Lead Discovery Center und Merck entwickeln zusammen neue Wirkstoffe gegen Krebs

Forschungskooperation wird das Potenzial von Kinase-Inhibitoren für die zukünftige Behandlung von Krebserkrankungen nutzen

25. Januar 2011

Die Lead Discovery Center GmbH (LDC), eine Ausgründung der Max-Planck-Innovation GmbH zur Entwicklung neuer niedermolekularer Wirkstoffe hat ein Kooperationsabkommen mit der Merck KGaA unterzeichnet, um neue Kinase-Inhibitoren zur Behandlung von Krebs zu entwickeln. Die Kooperation wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der BioPharma Initiative zur Stärkung der pharmazeutischen Wertschöpfungskette in Deutschland unterstützt. Grundlage bildet eine innovative Kinase-Technologie, die am Chemical Genomics Centre der Max-Planck-Gesellschaft (CGC, Dortmund) entwickelt wurde. Gemeinsam wollen Merck Serono, ein Sparte der Merck KGaA, und das LDC diese Plattform nutzen, um inhibitorische Wirkstoffe gegen mindestens eine definierte Kinase zu identifizieren und diese über die verschiedenen Stufen der frühen Wirkstoffentwicklung bis zur pharmazeutischen Leitstruktur weiter zu entwickeln.

Kinasen spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation zellulärer Prozesse wie Wachstum, Stoffwechsel und Differenzierung. Für die Entwicklung neuer Medikamente haben sie deshalb eine zentrale Bedeutung gewonnen, insbesondere im Bereich der Onkologie. „Mit Hilfe unserer patentgeschützten Technologie können wir neuartige, so genannte allosterische Kinase-Inhibitoren identifizieren, die aller Voraussicht nach eine verbesserte Wirksamkeit und Selektivität zeigen werden," so Daniel Rauh, Gruppenleiter am CGC. „Durch die Partnerschaft zwischen dem Lead Discovery Center und Merck Serono haben wir die einmalige Chance, unsere Arbeit in die Anwendung zu überführen."

Im Rahmen ihrer Vereinbarung werden das Lead Discovery Center und Merck Serono eng zusammen arbeiten, wobei jede Seite ihre spezifische Expertise und Infrastruktur sowie eigene Ressourcen in den Bereichen Assay-Entwicklung, Screening, Medizinalchemie und Pharmakologie in das Projekt einbringt. „Wir freuen uns über die Vereinbarung mit dem Lead Discovery Center und glauben, dass diese Kooperation beste Aussichten hat, eine Basis für die Entwicklung weiterer Behandlungsmöglichkeiten in der Onkologie zu schaffen", sagt Bernhard Kirschbaum, Executive Vice President, Research and Development, bei Merck Serono.

„Merck Serono ist einer der führenden Arzneimittelentwickler und wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit", ergänzt Bert Klebl, Geschäftsführer am Lead Discovery Center. "Die Allianz ist ein wichtiger Meilenstein für uns und ein wegweisendes Modell für effiziente und professionelle Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie. Sie bestätigt das Konzept des Lead Discovery Centers als translationales Forschungszentrum mit dem Ziel, die Ergebnisse exzellenter akademischer Grundlagenforschung in die industrielle Anwendung und somit in die Entwicklung neuer Medikamente zu übertragen."

Die Lead Discovery Center GmbH wurde von Max-Planck-Innovation und der Max-Planck-Gesellschaft gegründet, um das Potenzial exzellenter Grundlagenforschung besser zu nutzen. Das Ziel ist es, aussichtsreiche Forschungsprojekte professionell in die Entwicklung neuer Medikamente zu überführen. Als unabhängiges, kommerziell orientiertes Unternehmen arbeitet das Lead Discovery Center an der Schnittstelle zwischen Forschung und Anwendung. Schwerpunkt ist die Auffindung neuer Wirkstoffe, insbesondere sogenannter niedermolekularer chemischer Substanzen. Dabei kooperiert es eng mit Forschungseinrichtungen, Universitäten und der Industrie.

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