftigt sich mit der Herstellung hochreiner Nanomaterialien aus Kohlenstoff. Mit ihren einzigartigen mechanischen und elektronischen Eigenschaften können diese Materialien die Grundlage für die nächste Generation elektronischer Bauteile sowie neue Produkte für die Biosensorik und Mikroelektronik bieten.

Auch neu am LSI ist das Projekt SILVACX. Das Team will Krebspatienten helfen, die mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren behandelt werden. Diese heben die Blockade des körpereigenen Immunsystems auf und die Immunabwehr kann die entarteten Zellen erkennen und eliminieren. Leider profitieren viele Patienten nicht von der Behandlung, da bei ihnen das Immunsystem zu schwach ist, um den Tumor zu attackieren. Mit Hilfe einer neuartigen therapeutischer Impfung soll das Immunsystem aktiviert und gezielt gegen die Tumorzellen ausgerichtet werden.

Weiterhin befinden die Projekte EPN, InfanDx, VesselSens, NanoscopiX und ProDetekt in der Inkubations- bzw. Ausgründungsphase. Nach erfolgreicher Inkubation in den letzten Jahren ausgegründete Unternehmen sind die Neuway Pharma GmbH, die ein innovatives Drug Delivery-System entwickelt hat sowie die Bomedus GmbH, deren Small Fiber Matrix Stimulation® Technologie das Schmerzgedächtnis verändert und akute sowie chronische Schmerzen dauerhaft reduziert.

In Göttingen wurde im Jahr 2014 die Photonik Inkubator GmbH gegründet. Der Photonik Inkubator bietet Unternehmensgründern mit zukunftsträchtigen Ideen das bestmögliche Umfeld für deren Umsetzung. Innovative Forschungsvorhaben aus den Bereichen Photonik/Optische Technologien und Plasma reifen hier zu einem marktfähigen Produkt.

Das 2017 inkubierte Projekt SurPlas bietet einen kundenspezifischen Baukasten mit Atmosphärendruck-Plasma-Applikationen zur ressourcen- und umweltschonenden Oberflächenbehandlung. Dabei kommen überwiegend technologische Ansätze aus der Oberflächentechnik zur Aktivierung, Funktionalisierung, Reinigung oder Beschichtung von technischen Oberflächen, aber auch zum Zweck der Dekontamination sowie zur Entwicklung autonomer Plasmageräte zum Einsatz. Der Fokus des Projektes liegt zunächst auf der Druckindustrie.

Ebenfalls neu ist das Projekt Nanoscale, das maßgeschneidertes Licht für intelligente persönliche Umgebungen und nachhaltiges Energiesparen bietet. Es werden zweidimensionale Mikrospiegelarrays entwickelt, um elektromagnetische Felder und Wellen gezielt zu beeinflussen. Diese Manipulation umfasst die Regelung der transmittierten Intensität, die Umlenkung und die spektrale Auffächerung. Dabei sollen typischerweise Millionen bis Milliarden von Spiegeln zum Einsatz kommen. Die Manipulation des Lichtfeldes wird über die Bewegungen der Spiegel durch elektrostatische Aktuation erreicht.

2017 konnte das erste Unternehmen nach erfolgreicher Inkubation ausgegründet werden: Aus dem Projekt FiberLab ist die Gründung FiberSense UG geworden. Das Team hat eine Glasfaser entwickelt, mit der gleichzeitig Temperatur und Dehnung, aber auch Formmessung im dreidimensionalen Raum sowie der Brechungsindex von umgebenden Flüssigkeiten erfasst werden können. Mit einem Durchmesser von weniger als einem Viertel Millimeter hat die Faser insbesondere im Mikrobereich − etwa in Gehirnkathetern − entscheidende Vorteile. Im Jahr 2017 waren darüber hinaus 2 Bestands-Projekte in der Inkubation. Superlight Photonics überführt mikro- und nano-LED-Technologien auf der Basis von Galliumnitrid in Produkte für die Sensorik, Analytik sowie Prozesstechnologie. Patientensicherheit 4.0 entwickelt ein Analyseautomat für die Überwachung von Langzeitinfusionen zur Vermeidung fehlerhafter Vergaben von Medikationen.

Im März 2015 wurde die IT Inkubator GmbH in Saarbrücken offiziell eröffnet. Ideen und Erfindungen, die aus Forschungsprojekten der Universität des Saarlandes und den Instituten der Max-Planck-Gesellschaft im Bereich Informatik heraus entstehen, sollen auf dem Universitätscampus weiter entwickelt und dann für die Anwendung vermarktet werden.

2017 hat der IT-Inkubator seinen Aufsichtsrat prominent besetzt. Zu dem achtköpfigen Direktorium gehören als Vertreter der Forschung die Professoren Hans-Peter Seidel, Direktor am Saarbrücker Max-Planck-Institut für Informatik, und Philipp Slusallek, wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Die Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft schlägt Professor August-Wilhelm Scheer, der 2017 in die Hall of Fame der Deutschen Forschung aufgenommen wurde. Weiteres Mitglied ist der SIRRIX-Gründer und bis vor kurzem Geschäftsführer der Rohde & Schwarz Cybersecurity GmbH Ammar Alkassar. Gründer-Erfahrung bringen auch Andy Goldstein, Seriengründer und Leiter der Social Entrepreneurship Akademie sowie des Gründerzentrums der Ludwig-Maximilians-Universität, und Thomas Arend, Geschäftsführer und Mitgründer der Lernpartner-Video-Plattform „Savvy“, mit. Eine starke Verbindung zu der Investorenlandschaft stellt Dirk Middelhoff dar, der als Managing Partner des Beratungsunternehmens Clairfield International GmbH seine Expertise zu Unternehmensfinanzierung einbringt. Die Politik vertritt Susanne Reichrath, die Beauftrage der Ministerpräsidentin für Wissenschaft, Hochschulen und Technologie.

2017 wurde das Projekt d:AI:mond neu aufgenommen. Bei diesem Projekt handelt es sich um die Entwicklung von innovativen spezialgefertigten Data Science Lösungen die durch das Erkennen von komplexen Zusammenhängen, durch Vorhersagen und Empfehlungen zu Prozess- und Produktionsoptimierung Mehrwert für Unternehmen schaffen. Ebenfalls neu in der Inkubation ist das Projekt Varying Framerates mit einer u.a. am Max-Planck-Institut für Informatik erforschten Technologie, die es erstmals ermöglicht die Bildwiederholrate sowohl stufenlos als auch zeitlich und räumlich variabel anzupassen. Dies bietet beispielsweise die Möglichkeit, die Vorteile von hohen Bildwiederholraten mit dem weitgehenden Erhalt des „cinematic look“ zu verknüpfen. Das neue Projekt InFit bietet eine digitale Lösung aus dem Bereich Sportanwendungen. Das Ziel, welches sich InFit gesetzt hat, ist das Erstellen von Trainingsplänen auf höchst individueller Basis. Die Individualität wird durch regelmäßige Bluttests gewährleistet, welche durch Home Sampling der Nutzer (Selbstentnahme) zu Hause durchgeführt werden. Durch die Messungen werden die Fitness-Levels der Nutzer aufgezeigt und es InFit somit möglich gemacht, Empfehlungen darzustellen. Die Ergebnisse der Messungen werden interaktiv, leicht verständlich und gut vergleichbar in einer digitalen Applikation visualisiert, auf deren Basis auch Trainingspläne und Empfehlungen abgeleitet werden.

Eine Ausgründung ging 2017 aus dem Projekt K|Lens hervor, das u.a. auf Forschungen am Max-Planck-Institut für Informatik basiert. Die K|Lens GmbH hat eine optomechanische Komponente und dazugehörigen Software entwickelt, die 3-D-Aufnahmen, HDR-Aufnahmen sowie nachträgliche Fokussierung und Perspektivwechsel ermöglicht. Für das Start-up Unternehmen konnte eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie VC-Kapital eingeworben werden.

Weiterhin in der Inkubationsphase am IT Inkubator befinden sich drei Projekte. Uvibo ist ein neuer Ansatz aus dem Bereich des maschinellen Lernens zur Darstellung dynamischer Inhalte im Web, die intuitive User-Interaktionen ermöglicht. HDR Everywhere ist eine neue Technologie, die ihren Kunden eine einfach zu handhabende Möglichkeit zur Verfügung stellt, hochwertige HDR (High Dynamic Range)-Bilder mit bewegten Objekten zu erstellen. Die neue Reiseplattform TripAround ist Shareconomy für Rundreiseerfahrungen. Die Plattform verkürzt die Vorbereitungszeit von Rundreisen, indem sie nutzergenerierte multimediabelegte Tourberichte und Paketrundreisen nach persönlichen Präferenzen durchsuch- und buchbar macht.

Veranstaltungen

Im Januar 2017 fand auf Schloss Ringberg, der Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft, die 4. Europäische Drug Discovery Conference (EDDC) statt. Ziel der Konferenz, die von Max-Planck-Innovation und der Lead Discovery Center GmbH organisiert wird, ist es, die erfolgreiche Translation im Pharmasektor zu thematisieren. Hochrangige Vertreter verschiedener translationaler Drug Discovery-Zentren, der Biotech- und Pharma-Branche, von Investoren und mehrerer Forschungs- und Technologietransfer-Einrichtungen diskutierten unterschiedliche Ansätze, wie man akademische Forschungsergebnisse in die Entwicklung neuer Medikamente überführen kann. Thematisiert wurden u.a. neue Konzepte für frühzeitige akademisch-industrielle Kooperationen, Partnering- und Lizenzierungs-Modelle sowie die Finanzierung translationaler Forschungsbemühungen.

Im Juni fand der 11. Biotech NetWorkshop in München statt. Der Workshop, der gemeinsam von den Technologietransfer-Organisationen Ascenion und Max-Planck-Innovation organisiert wurde, richtet sich an gründungsinteressierte Wissenschaftler sowie bereits ausgegründete Unternehmen im Life Science-Bereich aus der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz- oder Leibniz-Gemeinschaft, Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Medizinischen Hochschule Hannover. Mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm zum Schwerpunktthema klinische Entwicklungsprozesse sowie einer abendlichen Summer Reception wurde ein Rahmen für einen intensiven Erfahrungsaustausch zwischen jungen Gründern, erfahrenen Managern und Investoren geboten.

Die 5. Start-up Days im September fanden in Dresden statt. Die gemeinsam von den Technologietransfereinrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft organisierte Veranstaltung bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus allen Forschungsbereichen ein umfangreiches Informationsangebot zu allen relevanten Themen der Unternehmensgründung. Die Teilnehmer konnten sich u.a. über aktuelle Förderprogramme und Gründungsfinanzierungen informieren und von den Erfahrungen, die erfolgreiche Unternehmensgründer im Rahmen einer Podiumsdiskussion sowie in persönlichen Gesprächen weitergaben, profitieren.

Darüber hinaus stellten Mitarbeiter der Max-Planck-Innovation zahlreiche Technologieangebote auf nationalen und internationalen Messen vor. Im Mai wurden erfolgversprechende Erfindungen auf der Technologiemesse BioVaria in München präsentiert. Darunter eine neue Therapie auf Basis adulter Stammzellen, die regeneratives Haut- sowie neues und nachhaltiges Haarwachstum ermöglicht, sowie eine neuartige, nichtinvasive Lungenkrebs-Diagnose, die die frühzeitige und schonende Erkennung der Krankheit mit Hilfe eines Atemtests erlaubt.

Zahlen und Fakten

Im Jahr 2017 wurden der Max-Planck-Innovation 116 Erfindungen gemeldet und 83 Verwertungsverträge (inkl. Vereinbarungen zu Gemeinschaftserfindungen/TT- Vereinbarungen) abgeschlossen. Die Verwertungserlöse betragen voraussichtlich 19 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 liegen aufgrund der nachgelagerten Abrechnung verschiedener Lizenznehmer erst ab Mitte 2017 vor.

2017 gingen 4 Ausgründungen aus unterschiedlichen Max-Planck-Instituten hervor, die von Max-Planck-Innovation betreut wurden. Es konnten eine Neubeteiligung an einer Beteiligung durch die Max-Planck-Gesellschaft eingegangen sowie vier wirtschaftliche MI-Erlösbeteiligungen abgeschlossen werden. Mehrere Neubeteiligungen oder wirtschaftliche Erlösbeteiligungen befinden sich in unterschiedlich weit fortgeschrittener Verhandlung. 2 Unternehmen konnten an ein US-Großunternehmen verkauft werden. An einem dieser Unternehmen war die Max-Planck-Gesellschaft direkt beteiligt, in dem anderen Fall partizipierte sie über eine Erlösbeteiligung. 8 weitere Ausgründungen mit Beteiligung der Max-Planck-Gesellschaft konnten Finanzierungsrunden abschließen. Das Gesamt Portfolio der Max-Planck-Gesellschaft besteht somit zum 31.12.2017 aus 16 aktiven MPG Beteiligungen, davon eine Unterbeteiligung.

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