Ein farbiges Netz, das einem Strudel mit einer zentralen Verdichtung ähnelt.  Die Außenbereiche des Strudels erscheinen blau-gräulich mit magenta-weiß-farbenen Inseln, während der kreisrunde Kernbereich im tiefen blau erscheint.

Astronomie

Menschliche Neugier in unendlichen Weiten 

Das All fasziniert die Menschen – seit Urzeiten und überall auf der Welt. Astronomie bringt Menschen zum Staunen, schmückt Kinderzimmer und erschüttert Weltbilder. Denn astronomische Forschung verschiebt nicht nur die Grenzen des Wissens, Astronominnen und Astronomen suchen auch nach Antworten auf die großen Fragen menschlicher Existenz. Wie groß ist das Universum? Wie ist es entstanden? Woher kommen wir? Und sind wir allein im All oder gibt es Leben da draußen?

Aktuelle Beiträge

Existiert ein schwarzes Loch in der Sonne?

In einem Gedankenexperiment haben Forschende untersucht, wie es wäre, wenn die Sonne ein winziges schwarzes Loch in ihrem Zentrum hätte mehr

Weiße Radioantenne mit sechs Zacken an den Rändern steht auf einem versandeten Asphaltareal inmitten einer Wüstenlandschaft

Die Übergabe der ersten MeerKAT+-Antenne setzt einen wichtigen Meilenstein für den Aufbau des SKA-MID Radioteleskopnetzwerks in Südafrika mehr

zwei in grellem Blau leuchtende und diffuse Kugeln umkreisen sich sehr eng, aus der Mitte heraus sticht ein grüner Strahl nach oben und unten

Computersimulation erklärt, warum verdrillte Magnetfelder in verschmelzenden Neutronensternen für grelle Gammastrahlenblitze verantwortlich sind mehr

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Zwei nebeneinander stehende und sich leicht überlappende Kreise, links mit diffusen orange-bräunlichen Strukturen, rechts mit verteilten weißen Punkten

Daten der bisher umfangreichsten Durchmusterung des Röntgenhimmels mit dem eRosita-Teleskop weltweit veröffentlicht mehr

Rötlicher Wirbel von seitlich oben aus gesehen mit einem grellen Kern und einem dünnen Strahl, der senkrecht aus der Ebene heraussticht

Schwarzes Loch im Zentrum einer weit entfernten und sehr alten Galaxie erhielt weniger Massezustrom als erwartet mehr

Glutrot wabernde Sonnenoberfläche mit Gasauswürfen vor schwarzem Hintergrund

Ein Gedankenexperiment untersucht, was passieren würde, wenn ein winziges primordiales Schwarzes Loch im Zentrum der Sonne säße mehr

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Schöpfung und Zerstörung: In dieser Aufnahme des James-Webb-Weltraumteleskops sieht man infrarotes Licht, das hinter den Vorhang des Orionnebels blicken lässt. So werden die Gas- und Staubstrukturen sichtbar, in denen Sterne entstehen. Im linken Bildteil sind auch die Relikte einer Sternexplosion vor 500 bis 1000 Jahren zu erkennen.

Kosmische Wolken aus Gas und Staub – das sind die Geburtsstätten von Sternen und Planeten. Um zu verstehen, was genau geschieht, beobachtet die Gruppe um Silvia Spezzano am Garchinger Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in den Wolken verschiedene Moleküle und simuliert die kosmische Chemie im Labor mehr

Nachaufnahme von zwei Personen in OP Bekleidung und FFP Masken, die an einer hell metallen glänzenden Apparatur hantieren. Links im Bild befindet sich eine optische Linse, etwa handtellergroß, eingefasst in einem metallenen Rahmen, rechts im Bild das Metallgerippe, auf das das Linsensystem aufgesetzt werden soll.

Im Weltraumteleskop Euclid steckt Technik von zwei Max-Planck-Instituten mehr

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Existiert ein schwarzes Loch in der Sonne?

In einem Gedankenexperiment haben Forschende untersucht, wie es wäre, wenn die Sonne ein winziges schwarzes Loch in ihrem Zentrum hätte mehr

Überleben im Weltall

Wie realistisch ist der Science-Fiction-Film "Stowaway"? YouTuber DoktorWhatson interviewte dazu Algen-Experte Wojciech Wietrzynski vom Max-Planck-Institut für Biochemie, der bei der Produktion des Kinofilms unterstützend dabei war, und Dominique Segura-Cox vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik. mehr

Schwarze Witwen im Weltall

Schwarze Witwen gibt es nicht nur im Tierreich sondern auch im Weltall. Welche Geheimnisse verraten diese über die Entstehung unserer Galaxie? Was haben Supercomputer und Bildschirmschoner mit der 'Jagd' nach Schwarzen Witwen zu tun? Genau darum geht es in diesem Video mit YouTuber Doktor Whatson mehr

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Schmelzender Gletscher

Kälte spielt bei vielen Prozessen — auf diesem Planeten genauso wie im All — eine wichtige Rolle. Wir werfen einen Blick auf die Eisschilde der Erde, in die Eiszeit und auf die Entstehung von Sternen. Eine lange Podcastfolge, parallel zum Fokus der MaxPlanckForschung 4/2023. mehr

Ein Blick ins Universum

Wie sind die Planeten in unserem Sonnensystem entstanden? Was sind eigentlich aktive Galaxienkerne? Und wie kann Astronomie Menschen näher zusammenbringen? In diesem Podcast sprechen Max-Planck-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darüber, welche Fragen sie beschäftigen mehr

Gibt es hier Leben?

Gibt es hier Leben?

Podcast 17. Februar 2023

Existiert in den tiefen Weiten des Weltalls anderes Leben? Der neu entdeckte Exoplanet Wolf 1069 b scheint jedenfalls einige vielversprechende Voraussetzungen dafür zu erfüllen, erklärt Diana Kossakowski vom Max-Planck-Institut für Astronomie in diesem Podcast. mehr

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Gibt es Leben dort draußen?

Ist unsere Erde einzigartig? Die Astronomie kommt der Antwort auf diese vielleicht grundlegendste Frage immer näher. Das Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte (Eso) und seine raumfüllenden Instrumente sind bereits in der Lage, die Orte abzubilden, an denen erdähnliche Planeten entstehen könnten. Das James-Webb-Weltraumteleskop durchkämmt das Infrarotlicht, das diese jungen Scheiben aus Staub und Gas aussenden, und findet Signaturen komplexer Moleküle, die die Grundbausteine erdähnlicher Planeten und sogar des Lebens sind. Die nächste Revolution soll das bald größte Teleskop der Welt im Jahr 2028 einläuten, das dann sowohl im sichtbaren als auch im infraroten Licht beobachten wird. Es könnte das erste Teleskop sein, das Leben auf extrasolaren Planeten nachweist. Die Baustelle des Extremely Large Telescopes (ELT) lässt bereits heute die Ausmaße der Kuppelkonstruktion erahnen, vergleichbar mit dem Kolosseum in Rom.

Drei ineinanderliegende Ringe verschiedener Farben (innen weiß-gelb, mitte gelb-rot, außen violett) mit einem hellweißen Punkt in der Mitte, von dem Strahlen in alle Richtungen ausgehen. Im Vordergrund unten rechts sind verschiedene Mineralien vor einem schwarzen Kreis abgebildet. Von den Mineralien aus zeigen Linien zu einem jeden Ring.
Eine Struktur mit drei Ringen in der planetenbildenden Zone einer zirkumstellaren Scheibe, in der Metalle und Mineralien als Baumaterial für Planeten dienen mehr
Von einer orangefarbenen Scheibe mit hellgelbem Zentrum rechts unten führen Lichtstrahlen in die linke obere Bildhälfte, die von verschiedenfarbigen Schlieren vor einem Sternenhintergrund durchzogen ist.
Planeten wie unsere Erde, auch solche mit Wasser, könnten sogar in den unwirtlichsten bekannten Stern­ent­stehungs­um­gebungen entstehen, die von energiereichem UV-Licht massereicher Sterne durchflutet werden. mehr

Darum Astronomie!

Mit immer besseren Instrumenten und immer mehr Daten zeigt sich das Universum in immer neuen Formen und Details. Doch jede neue Erkenntnis wirft auch neue Fragen auf. Zum Beispiel, warum der Großteil des Kosmos aus Dunkler Materie und Dunkler Energie besteht – über die wir bis heute kaum etwas wissen.

Weltbilder hat es in der Geschichte der Menschheit viele gegeben und nicht selten spielten dabei die Gestirne eine entscheidende Rolle. Vom Sinnbild der Götter bis zur wissenschaftlichen Vermessung: Der Blick in den Nachthimmel schuf die Grundlage für eine Vielzahl von Perspektiven auf unsere Welt. Welche Rolle hat die Astronomie heute – in Zeiten, in denen Einigen der Blick auf unseren Heimatplaneten drängender scheint als der Blick ins All? Jede Suche nach neuen Welten erzählt auch eine Geschichte über die Einzigartigkeit und Verletzlichkeit unseres Planeten. Daten aus der astronomischen Forschung helfen uns, den Klimawandel zu verstehen. Und nicht zuletzt zeigt astronomische Forschung, was in großen internationalen Kooperationen gemeinsam gelingen kann.

Unser Wissen über das Universum ist in den letzten 100 Jahren unvorstellbar schnell gewachsen. Den Forschenden stehen Hochleistungsteleskope und Raumsonden zur Verfügung, die Einblicke in die Tiefen des Universums erlauben. Supercomputer werten die riesigen Datenmengen aus. So können kosmische Phänomene in bisher nicht gekannter Genauigkeit untersucht werden. Hochkomplexe Computermodelle ermöglichen es, die Entstehung des Universums immer genauer nachzuvollziehen. Auch über die Dunkle Materie und Dunkle Energie gibt es immer mehr Erkenntnisse, auch wenn die Forschenden sie noch nicht direkt nachweisen können.

Links Antennenschüsseln in Savannenlandschaft, rechts Antennenbäume, die an Tannen erinnern, in Wüstenlandschaft; im Hintergrund Nachthimmel mit Milchstraße
Astronomische Observatorien benötigen meist abgelegene Standorte ohne menschliche Störfaktoren. Deswegen stehen viele davon in afrikanischen Ländern. Die Forschung allerdings findet überwiegend im globalen Norden statt. Trotzdem kann schon die Aussicht, Standort eines Observatoriums zu werden, in einem Land wie Madagaskar Bildung und Wissenschaft in Bewegung bringen – so die Erkenntnisse von Hanna Nieber vom Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung. mehr
zwei in grellem Blau leuchtende und diffuse Kugeln umkreisen sich sehr eng, aus der Mitte heraus sticht ein grüner Strahl nach oben und unten
Astronomen finden heraus, dass die Kollision dieser kosmischen Objekte tatsächlich schwere Elemente produziert mehr
Oberfläche eines fiktiven Planeten. Sie besteht aus Hügeln aus Gestein. Im Hintergrund ist ein See. Der Himmel hat einige Wolken. Nahe des Horizonts leuchtet eine Sonne und taucht das Bild in eine rötliche Farbe.
Astronomen finden einen seltenen Gesteinsplaneten mit Erdmasse, der sich für die Suche nach Lebenszeichen eignet mehr

Licht als universeller Informationslieferant

In der Antike versuchten Naturphilosophen jene Welt zu erklären, die sie vor sich sahen. Mit der Erfindung des Fernrohrs begann eine neue Ära: 1610 entdeckte Galileo Galilei mit einfachen Mitteln vier der Monde, die den Planeten Jupiter umkreisen. Nur wenige hundert Jahre später errichten internationale Forschungskonsortien ganze Teleskopkathedralen auf hohen Bergen. Zum Beispiel das Very Large Teleskope (VLT) auf dem Paranal in der chilenischen Atacamawüste, eines der höchstentwickelten optischen Instrumente der Welt. Hier führte das Team um Reinhard Genzel die Untersuchungen zum schwarzen Loch im Zentrum unserer Milchstraße durch, für die er 2020 den Nobelpreis für Physik erhielt.

In der Astronomie spielt nicht nur das sichtbare Licht eine wichtige Rolle. Denn das Universum erstrahlt auch in Wellenlängen, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben. Forscherinnen und Forscher nutzen das gesamte elektromagnetische Spektrum von Radiowellen bis hin zur harten Gammastrahlung, um ein umfassendes Bild des Universums zu zeichnen.

Standbild: Die Illustration zeigt, wo sich nach der Modellierung von Alma-Daten der heiße Fleck befinden sollte und in welcher Entfernung er um das schwarze Loch Sagittarius A* im Zentrum unserer Milchstraße rast. Sagittarius A* ist hier auf dem Bild zu sehen, das mit dem Event Horizon Telescope gewonnen wurde.
Forschende entdecken mit dem Radioteleskop Alma einen Hot Spot nahe dem schwarzen Loch Sagittarius A* mehr
Zoom ins galaktische Zentrum
Forschenden gelingen bisher unerreichte Detailaufnahmen der Region um das supermassereiche schwarze Loch unserer Milchstraße mehr
Das Universum in einer neuen Dimension
Auf den ersten Bildern des James-Webb-Teleskops erscheinen astronomische Objekte mit nie gekannten Details mehr
Gammalicht von einer Nova
Mit dem Observatorium H.E.S.S. und dem Satelliten Fermi verfolgen Forschende den Ausbruch von RS Ophiuchi mehr

Viele Augen sehen mehr als zwei

Manchmal reicht auch das größte Teleskop nicht aus, um weit entfernte oder ganz besondere astronomische Objekte wie etwa ein Schwarzes Loch sichtbar zu machen. Kommt Materie oder gar Licht einem Schwarzen Loch zu nahe, gibt es kein Entkommen. Ein Schwarzes Loch abzubilden, ist also eigentlich unmöglich. Und doch gelang Radioastronominnen und -astronomen in einer weltweiten Kooperation genau das. Indem sie mehrere Radioteleskope auf verschiedenen Kontinenten nanosekundengenau zusammenschalten, erzeugen sie ein virtuelles Teleskop mit dem Durchmesser der Erdkugel – das Event Horizon Teleskope (EHT). Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn ist ein Partner in diesem Unterfangen. Dort werden auch große Teile der riesigen Datenmengen ausgewertet, die dieses Teleskopnetzwerk liefert.

Das weltweit erste Bild eines Schwarzen Lochs veröffentlichte die EHT-Kollaboration im Jahr 2019. Es zeigt das besonders massereiche Schwarze Loch im Zentrum der Riesengalaxie M87. Inzwischen gibt es auch ein „Porträtfoto“ von Sagittarius A*, dem Schwarzen Loch im Zentrum unserer Milchstraße.

Lilafarbene Scheibe mit Strahlen, die von der Scheibe aus senkrecht nach oben und unten ausgehen
Neue Beobachtungen enthüllen, wie ein Materiejet in der Umgebung eines Schwarzen Lochs entsteht mehr
Das erste Bild eines schwarzen Lochs
Max-Planck-Forscher sind an der direkten Beobachtung der gewaltigen Schwerkraftfalle in der Galaxie Messier 87 beteiligt mehr
„Eine verblüffende Übereinstimmung mit der Theorie“
Max-Planck-Direktor Anton Zensus zur erstmaligen Beobachtung des Schattens eines schwarzen Loch mehr

So nah und doch so fern – unsere Heimat im All

Lange Zeit hielt sich der Mensch für den Mittelpunkt des Kosmos. Doch unser Sonnensystem nimmt im Universum einen eher bescheidenen Platz ein. Es liegt im Orion-Arm der Milchstraße, unserer Heimatgalaxie, und umkreist das Zentrum der Milchstraße in einem Abstand von 25.000 bis 28.000 Lichtjahren. Allein in der Milchstraße, einer flachen Spiralgalaxie, gibt es neben unserer Sonne noch hunderte Milliarden weiterer Sterne.

Obwohl wir heute dank der astronomischen Forschung viel über unser Sonnensystem wissen, gibt uns unsere nähere Umgebung noch viele Rätsel auf. Durch die – in astronomischen Maßstäben – relativ geringen Distanzen lässt sich das Sonnensystem mit Raumsonden erkunden. Ausgestattet mit modernsten Messgeräten und Kamerasystemen, senden diese unbemenschten Flugkörper Daten zur Erde, aus denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Zusammensetzung der Atmosphäre eines Planeten oder der Oberfläche eines Asteroiden bestimmen.

Die Sonde Solar Orbiter, die am 10. Februar 2020 startete, ist der Sonne bereits jetzt so nah wie nie eine andere zuvor. Zum ersten Mal wird sie auch die Pole der Sonne erkunden. Das Team um Sami Solanki vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung erhofft sich von dieser Mission entscheidende Erkenntnisse zum Sonnenwind und über die Entstehung des Magnet­felds der Sonne. Beides hat weitreichende Folgen auch für die Erde.

Diffuse Scheibe mit einem hellen Stern in der Mitte. Die Scheibe setzt sich aus mehreren hintereinander gelagerten Ringen zusammen, die in den Farben orange, gelb und braun leuchten.
Das Leben auf der Erde, wie wir es heute kennen, ist vielen Zufällen zu verdanken – und dem Planeten Jupiter. Seine gewichtige Rolle im Sonnensystem ist ein Aspekt von dessen bewegter Geschichte, die Thorsten Kleine und Joanna Drążkowska vom Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung anhand von Meteoriten und Computersimulationen untersuchen. mehr
Vor blauem Himmel im Hintergrund startet eine Rakete mit einem Feuerball in den Himmel
Die Esa-Raumsonde Juice wird untersuchen, wie lebensfreundlich die Bedingungen auf Jupiters Eismonden sind mehr
Nahaufnahmen von der Sonne
Solar Orbiter fängt Bilder des Tagesgestirns aus nur 77 Millionen Kilometer Entfernung ein mehr

Der Kosmos bebt

Wenn im All große bewegte Massen – wie zum Beispiel zwei schwarze Löcher – aufeinandertreffen, bebt die Raumzeit. So hat es Albert Einstein vor über hundert Jahren in seiner allgemeinen Relativitätstheorie beschrieben. Er selber glaubte nicht daran, dass Menschen diese Gravitationswellen jemals messen könnten. Zu schwach sind die Signale, wenn sie auf der Erde ankommen.

Doch trotz Einsteins Skepsis war es am 14. September 2015 soweit: Zwei große Detektoren in den USA haben zum ersten Mal in der Geschichte Gravitationswellen gemessen. An diesem Erfolg hat das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam und Hannover entscheidenden Anteil. Hier wurden wesentliche Teile der höchstempfindlichen Messgeräte entwickelt und gebaut. Und über Berechnungen und Simulationen schuf man dort die Grundlagen dafür, dass die eigentlichen Signale in der Flut der Messdaten überhaupt erkannt werden konnten. Denn obwohl bei kosmischen Katastrophen wie der Kollision von Neutronensternen gigantische Mengen an Energie freigesetzt werden, ist das, was davon auf der Erde ankommt, eher ein zartes Zittern im Rauschen des Weltalls.

Erstmals steht Astronominnen und Astronomen nun eine Art von Information zur Verfügung, die nicht auf elektromagnetischer Strahlung, also Licht, beruht. Damit erhalten sie neue Erkenntnisse über den Kosmos, möglicherweise sogar über die erste kurze Zeitspanne direkt nach dem Urknall, die undurchsichtig für Licht war. 

Gravitationswellen 100 Jahre nach Einsteins Vorhersage entdeckt
LIGO öffnet mit der Beobachtung kollidierender schwarzer Löcher ein neues Fenster zum Universum / Entscheidende Beiträge von Forschern der Max-Planck-Gesellschaft und der Leibniz Universität Hannover mehr
„Das Signal stach sofort ins Auge“
Die Entdeckung von Gravitationswellen am 14. September 2015 krönt eine jahrzehntelange Suche mit ausgeklügelten Methoden. Entscheidenden Anteil am Erfolg hat das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik mit seinen Standorten in Golm und Hannover.  mehr
Gravitationswellen von verschmelzenden Neutronensternen gemessen
Das kosmische Ereignis wurde außerdem im sichtbaren Licht beobachtet und liefert zudem eine Erklärung für die Gammablitze mehr
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