Porträt von Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft

Prof. Dr. Martin Stratmann

Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (2014 - 2023)

Am 5. Juni 2014 hat Martin Stratmann das Amt des Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft übernommen. Er wurde im Juni 2013 vom Senat der Max-Planck-Gesellschaft für die Amtsperiode 2014 bis 2020 gewählt. Der Senat hat ihn für eine zweite Amtszeit als Präsident ab Juni 2020 wiedergewählt.

Vita

Martin Stratmann wurde am 20. April 1954 in Essen geboren, wuchs dann in Traben-Trarbach auf. Nach dem Abitur folgte 1974 die Aufnahme des Chemie-Studiums an der Ruhr-Universität Bochum, gefördert mit einem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 1979 schloss Stratmann sein Chemie-Studium mit dem Diplom ab und nahm seine Promotion am Max-Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf auf über „elektrochemische Untersuchungen zu Phasenumwandlungen in Rostschichten“, die er 1982 abschloss. Es folgte ein zweijähriger Aufenthalt als Postdoc an der Case Western Reserve University in Cleveland (USA). Zurück in Deutschland übernahm Stratmann zunächst eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Leiter der Arbeitsgruppe Korrosionsforschung am MPI für Eisenforschung. Dabei fand er viel Beachtung dafür, dass er die Raster-Kelvinsonde erstmals zur Untersuchung von Korrosionsprozessen anwendete - und zwar auch unter ultradünnen Elektrolytfilmen und isolierenden Schichten. Dank dieser Methode gelang es, die atmosphärische Korrosion von Eisen und Eisenlegierungen sowie die Enthaftung polymerer Beschichtungen von reaktiven Metalloberflächen weitgehend aufzuklären. Die Forschung öffnet Wege zur Entwicklung neuartiger Kunststoffschichten, die Stähle vor Rost bewahren und sich selbst heilen, wenn sie beschädigt werden.

Von 1994 bis 1999 wechselte Stratmann an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er den Lehrstuhl für Korrosion und Oberflächentechnik als Nachfolger von Helmut Kaesche innehatte. 2000 kehrte Stratmann als Wissenschaftliches Mitglied und Direktor der Abteilung „Grenzflächenchemie und Oberflächentechnik“ an das MPI zurück und wurde zwei Jahre später Vorsitzender der Geschäftsführung.

2006 bis 2008 übernahm Stratmann den Vorsitz der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft und wurde 2008 Vizepräsident. Seit 2008 war er zudem Geschäftsführer der Minerva-Stiftung, die als Tochtergesellschaft der Max-Planck-Gesellschaft in den sechziger Jahren gegründet wurde und heute als Flaggschiff der deutsch-israelischen Wissenschaftskooperationen gilt. 2008 wurde auf Martin Stratmanns Initiative hin das Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulation (ICAMS) in Bochum gegründet. Stratmann ist aktuell Vorsitzender des ICAMS Scientific Advisory Boards. Darüber hinaus ist er Mitglied des Exzellenzclusters „Resolv“ an der Ruhr-Universität Bochum.

Wissenschaftliche Preise, Ehrungen und Mitgliedschaften (Auswahl)

  • 1979 Auszeichnung der Ruhr-Universität Bochum für die beste Diplomarbeit des Jahrgangs im Fach Chemie
  • 1985 Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft für Arbeiten zur Aufklärung von Phasengrenzreaktionen und Festkörperreaktionen beim Wachstum von Rostschichten
  • 1990 Masing-Preis der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde für Arbeiten zur Untersuchung von Korrosionsreaktionen unter dünnen Elektrolytfilmen
  • 1995 DECHEMA-Preis der Max-Buchner-Forschungsstiftung
  • 2005 Willis Rodney Whitney Award der National Association of Corrosion Engineers (NACE) in recognition of significant contributions to corrosion science
  • 2005 U. R. Evans Award des Institute of Corrosion for outstanding international achievements in pure or applied corrosion science
  • 2008 H. H. Uhlig Award der Electrochemical Society outstanding achievement award
  • 2013 Carl-Lueg-Denkmünze des Stahlinstituts VDEh für Errungenschaften in der Stahlforschung
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