Mehr Chancengleichheit als "Ausdruck eines strukturellen und kulturellen Wandels"

Gelungene Auftakveranstaltung der Career Steps Opportunities

13. März 2017

Gleich an vier Orten bietet die Max-Planck-Gesellschaft vor allem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, sich bei der "Career Steps Opportunities" über Angebote rund um die Themen Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu informieren. In Workshops vermitteln Coaches außerdem Informationen und Tipps zur Karriereentwicklung. Auftakt war in Berlin.

Mit einem dreistimmig gesungenen Danke und allseits schmunzelnden Teilnehmerinnen und Teilnehmern endete eine Auftaktveranstaltung der besonderen Art: Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) hatte Anfang März zu einer Tagung mit Workshops rund um Chancengleicheit und Karriereförderung ins Harnack-Haus geladen, um ihr Angebot vor allem unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern noch mehr publik zu machen und erntete am Ende donnernden Applaus - der Auftritt des Improtheaterteams "Freiwild" setzte einen munteren Schlusspunkt.

Als "Career Steps Opportunities" betitelt, hatte die Veranstaltung zunächst den Weg nachgezeichnet, den die MPG seit einigen Jahren auf diesem Gebiet beschreitet. Und das durchaus erfolgreich, wie Cornelia Quennet-Thielen der Wissenschaftsorganisation in ihrer Willkommensrede bescheinigte. So verwies die Staatssekretärin im Bundesforschungsministerium, die auch Mitglied des Senats in der MPG ist, unter anderem darauf, das die MPG die Zahl ihrer Direktorinnen in zehn Jahren verdreifacht habe. Das Mehr an Chancengleichheit, das die im letzten Jahrzehnt enorm gestiegene Zahl an Wissenschaftlerinnen in der Max-Planck-Gesellschaft symbolisiere, deutete Quennet-Thielen als Ausdruck eines strukturellen und kulturellen Wandels. Dennoch dürfe die Wissenschaftsorganisation in ihrem Bemühen nicht nachlassen, appellierte die Staatssekretärin an die Leitung, die mit Vizepräsidentin Angela Friederici und Max-Planck-Generalsekretär Rüdiger Willems vertreten war.

Stummes Nicken im Plenum löste die Rede von Stefanie Lohaus aus, Herausgeberin des Missy Magazine, einer Zeitschrift für Frauen, die sich für Popkultur, Politik und Style interessieren. Sie machte klar, dass sich die Wissenschaft bei der Mitwirkung von Frauen nicht von der Hamburger Musikszene unterscheide, in der sie sich als Jugendliche und junge Frau getummelt habe. "Wir haben überall die gleichen Probleme. In Missy stellen wir immer wieder Künstlerinnen in den Mittelpunkt; wir haben aber auch schon über Frauen in Technik, Frauen als Schreinerinnen oder Rugbyspielerinnen geschrieben. Sie alle zeigen, dass Geschlechtergleichheit nicht allein eine Frage von Zugang und gleichen Rechten ist, sondern vielmehr davon abhängt, wer ermutigt und unterstützt wird, wer daran glaubt, dass Karrieremachen selbstverständlich ist und wer sich um Familie und Kinder kümmert." 

Am Nachmittag fand eine Workshop-Session statt, die die drei Bereiche Work Life Balance, Gender Awareness und Science Career abdeckte. Hier waren explizit Meinungen und Wünsche von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erwünscht, die ihre Einstellungen zum Thema reflektieren. Gefragt war auch Feedback zu den Programmen und Hilfen der Max-Planck-Gesellschaft, welche Unterstützung in den Max-Planck-Instituten vor Ort erwünscht ist und wo die Max-Planck-Gesellschaft noch besser auf Bedarfe reagieren könnte.

Die weiteren Termine der Career Steps Opportunities sind: 21. März in Göttingen, 6. April in Tübingen und 23. Mai in München. 

SB

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