Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften

Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften

Das Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften wurde am 1. Januar 2022 gegründet durch die Fusion zweier bereits bestehender Göttinger Institute, dem MPI für biophysikalische Chemie und dem MPI für Experimentelle Medizin. Die zwei Standorte der Institute blieben dabei als City-Campus und Faßberg-Campus bestehen.

Am Institut erforschen wir wissenschaftliche Fragestellungen von Physik und Chemie über Struktur- und Zellbiologie bis hin zu Neurowissenschaften und biomedizinischer Forschung. Die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung kann sich so noch effektiver mit medizinischen Forschungsansätzen vernetzen

Wir sind von der Überzeugung geleitet, dass sich große wissenschaftliche Entdeckungen dann erreichen lassen, wenn Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen und Forschungskulturen – wie Physik, Chemie und Biologie – zusammenarbeiten und sich unvoreingenommen über Ideen austauschen.

Nicht zuletzt aus diesem Grund gelangen an unserem Institut immer wieder wissenschaftliche Durchbrüche wie die Relaxationsmethoden, mit denen sich extrem schnelle Reaktionen messen lassen (Nobelpreis an Physikochemiker Manfred Eigen 1967), die Patch-Clamp-Methode zur Messung von Ionenströmen an Zellmembranen (Nobelpreis an Physiker Erwin Neher und Mediziner Bert Sakmann 1991), die Mikroskopie auf der Nanometerskala, die eine Auflösung bis zu wenigen Nanometern ermöglicht (Nobelpreis an Physiker Stefan W. Hell 2014) sowie die Kernspintomografie, die Kernspinresonanzspektroskopie, die optische Spektroskopie oder Computersimulationen.

Kontakt

Am Faßberg 11
37077 Göttingen
Telefon: +49 551 201-1211

Promotionsmöglichkeiten

Dieses Institut hat mehrere International Max Planck Research Schools (IMPRS):

IMPRS for Molecular Biology
IMPRS for Physics of Biological and Complex Systems
IMPRS for Neurosciences
IMPRS for Genome Science

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur individuellen Promotion bei den Direktoren bzw. Direktorinnen und in den Forschungsgruppen.

Abteilung Molekulare Neurobiologie

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Abteilung NMR-basierte Strukturbiologie

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Abteilung Theoretische und computergestützte Biophysik

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Abteilung Gewebedynamik und Regeneration

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Abteilung Dynamik an Oberflächen

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Abteilung Molekulare Entwicklungsbiologie

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Abteilung Molekulare Biologie neuronaler Signale

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Forschende machen die räumliche Struktur der an ein wichtiges Zielprotein gebundenen Ubiquitin-Ligase HACE1 sichtbar

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Forschende bilden Chromatin aus der Hefe im Labor nach und messen deren 3D-Struktur

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Das Capsid des Virus fungiert als molekularer Transporter

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Der Wissenschaftler erforscht, wie große Moleküle zwischen Zellkern und Zytoplasma transportiert werden

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Im Freundeskreis diskutieren, ein Konzert genießen, bei Straßenlärm telefonieren – Menschen mit Hörproblemen bleiben alltägliche Höreindrücke oft verwehrt. Tobias Moser will den Betroffenen mit einer neuen Generation von Hörhilfen neue Klangwelten zugänglich machen. Die sogenannten optischen Cochlea-Implantate sind ein Beispiel für Therapien, die auf Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung beruhen.

Mit einem unverständlichen Code kann niemand etwas anfangen – auch eine Zelle nicht. Patrick Cramer erforscht das Enzym, das den DNA-Code umschreibt, sodass aus einem Gen ein Protein entstehen kann. Dabei setzt er auf scharfe Mikroskope und auf künstliche Intelligenz.

Dass Ärzte heute viele Krankheiten besser diagnostizieren können als vor 30 Jahren, verdanken sie und ihre Patienten der Magnetresonanztomografie – und nicht zuletzt Jens Frahm. Die Forschung des Direktors der gemeinnützigen Biomedizinischen NMR Forschungs GmbH am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen hat die Aufnahmen aus dem Körper entscheidend vereinfacht. Inzwischen hat das Göttinger Team den Bildern sogar das Laufen beigebracht.

Den Transport einzelner Proteine oder winzige Membranbläschen in lebenden Zellen, die Synapsen von Neuronen oder das Skelett von Tumorzellen in allen Details – das alles können STED-Mikroskope sichtbar machen. Die Technik erfunden hat Stefan Hell, Direktor an den Max-Planck-Instituten für biophysikalische Chemie in Göttingen und für medizinische Forschung in Heidelberg. Inzwischen vertreibt das Spin-off Abberior Instruments die Fluoreszenzmikroskope mit der besten Auflösung am Markt. Und immer wieder verschieben Forschende des Instituts und auch des Unternehmens die Grenzen des Sichtbaren.

Die Geschichte der Firma Evotec zeigt, dass Biotechnologie made in Germany weltweit Maßstäbe setzen kann. Die Max-Planck-Gesellschaft zählt zu den Gründern des Unternehmens und prägt es bis heute.

Eizellen und Spermien sind während ihrer Entwicklung sehr empfindlich. Wenn beispielsweise das Erbgut nicht korrekt auf die einzelnen Keimzellen verteilt wird, sind die daraus hervorgehenden Embryonen oft nicht lebensfähig oder weisen schwere Defekte auf. Melina Schuh vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen will herausfinden, warum der Reifeprozess einer Eizelle so fehleranfällig ist. Ihre Erkenntnisse könnten eines Tages ungewollt kinderlos gebliebenen Paaren helfen.

Dass Ärzte heute viele Krankheiten besser diagnostizieren können als vor 30 Jahren, verdanken sie und ihre Patienten der Magnetresonanztomografie – und nicht zuletzt Jens Frahm. Die Forschung des Direktors der gemeinnützigen Biomedizinischen NMR Forschungs GmbH am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen hat die Aufnahmen aus dem Körper entscheidend vereinfacht. Jetzt bringt das Göttinger Team den Bildern sogar das Laufen bei.

Tierpfleger*in 
Fachrichtung: Forschung und Klinik

Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Göttingen 27. März 2024

Fehler am Anfang des Lebens

2021 Cavazza, Tommaso; Wartosch, Lena; Schuh, Melina

Entwicklungsbiologie Medizin Zellbiologie

Nur eine von drei Befruchtungen führt zu einer Geburt, denn viele Embryonen entwickeln sich nicht richtig, weil sie eine falsche Anzahl an Chromosomen tragen; sie sind aneuploid. Aneuploidie bei Embryonen ist eine der Hauptursachen für Fehlgeburten und Unfruchtbarkeit. Sie resultiert meist aus Fehlern bei der Chromosomenverteilung in der Eizelle, tritt aber auch früh im Embryo auf. Unsere Arbeiten zeigen, dass Aneuploidie oft schon entsteht, sobald sich das genetische Material beider Elternteile nach der Befruchtung vereinigt. Dies liegt an einem erstaunlich ineffizienten Prozess.

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Die Oberflächenchemie der Katalyse

2020 Wodtke, Alec

Chemie

Die heterogene Katalyse beschleunigt Reaktionen, die für Transport-, Umwelt- oder Energieprozesse wichtig sind. Unser Verständnis der Oberflächenchemie zu verbessern ist entscheidend, um auch ohne Trial and Error Ansatz neue Katalysatoren zu suchen und Naturphänomene zu erklären. Unsere Forschung entwickelt verbesserte Methoden, um Reaktionen zu beobachten, die für die Katalyse wichtig sind, und liefert Daten für die Entwicklung neuer Theorien der Oberflächenchemie. Ziel ist es, die Oberflächenchemie auf der atomaren Skala zu verstehen und neue Katalysatoren vorherzusagen.

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Neue Einblicke in die Struktur und Funktion des humanen Spleißosoms

2019 Stark, Holger; Lührmann, Reinhard

Strukturbiologie Zellbiologie

Eukaryotische prä-mRNA enthält nicht kodierende Regionen (Introns), die entfernt werden müssen, bevor die mRNA für die Proteinherstellung verwendet werden kann. Dieser Prozess wird im Zellkern durch Spleißosomen katalysiert, große molekulare Maschinen, die aus vielen Proteinen und kleinen RNAs bestehen. Mithilfe der Cryo-Elektronenmikroskopie konnten hoch aufgelöste 3D-Strukturen vom humanen Spleißosom in verschiedenen Phasen des Spleiß-Prozesses erstellt werden. Dadurch konnten wir neue Erkenntnisse über die Funktion und Dynamik dieser Maschine und den Mechanismus der Spleißreaktion gewinnen.

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Ein Schalter für menschliche Gene

2018 Cramer, Patrick

Strukturbiologie Zellbiologie

Gene müssen aktiviert werden, um die Erbinformation in Zellen zu nutzen. Die Aktivierung der Gene erfolgt während eines Kopiervorgangs, der sogenannten Transkription, bei der eine Kopie der DNA in Form von RNA erstellt wird. Neueste Studien beschreiben nun einen Schalter für die Transkription, mit dessen Hilfe die Kopiermaschine RNA-Polymerase II am Beginn eines Gens reguliert wird. Diese Einsichten konnten nur und ausschließlich dank einer Kombination von experimentellen und computerbasierten Methoden erhalten werden.

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Vom Tiermodell zum Patienten: Entwicklung neuer Therapien bei der Charcot-Marie-Tooth Neuropathie (CMT)

2018 Sereda, Michael W.; Fledrich, Robert; Prukop, Thomas; Stassart, Ruth; Nave, Klaus-Armin

Entwicklungsbiologie Evolutionsbiologie Genetik Immunbiologie Infektionsbiologie Medizin Neurobiologie

Die Charcot-Marie-Tooth Neuropathie (CMT), die häufigste vererbbare Erkrankung des peripheren Nervensystems, galt bislang als nicht behandelbar. Mittels transgener Tiermodelle konnten wir neue Therapieansätze entwickeln, die derzeit auf den Menschen übertragen werden sollen. Das eröffnet ca. 1,5 Millionen weltweit betroffenen Patienten sowie ihren Kindern mit einer genetischen Diagnose neue Behandlungsmöglichkeiten.

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