FAQs zum Lise-Meitner-Exzellenzprogramm
Wen wir suchen / Bewerbung / Auswahlverfahren / Ausstattung
An welche Zielgruppe richtet sich das Lise-Meitner-Exzellenzprogramm (LME)?
Das Lise-Meitner-Exzellenzprogramm richtet sich an hochtalentierte Nachwuchswissenschaftlerinnen, deren Promotion nicht länger als neun Jahre zurückliegt (familienbedingte Unterbrechungen werden entsprechend berücksichtigt).
Die Max-Planck-Gesellschaft will mit dem Programm die Zahl der Wissenschaftlerinnen in Leitungsfunktion deutlich erhöhen. Bewerber*innen aller Geschlechter sind willkommen.
Das Lise-Meitner-Exzellenzprogramm dient ausdrücklich dem Ziel, einer bestehenden Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen in der Max-Planck-Gesellschaft auf der W2-Ebene entgegenzuwirken. Es versteht sich im Rechtssinne als positive Maßnahme für das unterrepräsentierte Geschlecht. Bewerbungen von Frauen genießen daher innerhalb der Grenzen des rechtlich Zulässigen Vorrang. Die bevorzugte Berücksichtigung von Wissenschaftlerinnen ist ausgeschlossen, wenn rechtlich schützenswerte Gründe überwiegen, die in der Qualifikation und/oder Person eines anderen Bewerbers liegen.
Welche Kriterien muss ich für eine erfolgreiche Bewerbung erfüllen?
Sie sollten in einem frühen Stadium Ihrer Wissenschaftskarriere erste wissenschaftliche Unabhängigkeit z.B. in Form eigenständiger Projekte vorweisen und den Nachweis herausragender innovativer wissenschaftlicher Leistungen erbringen können. Idealerweise haben Sie darüber hinaus erste Erfahrungen als Gruppenleiterin gesammelt. Ein weiteres Kriterium für die Auswahl, ist die thematische Passung mit einem geeigneten Institut.
Gibt es eine Altersgrenze?
Nein. Um sich für die Leitung einer Lise-Meitner-Gruppe zu bewerben, sollen Sie als talentierte Nachwuchswissenschaftlerin bereits erste Führungserfahrungen gesammelt haben und Ihre Promotion idealerweisenicht länger als neun Jahre zurückliegen. Wenn Sie diese Grenze überschreiten, teilen Sie uns bitte in Ihrem Anschreiben detailliert die Gründe mit und weshalb Sie trotzdem für das Programm geeignet sind.
Wie wirken sich familiäre Unterbrechungszeiten auf den Zeitraum nach der Promotion aus?
Die Max-Planck-Gesellschaft begrüßt ausdrücklich auch Bewerbungen von Nachwuchswissenschaftlerinnen, deren Promotion aufgrund familienbedingter Unterbrechungen länger als neun Jahre zurückliegt. Damit das im Verfahren berücksichtigt werden kann, legen Sie diese Zeiten bitte im Anschreiben dar.
Welche Dokumente muss ich einreichen?
Für Ihre Bewerbung reichen Sie bitte folgende Dokumente ein: Anschreiben (Motivationsschreiben), Lebenslauf, Publikationsliste, bisherige wissenschaftliche Leistungen (nicht mehr als eine Seite), Überblick zu den aktuellen und geplanten Forschungsthemen (nicht mehr als drei Seiten), Kopien Ihrer drei wichtigsten Veröffentlichungen, alles in einem PDF zusammengefasst..
Außerdem müssen Sie zwei Gutachter*innen einladen, Empfehlungsschreiben für Sie im Bewerbungsportal hochzuladen, und zusätzlich 3 weitere Wissenschaftler*innen am Ende Ihres Lebenslaufs als Experten auf Ihrem Forschungsgebiet benennen.
Müssen die Bewerbung und das Empfehlungsschreiben in englischer Sprache verfasst sein?
Ja. Die Auswahlkommissionen, die über die Bewerbungen entscheiden, sind international besetzt. Darum werden nur Bewerbungen und Empfehlungsschreiben in englischer Sprache akzeptiert.
Wie läuft das Auswahlverfahren ab?
Das Auswahlverfahren ist mehrstufig und wird zentral koordiniert. Zunächst werden alle eingehenden Bewerbungen nach höchsten Exzellenzkriterien gesichtet und geprüft. Nach einer Vorauswahl auf Basis der schriftlichen Unterlagen besteht die Möglichkeit eines persönlichen Kennenlernens, nach Einladung durch geeignete Institute.
Für die finale Runde werden die verbleibenden Kandidatinnen zu einem Symposium eingeladen, auf dem ein Vortrag zu halten und Interviews zu absolvieren sind.
Wie setzt sich die Auswahlkommission zusammen?
Die Max-Planck-Gesellschaft ist in drei Sektionen unterteilt: die Biologisch-Medizinische, die Chemisch-Physikalisch-Technische und die Geistes-, Sozial und Humanwissenschaftliche Sektion. Jede Sektion verfügt über eine eigene Auswahlkommission, die sich aus Max-Planck-Direktorinnen und -Direktoren zusammensetzt. In der ersten Stufe übernimmt der Vizepräsident der jeweiligen Sektion den Kommissionsvorsitz. Dieses Gremium verantwortet die Vorauswahl von Bewerberinnen, die zum Auswahlsymposium eingeladen werden. Das spätere Auswahlsymposium wird dann vom Vorsitzenden der jeweiligen Sektion geführt, der nach dem Symposium Berufungsempfehlungen an den Präsidenten weiterleitet. Die endgültige Entscheidung über diejenigen, die auf eine Leitungsstelle berufen werden, erfolgt durch den Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft.
Kann ich mich auch als Leiterin einer Minerva Fast Track Gruppe oder einer Max-Planck-Forschungsgruppe für das LME-Programm bewerben?
Ja. Bewerbungen von Leiterinnen einer Max-Planck-Forschungsgruppe sowie aus dem Minerva Fast Track-Programm der Max-Planck-Gesellschaft sind grundsätzlich möglich. Sie müssen die benannten Kriterien erfüllen.
Wie sind die Lise-Meitner-Gruppen ausgestattet?
Jede Lise-Meitner-Gruppe erhält eigene Personal- und Sachmittel und kann die Infrastruktur des jeweiligen Max-Planck-Instituts nutzen. Als Leiterin einer Lise-Meitner-Gruppe können Sie die bewilligten Mittel nach Ihren eigenen Bedarfen und Projekten einsetzen.
Welche Karriereperspektiven bestehen für mich danach?
Spätestens nach vier bis fünf Jahren wird Ihnen die Teilnahme an einem W2 Tenure-Track-Verfahren garantiert. Bei positiver Evaluation erhalten Sie die W2-Position sowie die Leitung der Forschungsgruppe unbefristet. Ziel des Programms ist es, die ausgewählten Kandidatinnen zu einer Max-Planck-Direktorin weiterzuentwickeln. Das heißt, als Lise-Meitner-Gruppenleiterinnen werden Sie in die Sektionslisten für mögliche W3-Positionen aufgenommen.
Kann ich mich parallel zu einer Bewerbung bei der Max-Planck-Gesellschaft auch bei anderen Forschungsorganisationen bewerben?
Ja. Allerdings würde es die Max-Planck-Gesellschaft sehr begrüßen, wenn Sie sie über solche Bewerbungen informieren.
Wie soll mein „Current and Future Research Plan“ gestaltet sein?
Der Current and Future Research Plan sollte in zwei Teile gegliedert sein: der erste Teil („Current main achievements“, eine Seite) gibt einen kurzen und prägnanten Überblick über Ihre bisherige Forschungsarbeit und was Sie geleistet haben; im zweiten Teil („Future Research Plan“, max. zwei Seiten) stellen Sie Ihre Hypothesen und Pläne für das neue Projekt dar. Wenn dafür schon Vorarbeiten geleistet wurden, nehmen Sie diese bitte in die Beschreibung auf. Insgesamt sollte der Current and Future Research Plan nicht länger als maximal drei Seiten sein.
Kann ich mich nach einer Ablehnung erneut bewerben?
Ja, eine neue Bewerbung im Folgejahr ist möglich. Allerding erhalten Sie, auch auf Anfrage, keine Informationen zu Gutachten oder sonstiges Feedback aus der Erstbewerbung.
Gibt es formale Kriterien, wie die Unterlagen gestaltet sein müssen?
Es gibt keine strengen formalen Kriterien für die Bewerbungsunterlagen. Einzige zwingende Vorgabe: Sie müssen die Unterlagen in Englisch verfassen (siehe auch „Müssen die Bewerbung und das Empfehlungsschreiben in englischer Sprache verfasst sein?“
Ein Hinweis zur Publikationsliste: Es werden nur Publikationen berücksichtigt, die veröffentlicht oder bereits zur Veröffentlichung angenommen wurden („accepted“/“in press“). Publikationen, die Sie bislang nur zur Veröffentlichung eingereicht haben, müssen als solche eindeutig gekennzeichnet sein.
Weitere Details zum “Future Research Statement” siehe unter “Wie soll mein „Future Research Plan“ gestaltet sein.
Richtet sich das LME-Programm nur an deutsche Forscherinnen?
Nein. Die Max-Planck-Gesellschaft sucht weltweit nach den besten und motiviertesten weiblichen Talenten. Daher sind für das Lise-Meitner-Exzellenzprogramm sowohl internationale Bewerbungen als auch Bewerbungen aus Deutschland gleichermaßen erwünscht.