Auf Herz und Lunge

Das Max-Planck-Forum ist zu Gast in Wiesbaden. Werden Herz und Lunge sich dank neuer Therapien mit Stammzellen in Zukunft selbst heilen können?

25. Februar 2014
Herz- und Lungenkrankheiten bleiben die Volkskrankheiten Nummer eins. Aus der Grundlagenforschung kommen neue Ansätze für Therapien mit Stammzellen, die die geschädigten Organe anregen, sich selbst zu heilen. Wie weit ist diese Forschung? Welche Perspektiven gibt es für ihren Einsatz in der Klinik und wie kann sie in das Gesundheitssystem integriert werden? Welche Kosten und welche Chancen die neue Herzforschung in Hessen hat, diskutiert das Forum zu Gast im hessischen Landtag.

Herz- und Kreislauferkrankungen sind in Deutschland die häufigsten Todesursachen und die Zahl der durch Rauchen verursachten Lungendefekte ist trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen gleichbleibend hoch. Herz- und Lungenkrankheiten bleiben die Volkskrankheiten Nummer eins, deren Kosten die Sozialsysteme erheblich belasten und die das Thema in der politischen Debatte halten. Krankenkassen und Gesundheitsverbände ermuntern die Bevölkerung zwar zu einem gesünderen Lebensstil, doch die Realität ist eine andere.

Auch die Grundlagenforschung hat das Thema im Blick. Am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim wird das Herz-Kreislaufsystem mit der Lunge als zusammenhängendes Organsystem erforscht. Ziel ist es, neben der Erforschung molekularer Grundlagen verschiedener Erkrankungen auch die Regenerationsfähigkeit geschädigter Organe anzuregen. Die Behandlung mit Stammzellen oder genetische Therapien weisen praktikable Wege, die in der Zukunft zu klinischen Anwendungen führen können.

Das Forum diskutiert diese neue translationale Forschung mit Blick auf deren gesellschaftliche und politische Bedeutung. Welches Potential besitzt sie für eine verbesserte Behandlung von Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems? Kann sie langfristig zur finanziellen Entlastung der Sozialkassen führen oder droht durch neue, teure Therapien gar der gegenteilige Effekt? Auch die regionale Wirtschaft könnte profitieren, etwa durch den Innovationstransfer in mittelständische Unternehmen, verbunden mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Welche Erwartungen gibt es dazu? In Hessen existiert nicht zuletzt durch die Landesinitiative LOEWE ein gut entwickeltes Netzwerk zwischen Hochschulen, Kliniken und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen: Die Ausgangslage scheint günstig. Wie kann sie in Zukunft optimal genutzt werden?

Podiumsdiskussion mit:

Prof. Dr. Thomas Braun, Direktor am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung

Prof. Dr. Werner Seeger, Direktor am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung

Dr. Holger J. Gellermann, Medizinischer Direktor Deutschland, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein

Moderation: Frank Wittig, Wissenschaftsjournalist, SWR

Termin   25. Februar 2014, 19.00 – 20.30 Uhr

Eintritt frei

Bitte bringen Sie wegen der Sicherheitskontrollen im Landtag Ihren Ausweis mit.

Das Max-Planck-Forum ist die Veranstaltungsreihe der Max-Planck-Gesellschaft. Es diskutiert als Podiumsdiskussion regelmäßig aktuelle politische, wirtschaftliche und soziale Fragen vor dem Hintergrund von Ergebnissen und Ansätzen der Spitzenforschung, die die Max-Planck-Gesellschaft in über 80 Instituten in Deutschland und im Ausland betreibt. Das Forum findet seit vielen Jahren in Berlin und München statt. Es richtet sich in erster Linie an ein fachlich interessiertes Publikum aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, lädt aber auch die breite Öffentlichkeit ein. Um die Landespolitik besser über die Arbeit der Max-Planck-Institute vor Ort zu informieren und deren wirtschaftliche und politische Bedeutung für das Bundesland zu diskutieren, gastiert das Forum auch in ausgewählten Landeshauptstädten.

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