Stefan Jentsch erhält Louis-Jeantet-Preis für Medizin

Forschung zu kleinen Proteinregulatoren und ihrer Rolle bei der DNA-Reparatur ausgezeichnet

26. Januar 2011

Jede Zelle verfügt über eine große Anzahl von Proteinen, die maßgeblich die Lebensfunktionen eines Organismus steuern. Dabei übernimmt jedes Protein spezielle Aufgaben. Durch Modifikationen mit Ubiquitin und verwandten Proteinen können diese Aufgaben nachträglich verändert werden. Stefan Jentsch, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München, wurde jetzt für seine Forschungen zu dieser Form der Proteinregulation mit dem Louis-Jeantet-Preis für Medizin 2011 geehrt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 700.000 Schweizer Franken (ca. 540.000 Euro) verbunden.

Jentsch gilt als Pionier auf dem Gebiet von Proteinmodifikationen durch Ubiquitin und verwandter Proteine. Ubiquitin markiert Proteine meist für deren Abbau. Der Biologe konnte als erster zeigen, dass Ubiquitin auch für die Genomstabilität und der DNA-Reparatur eine entscheidende Rolle spielt. Seine Forschung ist medizinisch besonders relevant, da beschädigte DNA verschiedene Krankheiten wie zum Beispiel Krebs auslösen kann. „Ich möchte das Preisgeld nutzen, um diese Forschung fortzusetzen“, sagt Jentsch. „Auch interessiert mich der Mechanismus, wie beschädigte Chromosomen repariert werden.“

Ebenfalls ausgezeichnet wurden die norwegischen Neurobiologen Edvard und May-Britt Moser, Direktor und Co-Direktorin des Kavli-Instituts für Systemische Neurowissenschaften an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens in Trondheim. Alle Preisträger sind auf Gebieten der biologischen Grundlagenforschung tätig, die eine große Bedeutung für die Medizin versprächen, so die Louis-Jeantet-Stiftung.

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