Max-Planck-Präsident besucht Tschechien und Polen

27. Mai 2015

Martin Stratmann hat am Mittwoch an den Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum der Tschechischen Akademie der Wissenschaften teilgenommen. Er nutzte die Reise, um sich erst in Prag und dann in Warschau mit hohen Vertretern von Wissenschaft und Politik über den europäischen Forschungsraum und weitere Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen.

Auf Einladung des Präsidenten der Tschechischen Akademie der Wissenschaften Jiří Drahoš hat Martin Stratmann auf der Festveranstaltung am Mittwoch in Prag über die Ausgestaltung und die Erfolgsbedingungen des deutschen Forschungssystems gesprochen. Unter der Überschrift „Kooperation und Wettbewerb? Die Beziehung zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung“ ging er dabei auf die missionsspezifische Arbeitsteilung zwischen Akteuren wie der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und den Hochschulen sowie Universitäten ein. Zudem verortete er nationale Forschungssysteme im globalen Kontext.

Angesichts des immer stärker werdenden internationalen Wettbewerbs um herausragende Wissenschaftler werden es „in Zukunft nicht nur Länder sein, die miteinander konkurrieren. Es sind Staatengemeinschaften wie die Europäische Union, die in immer stärkerem Maße Forschung finanzieren und in Konkurrenz zu den USA oder anderen Weltregionen wie Asien stehen.“ Was heute für ein Land gelte, werde morgen für die Gemeinschaft gelten: „Das Optimieren der internen Wissenschaftsstruktur durch ein gesundes Wechselspiel von Konkurrenz und Kooperation ist eine wesentliche Voraussetzung im internationalen Wettbewerb“, unterstrich Stratmann.

Die Festversammlung fand in der Zentrale der Tschechischen Akademie der Wissenschaften statt, zu den weiteren Rednern zählte Pavel Bělobrádek, Vize-Premierminister für Forschung und Innovation.

Max-Planck-Forscher gut vernetzt

Martin Stratmann traf in Prag mit weiteren Repräsentanten führender tschechischer Forschungseinrichtungen zusammen, dazu gehörten die Rektoren der Karls-Universität und der Technischen Universität. Im Anschluss führt Stratmann Gespräche in Warschau; auch hier trifft er Regierungsvertreter, Rektoren der führenden Universitäten sowie Repräsentanten der Polnischen Akademie der Wissenschaften und der Stiftung für die polnische Wissenschaft (FNP). Bei den Gesprächen geht es um den weiteren Ausbau der wissenschaftlichen Kooperation auch im Kontext der Stärkung des Europäischen Forschungsraumes.

Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft sind in etliche Projekte mit Forschungseinrichtungen aus beiden Ländern eingebunden. So bestehen in Tschechien etwa 50, in Polen etwa 80 Kooperationen. Das Spektrum ist dabei weit gefächert. Es reicht vom Austausch von Messdaten zur Erforschung des Klimawandels bis zu internationalen Kollaborationen, wie beispielsweise die Arbeit für den Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf.

JE

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