Hohe Auszeichnung für Peter Hagoort

23. Mai 2012

Peter Hagoort, Direktor am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik und des Donders-Instituts für Gehirn, Kognition und Verhalten, erhält in diesem Jahr den Akademie-Professor-Preis der Königlichen Niederländischen Akademie der Künste und Wissenschaften (KNAW). Der Preis ist mit einer Million Euro dotiert und würdigt die Lebensleistung von Forschern, die in ihren Fachgebieten führend sind und die Forschung wegweisend vorangetrieben haben. Die Ehrung findet am 21. Juni 2012 in Amsterdam statt.

Peter Hagoort erforscht die neurobiologischen Grundlagen der menschlichen Sprachfähigkeit. Dazu beobachtet er das Gehirn „in Aktion“: Wie steuert das Gehirn die Entstehung und Entschlüsse­lung von Sprache? Als einer der ersten Forscher kombinierte er psychologische Theorien mit neurowissenschaftlichen Modellen und prägte mit seinen Ideen nachhaltig sein Fachgebiet.

In einem wichtigen Forschungsprojekt in den 1990er-Jahren studierte Hagoort den Zeitablauf der Sprache. Dabei entdeckte er, dass das Gehirn zunächst grammatische Informationen über ein Wort sammelt, ehe es Informationen über seinen Klang zusammenträgt. Hierbei handelte es sich um die erste, zuverlässige Echtzeitmessung von Spracherzeugung im Gehirn.

Im Jahre 1999 gründete Hagoort in Nijmegen das renommierte Donders Zentrum für kognitives Neuro-Imaging, das nunmehr dem Donders-Institute für Gehirn, Kognition und Verhalten angeschlossen ist. Im Donders-Institut bedient sich ein interdisziplinäres Team von Forschern  neuer, hochentwickelter Techniken, um herauszufinden, wie es dem Gehirn gelingt, Funktionen wie Gedächtnis, Sprache, Beobachtung, Aufmerksamkeit, Gefühle und Bewusstsein zu verarbeiten.

Peter Hagoort (1954) ist Professor für kognitive Neurowissenschaften an der Radboud Universität, Direktor am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik und Direktor des Donders-Instituts für Gehirn, Kognition und Verhalten. Hagoort studierte Biologie und Psychologie an der Universität von Utrecht und der Radboud Universität, wo er 1990 Professor wurde. Er hat bereits eine Reihe wichtiger Preise erhalten, unter anderem den NWO-Spinoza Preis im Jahre 2005.

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